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Rüstzeug auf einer spannenden Reise

Katholische Theologie (Magister)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    5.0
  • Lehrveranstaltungen
    4.0
  • Ausstattung
    5.0
  • Organisation
    5.0
  • Literaturzugang
    5.0
  • Gesamtbewertung
    4.7
Horizonterweiterung für das Leben


Meine Erfahrungen im Studium der katholischen Theologie in Eichstätt möchte ich unter den Stichpunkt „Horizonterweiterung meines Denkens und der mich umgebenden Wirklichkeit“ zusammenfassen.

Wie angeklungen, hat das Studium mein Denken und damit die Wahrnehmung meiner selbst, meiner Mitmenschen und der mich umgebenden Lebenswelt entscheidend geformt und einen konstruktiven Formungsprozess angestoßen. Damit hat das Studium bei mir spürbar Kompetenzen und gewisse „Tools“ im Denken vermittelt. Ich habe erfahren dürfen, wie sich der persönliche Glaube und die Vernunft ergänzen und wie bereichernd diese zwei untrennbaren Türen sich im Leben entfalten können. Der Glaube der Kirche ist seitdem noch weniger ein totes Konglomerat an verschiedenen irrelevanten Sätzen, die sich dem Zufall der Geschichte verdanken, sondern entfaltet sich dynamisch und lebendig im Nachdenken und Ringen über den Glauben sowie im Zusammenleben mit anderen gläubigen (und hoffentlich nachdenkenden) Christen. Ein Wachstum bzw. Reifung meines Glaubens sowie meines Glaubenslebens habe ich vor allem dort erfahren, wo ich mich mit Kommilitonen (Frauen und Männern) über Studieninhalte austauschen und kritisch debattieren konnte. Seminare, Übungen zu Vorlesungen und gelegentlich auch Vorlesungen boten hierzu den akademischen Rahmen.


Relevanz und Priorisierung bestimmter Studieninhalte, in welche ein gesteigertes Interesse investiert wird, geschehen nicht außerhalb der eigenen persönlichen fundamentalen Lebensfragen, Hoffnungen, Sorgen oder Krisen im Leben. Insofern gab es bei der eigenen Schwerpunktsetzung der Beschäftigung durchaus Veränderungen im Laufe meines Studiums. Scheinbar Irrelevantes schien mir plötzlich in seiner ungeheuren Wichtigkeit für mein Glaubensleben auf. Insofern nimmt die eigene Biografie im Studium größeren Raum ein als vermutet werden könnte – so zumindest meine Wahrnehmung.

Meiner bisherigen Erfahrung nach wird dieser Punkt jedoch auch in den unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen ungeheuer unterschätzt. Die je eigenen Hintergründe, Prägungen und Weltbilder bilden bereits die Brille, in der eine bestimmte wissenschaftliche Disziplin ausgeübt wird. Dass jedem Handeln auch eine philosophische Grundhaltung zugrunde liegt (die häufig nicht hinterfragt und gelegentlich auch absolut gesetzt wird), wird gerne übersehen oder in seinen Konsequenzen für das Handeln zu wenig reflektiert. Wissenschaft ist in den je vorgegebenen Grenzen und mit ihren Werkzeugen der Erforschung möglich. Die Behauptungen und Spekulationen, die jedoch aus den jeweiligen Forschungsergebnissen resultieren, berühren häufig jedoch den von mir erwähnten biografischen Hintergrund. Insofern hat das Studium eine kritische Reflexion über Wissenschaft an sich angestoßen.

Mein Resümee hierzu: Forschung sollte demütig machen und dem Forschenden Ehrfurcht vor der sich ihm erschließenden Wirklichkeit gebieten. Eine zentrale „Erfahrung“ ist daher, dass das je eigene Erkennen immer nur Stückwerk ist. Mit dieser Haltung läuft der Wissenschaftlicher (egal welcher Disziplin) nicht Gefahr, seine Kompetenzen zu überschreiten. Das Forschen wird erst mit diesem geistigen Fundament ein Dienst an der „Wahrheit“.

Damit befähigt das Studium der Theologie nicht nur den Glauben zu reflektieren, gegebenenfalls zu verteidigen, Menschen an dem eigenen erworbenen Wissen und Verstehensprozessen teilzuhaben, sondern auch bestimmte „fruchtbringende“ Konsequenzen für das Leben und das damit verknüpfte Gottesbild sowie die Wahrnehmung der Dinge zu ziehen, denn der Fokus, den man im Leben legt, bestimmt die Richtung, die man einschlägt und verfolgt. Glaube und Theologie zeigen sich für mich hier in ihrer Stärke. Sie berühren Bereiche, die von anderen Wissenschaften selbstverständlich nicht berührt werden kann, weil es nicht deren Aufgabe ist, nach bestimmten Dingen zu fragen, wie es die Theologie tut.

Eine weitere zentrale Erfahrung: Theologie ersetzt den Glauben nicht. Als Wissenschaft kann sie bis zu einem bestimmten Grad ohne Glauben durchaus klarkommen, verkommt für mich persönlich ab einem gewissen Zeitpunkt zu einer nicht wirksamen Materie oder einem Hobby, das dem Menschen nicht dienen kann. Glaube bleibt in dieser Hinsicht immer eine „übernatürliche Gabe“ und eine „Kraft“, die geschenkt wird und geschenkt werden möchte, wenn man selbst bereit ist, sich auf dieses Wagnis des Glaubens einzulassen, es betrifft die unsichtbaren Realitäten unseres Lebens, die mehr sind als bloßes Wissen und unser Leben nachhaltiger prägen und durchdringen: Das Vertrauen, der Lebenssinn, Gerechtigkeit, Wahrheit, Hoffnung und die Liebe, in der alles mündet. Der christliche Glaube, der im Judentum wurzelt, ist wie Dynamit.

Jedoch: Studieninhalte und bestimmte provokative Thesen (wenn sie als solche wahrgenommen werden) in dem ein oder anderen Fach sollen den Glauben nicht erschüttern, sondern die eigene Vernunft herausfordern. Wie erwähnt: Glaube und Vernunft ergänzen sich.
Das bedeutet nicht, dass alles, was gelehrt wird für bahre Münze genommen werden muss – es darf im wissenschaftlichen Sinne gestritten, gesucht und gerungen werden. Die theologische Wissenschaft erschöpft sich nicht in ein paar wenigen starren Aussagen, sondern bleibt wie alle Wissenschaft immer dynamisch. Der persönliche Glaube hat die Chance, „gereinigt“ und damit auch vertieft zu werden. Seit dem Studium ist der christliche Glaube für mich mehr als nur Selbstverständlichkeiten – denn vorher war er es – mit dem Preis, dass ich nicht staunen konnte, über das, was wir sich vermeintlich als so normal im Glauben gebärdet. An bestimmten Tagen ging ich wie mit einem inneren geistigen Feuerwerk aus Seminaren oder Vorlesungen nach Hausen, staunend über das, was sich mir langsam erschloss. Diese Momente des Staunens reichten ihre Wurzeln bis in die Tiefen des Verstandes und des Herzens. Ich erahne seitdem wie viel ungenutztes Potenzial im Glauben für mein Leben und die Menschheit liegt. Das klingt heroisch - ist es auch. Es fordert seitdem mein Leben bleibend umso mehr heraus. In meinem persönlichen Leben sowie in der Seelsorge bedeutet das, dass das Leben umso mehr zum Abenteuer wird und das "Alltagsgrau" nicht die Oberhand hat.
Glaube ist folglich nichts für Dumme oder diejenigen, die sich damit gerne isolieren und sich die Welt einfach machen. Es ist eine Reise zu den eigenen Ursprüngen und zu der Frage: "Wer bin ich?" Die Theologie bietet Rüstgepäck an, ohne welches die Gemeinschaft der Gläubigen die Lebensreise auf diesem Planeten in die Ewigkeit nur schwer oder gar nicht starten könnte.
  • Kleine Fakultät und kleine Gruppen: der Student ist nicht nur eine Nummer unter Hunderten. Damit ist die Möglichkeit zum wissenschaftlichen Austausch mit den Professoren und Dozenten um Meilen intensiver als an Riesen-Unis

Eugen hat 21 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
  • Fühlst Du Dich wohl auf dem Campus?
    Auf dem Campus fühle ich mich meistens wohl.
  • Wie ist die Parkplatz-Situation?
    Ich finde mit etwas Glück und ein bisschen Geduld einen Parkplatz.
  • Gibt es organisierte Studentenpartys?
    Ich bin der Auffassung, dass es nur selten organisierte Studentenpartys gibt.
  • Wie umfangreich ist das Hochschulsport-Angebot?
    Ich bin begeistert vom vielfältigen Hochschulsport-Angebot.
  • Wie gepflegt sind die Toiletten?
    Die Sauberkeit der Toiletten bewerte ich als ok.
  • Sind die Öffnungszeiten des Sekretariats in Ordnung?
    Mit den Öffnungszeiten des Sekretariats bin ich sehr zufrieden.
  • Kannst Du Klausurnoten online einsehen?
    Meine Klausurnoten kann ich online einsehen.
  • Wie schön ist der Campus?
    Den Campus finde ich ganz ok.
  • Gibt es eine Klimaanlage in den Hörsälen?
    Ich freue mich über Klimaanlagen in manchen Hörsälen.
  • Wie schätzt Du den Ruf Deiner Hochschule ein?
    Für mich ist der Ruf unserer Hochschule ganz okay.
  • Wie schwer war es, Anschluss in der Uni zu finden?
    Für mich war es nicht ganz so einfach, Anschluss in der Hochschule zu finden.
  • Wie oft gehst Du pro Woche feiern?
    Auch wenn ich Student bin, gehe ich nicht jede Woche feiern.
  • Wie schwierig war die Wohnungssuche?
    Die Wohnungssuche war nicht ganz so einfach, aber ich habe etwas gefunden.
  • Stellen Deine Dozenten die Skripte auch online bereit?
    Ich kritisiere, dass keiner der Dozenten die Skripte online bereitstellt.
  • Fühlst Du Dich während Deines Studiums gut betreut?
    Für mich ist die Betreuung während des Studiums ok.
  • Ist die Regelstudienzeit realistisch bemessen?
    Ich finde, die Regelstudienzeit ist genau richtig bemessen.
  • Hast Du einen Studentenjob?
    Neben dem Studium habe ich einen Studentenjob.
  • Würdest Du diesen Studiengang nochmal wählen, wenn Du eine Zeitmaschine hättest?
    Ich würde diesen Studiengang nochmal wählen, wenn ich eine Zeitmaschine hätte.
  • Hast Du schonmal erlebt, dass Ausländer an Deiner Hochschule diskriminiert wurden?
    Ich habe es noch nie miterlebt, dass Ausländer an meiner Hochschule diskriminiert wurden.
  • Gibt es in Deiner Hochschule ausreichend Orte zum Lernen?
    Für mich gibt es genug Orte zum Lernen in der Hochschule.
  • Hat Dir StudyCheck bei der Studienwahl geholfen?
    StudyCheck hat mir bei der Studienwahl geholfen!
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.9
Maja , 21.12.2023 - Katholische Theologie (Magister)
5.0
T. , 11.12.2023 - Katholische Theologie (Magister)
4.9
Verkholiak , 15.10.2023 - Katholische Theologie (Magister)
4.1
Martin , 20.11.2022 - Katholische Theologie (Magister)
4.4
Maria , 11.11.2021 - Katholische Theologie (Magister)
4.2
P. , 01.11.2021 - Katholische Theologie (Magister)
5.0
Vitaliy , 01.11.2021 - Katholische Theologie (Magister)
3.0
Andreas , 14.07.2021 - Katholische Theologie (Magister)
4.6
Jonas , 03.07.2021 - Katholische Theologie (Magister)
5.0
German , 10.11.2020 - Katholische Theologie (Magister)

Über Eugen

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 10 Semester
  • Studienbeginn: 2014
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Eichstätt
  • Schulabschluss: Abitur
  • Abischnitt: 2,8
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 16.12.2019
  • Veröffentlicht am: 16.12.2019