Mittendrin statt nur dabei

Im schönen Hauptgebäude finden eigentlich alle der Komparatistik-Veranstaltungen statt - beneidenswert pittoresk, ja, aber auch mit einer großen Gefahr sich zu verlaufen - auch noch im fünften Semester.

Das Studium ist machbar, aber in seiner Struktur straff organisiert. Alles baut aufeinander auf, abkürzen ist fast unmöglich. Das kann dann ein Problem werden, wenn z.B. ein sehr lang andauerndes Praktikum absolviert oder viel nebenbei gearbeitet wird. Nachholen bedeutet immer auch eine Verlängerung des Studiums.

Um reichlich praktische Erfahrung sollte jeder Komparatist sich trotzdem kümmern, denn schon zu Beginn des Studiums sollte klar sein: Kein Headhunter wird sich die Finger nach Euch lecken. Gebt Eurem Lebenslauf ein Profil, das in die Richtung geht, in die Ihr wollt - sobald ihr rausgefunden habt, welche Richtung das ist. Zugegeben, die Semesterferien neben den Hausarbeiten und den eventuellen Klausuren im anderen Hauptfach noch für Praktika zu nutzen ist anstrengend, aber es lohnt sich! Also drückt Euch nicht um das Praxismodul, indem Ihr dort nur zwei Seminare belegt, statt ein Praktikum zu absolvieren!!!

Um das Studium der Komparatistik zu beginnen, solltet Ihr gerne (viiiiel) lesen, ansonsten habt Ihr hier keinen Spaß. Fremdsprachenkenntnisse, vor allem in den romanischen Sprachen, können Euch zum Vorteil gereichen. Überleben kann man das Studium aber auch mit gutem Deutsch und Englisch. Ansonsten lässt sich der Studiengang durch die freie Wahl der Veranstaltungen recht frei gestalten, sobald einmal das erste Semester mit den Basismodulen überstanden ist - Seminare zu moderner Literatur und interessanten Genres wie Comic oder Science Fiction oder gar zum kreativen Schreiben sind hier durchaus an der Tagesordnung. Auch wer sich mit klassischer Literatur auseinandersetzen möchte, wird hier bedient.

Mein Fazit: Wer schon weiß, wo's später dann mit dem Bachelor/Master hingehen soll oder sich fest vornimmt, das herauszufinden, und ein großes Faible für Literatur mitbringt, der hat mit der Komparatistik einen sehr spannenden Studiengang für sich entdeckt.