Irgendwas mit Medien

Kommunikations- und Medienwissenschaft (B.A.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    3.0
  • Digitales Studieren
    3.0
  • Gesamtbewertung
    2.7
Relativ unbedarft hatte ich mich nach dem Abitur nach einem Studiengang umgeschaut, der irgendwas mit Medien beinhaltet, da ich später gerne in den Journalismus gehen wollte. Aufgrund der geographischen Nähe fiel die Wahl dann auf Bremen, sodass ich im WiSe 2017 in die Hansestadt zog. Hauptfach KMW und Nebenfach PoWi, da zumindest damals das Fach nur im Zweifach-Bachelor angeboten wurde, keine Ahnung, wie das mittlerweile so aussieht.

Studentenleben: Es gab eine nette O-Woche, sodass man direkt viele Studienkolleg*innen kennenlernen konnte. Generell und das änderte sich in den zukünftigen Semestern ebenfalls nicht, wohnten viele Studenten eher im Bremer Umland bei ihren Eltern, sodass es in anderen Städten wohl ein besseres Studentenleben gibt, aber das hängt vermutlich auch vom Studiengang und den Studierenden im jeweiligen Fach ab, kommen wir zu den Studieninhalten.

Prüfungen: Hausarbeiten, Präsentationen und Klausuren hielten sich in etwa die Waagschale. Positiv am Studiengang ist, dass es viele Wahlmöglichkeiten gibt, sodass das eher allgemein gehaltende Studium nach eigenen Wünschen mit Schwerpunkten versehen wird. Studieninhalte waren unter anderem in der Richtung Journalismus, PR, Film,Marketing spontan fällt mir gerade nicht mehr ein, aber es gab definitiv noch weitere Inhalte. Pflichtmodule gab es natürlich auch, in Semester 1 galt es, eine Klausur zu bestehen, in den folgenden Semestern gab es zudem qualitative und quantitative Forschung. Generell gilt zu betonen, dass der Bachelor den Schwerpunkt Forschung inne hat. Das gilt es bei der Wahl des Studiengangs auf jeden Fall zu beachten.

Praktika: Neben den Modulen, die es zu bestehen galt, sollte man noch zwei Praktika absolvieren, die einmal 6 und einmal 12 Wochen umfassten, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe. Hier lag eines der Probleme der Stadt Bremen: es gab schlicht und ergreifend nur wenige Möglichkeiten, in der Stadt Praktika zu absolvieren und dann wurden diese in der Regel nur schlecht oder gar nicht bezahlt, was gerade bei Bremen Next, die zu den ÖRR gehören, eine Frechheit war. Als jemand, der nebenbei stets arbeiten musste, um sein Studium zu finanzieren, war es somit eine große Herausforderung, hier etwas passendes zu finden und am Ende musste ich notgedrungen ein unbezahltes Praktikum machen, ohne Unterstützung der Eltern wäre es hier finanziell sehr eng geworden! Kleiner Tipp also: solltet ihr in mehreren Städten für ein Medienstudium angenommen werden, überlegt euch gut, wohin ihr zieht, da in allen Studiengängen Prakikta absolviert werden müssen oder absolviert vor dem Studium Praktika, um zu sehen, ob euch der Bereich Spaß macht und setzt euch auch mit dem Thema Bezahlung auseinander, da in den meisten Medien-Jobs die Bezahlung, ob für Praktika, oder feste Jobs/Trainees/Volos eher mau ist, zur Bezahlung der einzelnen Praktika/Jobs etc. komme ich mal am Ende.

Lehrende: Die meisten Profs und wissenschaftlichen Mitarbeiter gaben sich in dies sehr viel Mühe, trotz der mangelhaften Organisation, des nicht vorhandenen Budgets oder der wirklich schlechten Räumlichkeiten noch das Beste aus der Situation zu machen. Es war immer ein angenehmes Miteinander und ein Begegnen auf Augenhöhe, die Kurse schwankten, je nach Inhalt zwischen 10 und 30 Leuten, wenn es sich um Wahlmodule handelte, bei Vorlesungen waren es schätzungsweise 200 Studenten. Im Gedächtnis blieb mir, dass wir einen Kurs mit einem griechischen Prof absolvieren mussten, weil kein Geld für einen deutsche vorhanden war und die Module zur Vorlesung auch auf englisch mit deutschen wissenschaftlichen Mitarbeitern abgehalten wurden (:D) nur eines der unzähligen Beispiele für diesen kuriosen Laden. Insgesamt habe ich das Niveau im Studiengang als nicht allzu hoch wahrgenommen und denke, dass der Anspruch zu Abiturzeiten wohl höher gewesen ist. Die Klausuren waren in der Regel ein pures Auswendiglernen und auch viele Kurse konnten ohne Probleme mit einer 1 bestanden werden. Schwierig gestaltete sich allerdings die Kommunikation mit Prüfungsämtern, der Mailverkehr mit Profs oder das Anmelden für Klausuren. Darüber könnte ich wohl ganze Bücher füllen, leider ließen Antworten von Profs oder wissenschaftlichen Mitarbeitern, selbst wenn man bei diesen die Bachelorarbeit schreibt, Wochen (!) auf sich warten.

Betreuung der Profs & Anspruch: Auch die Betreuung bei der Bachelorarbeit ist stark verbesserungswürdig. Andere Unis präsentieren Themen, die gewählt werden können und stellen etwas Basis-Literatur bereit und einen zeitlichen Rahmen, an der Uni Bremen kann im Fach KMW die BA jederzeit angemeldet werden, insgesamt sind die Abläufe hier sehr konfus, der Anspruch scheint aber auch nicht allzu hoch zu sein. Ich hab am Ende meine Bachelorarbeit mit 1,3 abschließen können, ohne dass ich das Gefühl hatte, hier eine Glanzleistung abzulieferen, mein Studienschnitt lag fächerübergreifend bei 1,75, mit mehr Anstrengung wäre denke ich auch eine glatte 1 drin gewesen.

Nebenfächer: Die Wahl der Nebenfächer ist, denke ich, noch interessant. Politik wählte ich aus Interesse und empfand mein Nebenfach in den 6 Semestern als interessanter, aber auch lernintensiver als mein Hauptfach. Insgesamt sind hier die Seminare aber auch mit teilweise 60 Personen auch einfach zu voll und zu stark an Theorie gebunden. Kulturwissenschaften sind ein absoluter Witz und eine gute Option, wenn ihr gar keinen Aufwand betreiben wollt. Ich würde glaube ich, wenn ich nochmal studieren müsste, BWL als Zweitfach nehmen, weil sich das viele Medienjobs gut ergänzt.

Wenn ich nochmal studieren würde: würde ich vermutlich Medien mit dem Nebenfach BWL studieren, da diese Grundlagen für viele Jobs in diesem Bereich relevant sein können. Generell ist es glaube ich clever, vor Studienstart zu versuchen, 1-2 Praktika im Medienbereich, den ihr später anstrebt, zu absolvieren und wenn diese nur über 4 Wochen gehen. Setzt euch mit Berufsbildern, Bezahlung und Nachfrage auseinander. Da super viele Personen Medien studieren, wartet keiner auf den nächsten Social Media Redakteur, Radiomoderator oder Texteschreiber. Generell ist es sehr schwierig, in vielen Bereichen erstmal Fuß zu fassen, sodass häufig unbezahlte Praktika von Nöten sind und somit auch der finanzielle Background (leider) eine Rolle spielen kann. Kleiner Tipp ist außerdem, sich früh genug einen Werkstudentenjob zu suchen, weil ihr hier nach Studen bezahlt werdet und euch die Stunden dann auch als Praktikum anrechnen lassen könnt;)

Wie siehts 2 Jahre nach dem Studium bei den Absolvent*innen aus: einen Job gefunden, hat trotz der Taxifahrerwitze glaube ich jeder. Anders, als vielleicht in anderen Studiengängen, sind diese aber wirklich sehr verschieden. Eine Freundin ist beim Radio gelandet, manche studieren im Master Journalismus oder eher in Richtung Forschung. Andere machen ein Volontariat bei einer Zeitung, manche sind Social Media Redakteurin oder freie Redakteure. Bei vielen war gerade der Beginn, ob mit Praktika oder der Einstieg in den Job, sehr hart. Ich selbst habe neben Werkstudentenjobs ein unbezahltes Praktikum bei einem Fernsehsender über 3 Monate sowie ein bezahltes Praktikum (Mindestlohn) über 6 Monate bei einem Medienhaus absolviert. Dort wurde mir ein 2 jähriges Volontariat für 27.000€ angeboten, was für Volontariate eine gute Bezahlung (!) ist, was ich zum Glück aber abgelehnt habe. Zur Zeit bin ich am Ende meines Trainees im Marketing liege danach dann mit dem Gehalt zwischen 40.000 und 45.000€ und bin mit Job und Bezahlung erstmal ganz zufrieden, da das Gehalt 2 Jahre nach einem Medien-Bachelor auf jeden Fall im oberen Drittel anzusiedeln ist. Ich strebe für die Zukunft an, noch einen berufsbegleitenden Master zu machen. Ich hoffe, ich konnte ich mit diesem langen Text ein wenig helfen.
  • nette Profs, easy Noten
  • schlechte Orga, alte Räume, wenig Anspruch

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.6
Laura , 02.04.2024 - Kommunikations- und Medienwissenschaft (B.A.)
3.9
Evelyne , 27.03.2024 - Kommunikations- und Medienwissenschaft (B.A.)
3.9
Amelie , 24.03.2024 - Kommunikations- und Medienwissenschaft (B.A.)
4.7
Maike , 13.03.2024 - Kommunikations- und Medienwissenschaft (B.A.)
3.9
Oliva , 24.02.2024 - Kommunikations- und Medienwissenschaft (B.A.)
3.4
Lea , 16.02.2024 - Kommunikations- und Medienwissenschaft (B.A.)
2.1
Mika , 15.02.2024 - Kommunikations- und Medienwissenschaft (B.A.)
3.7
Conny , 24.11.2023 - Kommunikations- und Medienwissenschaft (B.A.)
3.3
Kim , 18.11.2023 - Kommunikations- und Medienwissenschaft (B.A.)
3.4
Victoria , 08.09.2023 - Kommunikations- und Medienwissenschaft (B.A.)

Über Jonas

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 8 Semester
  • Studienbeginn: 2017
  • Studienform: Profilfach als Zwei-Fächer-Bachelor
  • Standort: Standort Bremen
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 19.10.2022
  • Veröffentlicht am: 25.10.2022