Ein "Allround-Studium", aber Vorsicht!

Wer Medien- und Kommunikationswissenschaft studiert macht dies meist weil es interessant klingt, man noch keinen genauen Plan von der Zukunft hat und um einfach mal etwas zu studieren. Daran ist natürlich nichts falsch, nur sollte man sich vorher genau über die Inhalte des Studiums informieren. Auf der Internetseite und von Dozenten sowie Professoren wird einem natürlich versichert, dass MKW ein wahrer Allround Studiengang ist und man damit in sämtliche Arbeitsbereiche von Fernsehen, Radio, Zeitung über PR und Journalismus überall anfangen kann. Die Realität sieht leider nicht so rosig aus. Der Studieninhalt ist zwar sehr weit gefächert, bereitet die Studenten jedoch fast ausschließlich auf den Karriereweg eines Forschers vor. Wer später mal vorhat in Richtung Marktforschung zu gehen, ist hier genau richtig. In jedem Semester müssen Methodenkurse besucht werden, die einem die empirische quantitative sowie qualitative Forschung näher bringen und auch selbst geübt werden. Positiv anzumerken ist dabei, dass die einzelnen Veranstaltungen ein breites Spektrum an verschiedenen Interessensschwerpunkten bieten. Wer also bpsw. sich für Politik interessiert, kann dafür passende Veranstaltungen wählen (wobei hier beachtet werden muss, dass man bei der Wahl zu Veranstaltungen Prioritäten vergibt und man dabei nicht immer seine erste Priorität bekommt).
Die Notenvergabe von MKW bezieht sich hauptsächlich auf schriftliche Hausarbeiten und weniger auf Klausuren. Einen wahren Klausurenmarathon wie bei anderen Studiengängen gibt es hier nicht (höchstens noch im ersten Semester), stattdessen verbringt man die Semesterferien meist damit Hausarbeiten zu schreiben.
Die Dozenten und Professoren halte ich durchweg für kompetent, jeder hat sein eigenes Fachgebiet, wodurch eine gute Bandbreite geschaffen wird.
Schön ist auch, dass sich MKW Studenten auch außerhalb ihres Studiums vor Ort mit der Materie beschäftigen können, so gibt es zum Beispiel das Campusradio radioaktiv, das Filmemacherteam direkt oder auch die Möglichkeit beim Unimagazin mitzuarbeiten. Dort praktische Erfahrungen zu sammeln ist wirkliche hilfreich, gerade wenn man nicht unbedingt in die Forschung möchte.

Als Fazit kann ich zum Studium der MKW sagen, dass es ein interessanter Studiengang ist, der den Studenten die Möglichkeit gibt ihre Studium mehr oder weniger selbst zu gestalten (kein festgelegter Stundenplan, man sucht sich seine Veranstaltungen je nach Interessen heraus). Wer sich vorher darüber bewusst ist in welche Richtung er gehen möchte, ist hier richtig, wer jedoch planlos irgendwelche Veranstaltungen belegt ist mit seiner Zukunftsplanung nach dem Studium genauso schlau wie vorher. Und das Mannheimer Schloss ist es natürlich allemal wert dort zu studieren ;-)