Rückständig, theoriewütig, eurozentristisch!

Die Mainzer Komparatistik folgt dem 50er-Jahr-Motto: möglichst komplizierte Texte sollen das Interesse der Studenten wecken! Zusammen mit der grundsätzliche Weigerung der Uni Mainz, die Unterrichtsskripte zur Verfügung zu stellen (nicht einmal Tutoriumsleiter bekommen diese zu sehen!) ergibt das den maximalen Stress für die Studenten!
Dass die verwendeten Texte trotz aller Kompliziertheit der verwendeten Fachausdrücke keinen Tiefgang haben (typisch für Lamping und Zipfel, die ihre "Herausgeber-Hobby" besser bei einem Verlag frönen sollten als an einer Universität), wird gnädig übersehen. Selbstverständlich werden hauptsächlich die Lamping-Publikationen genutzt, die an anderen Unis verlacht werden (wie sage ich möglichst wenig mit möglichst vielen Worten?)
Damit ist die Mainzer Komparatistik die Insellösung, mit der man an keiner anderen Universität etwas werden kann. Umgekehrt möchten Absolventen andere Unis auch nicht in der Mainzer Komparatistik lehren, so dass keine Erneuerung zu erwarten ist.
Ansonsten ist der Eurozentrismus zu Bemägeln (lediglich US-amerikanische Literatur darf zusätzlich verwendet werden, da die alte US-Komparatistik nur in Mainz noch in Reinkultur existiert; selbst in den USA hat man sich an das französische Modell angenähert).
Ansonsten ist die Mainzer Komparatistik nicht zur Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen bereit, so dass bei den Unterrichtenden teilweise merkwürdige Vorstellungen über Kunst und Philosophie vorherrschen, sowie völliges Unwissen über nicht zum Kanon gehörende Gattungen wie z.B. Orientalistik.
Seit diesem Semester hat man "Literaturvermittlung" als zusätzliches Seminar eingflickt - in einer ordentlichen Geisteswissenschaft sind Vermittlung und Werkerhalt die zentralen Themen, um die sich alles dreht!
Im 2. Semester sind neben der Fachliteratur pro Woche 2-3 Bücher zu lesen, vom Roman bis zu Ovids kompletten Metamorphosen!