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Eine Erfahrung der Theologie
Katastrophale Bedingungen für Lehramtsstudierende!
Ohweia, wo soll man bloß anfangen? Wenn Du Lehrer werden willst und dich für Katholische Religionslehre als eines deiner Fächer entscheidest, weil dich – wie so viele Menschen - Fragen nach Gott und der Welt interessieren und Du der Meinung bist, dass man gerade mit Schülerinnen und Schülern in dieser Hinsicht sehr interessante Dinge machen kann, die ihnen viel mehr für das Leben mitgeben als stumpfes Auswendiglernen von Bibelzitaten (nämlich die Fähigkeit zum SELBSTDENKEN), und Du dann schließlich noch an der Universität Bonn und ihrer Katholisch-Theologischen Fakultät (kurz: KTF) landest - mein herzliches Beileid!
Fangen wir mal bei den Fragen deiner Studienorganisation an. Du studierst als Lehramtsstudent an der Universität Bonn in Prinzip drei Fächer: Dein erstes gewähltes Fach, dein zweites gewähltes Fach, und als drittes Fach schließlich noch "Bildungswissenschaften" - ein Studienabschnitt, den alle Lehramtsstudenten absolvieren müssen. Dabei kann es natürlich auch mal zu Überscheidungen kommen, sodass Du nicht alle Module in der vorgesehenen Zeit (Stichwort: "Studienverlaufsplan") geschafft kriegst - aber keine Angst, das ist völlig normal! Und ganz davon abgesehen: Selbstverständlich hast Du in deinem Studium auch Phasen, in denen du halt auch mal richtig ackern musst, um etwa eine Prüfung zu bestehen. Auch das ist völlig normal und – seien wir mal ehrlich – das gehört auch ein bisschen dazu.
Das Blöde ist halt nur, dass Du dich für Katholische Religionslehre als Fach und für die Uni Bonn als Studienort entschieden hast - und Dir jetzt vorallem ganz genau überlegen solltest, welche Module du wann belegen und - im Glücksfall - auch bestehen und abschließen möchtest. Was ich meine? Folgendes:
1) Als man das Lehramtsstudium 2011 in Bonn wieder eingeführt hat, hat man versucht, für die einzelnen Unterrichtsfächer einen bestimmten Studienplan zu erarbeiten, gewissermaßen eine Art "Best Of", damit Du als angehender Lehrer für den Lehrplan in der Schule ganz gut vorbereitet bist.
Was man im Fach der Katholischen Religionslehre in Bonn in diesem Fall gemacht hat? Nun ja, man hat in Prinzip nur die Module des Magister Theologiae-Studiengangs genommen und sie beispielsweise von "M1" in "LG1" umbenannt. So hast Du also im Endeffekt - bis auf wenige Ausnahmen - dieselben Auflagen wie etwa ein Magisterstudent oder ein Priesterkandidat! Während der Priesterkandidat aber im anliegenden Theologenkonvikt "Collegium Albertinum" ansässig ist, dort Kost und Logis genießt und dort eben auch außer-universitär dementsprechend "gebrieft" wird, bist Du hingegen ein ganz normaler Lehramtsstudent und hast ja auch noch Veranstaltungen in Chemie/Mathe/Deutsch/Englisch/Spanisch/Philosophie/etc. - das bleibt jedoch eben dein eigenes Problem. Die KTF macht da ihr eigenes Ding – und man lässt sie offenbar auch machen.
Offensichtlich hat man sich hier also entweder überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, dass Lehramtsstudenten noch andere Fächer studieren, oder man hat sie sich eben sehr wohl gemacht und beschlossen, dass man als Katholisch-Theologische Fakultät sich nur an die Spielregeln der Kirche und nicht an die Spielregeln der Universität zu halten hat – und deshalb eben auch einfach so mal mehr von den Studenten verlangen kann, als das andere Fächer tun.
2) Die Standards, die die KTF in ihrer Prüfungsordnung festhält, sind im Vergleich zu anderen Lehramtsfächern eine einzige Zumutung. Damit Du beispielsweise überhaupt zu einer Prüfung in einem Modul zugelassen wirst, musst Du eine Hausarbeit zu diesem Modul geschrieben haben, die spätestens 6 Wochen vor Prüfungsanmeldung (ja, „Anmeldung“!) nicht nur abgegeben, sondern bestanden haben musst. Rechne das jetzt mal auf mehrere Module hoch, nimm dazu noch die in den Seminaren als Leistungsnachweis verlangten Referate und Sitzungsprotokolle sowie die zahlreichen Hausaufgaben und zum Abschluss natürlich noch die Lernzeit für die Prüfungen, die inhaltlich nichts mit den Seminaren zu tun haben und auch noch bestanden werden wollen (was aufgrund der völlig absurden Anforderungen eine reine Glückskiste ist), und ruf dir DANN nochmal ins Gedächtnis, dass Du ja eigentlich noch zwei Fächer hast, die du studierst, in denen du ebenfalls gewisse Leistungen zu erbringen hast, die mindestens genauso wichtig sind.
3) Mal ganz abgesehen von den völlig abgehobenen Standards, von denen ich Dir in 1) und 2) erzählt hab, kommt hier noch ein für mich ganz zentrales Problem: Hier zählt noch das Dogma! Also sei lieber vorsichtig, was Du in Bezug auf die Kirche und ihre Ansichten hier so von dir gibst. Spätestens, als eine Studentin wegen einer ungeplanten - und natürlich unehelichen - Schwangerschaft vor die Tür gesetzt werden sollte, wollte ich fast meine Exmatrikulation durchführen. Darüber hinaus wirst du auf Professoren treffen, die den "wissenschaftlichen Anspruch" der Universität Bonn entweder nicht richtig verstanden haben oder ihn schlichtweg ignorieren - denn wie schon bei der oben angesprochenen, völlig missratenen Konzeption des Lehramtsstudiengangs macht die KTF hier einfach ihr eigenes Ding. Hauptsache, alles ist im Einklang mit dem kirchlichen Lehramt. Dir wird in der KTF eine wissenschaftliche Grundausrichtung vorgegaukelt – Du sollst aber im Endeffekt nur das nachtanzen, was dir vorgegeben wird. Nicht, dass es in anderen Studienfächern großartig anders wäre – aber im Bereich von „Glauben“ und „Religion“ hat eine solche Vorgehensweise, wie man sie hier betreibt, eben ein ganz erhebliches Gewicht. Wer gelebtes Dogma sucht, ist in Bonn an der KTF richtig! Wer sich selbst in irgendeiner Weise als Freidenker empfindet, dürfte dort auf ähnliche Probleme wie ich (und viele andere auch) stoßen.
Fairerweise muss man dazu aber erwähnen: Ja, auch hier gibt es durchaus vernünftige Köpfe, mit denen Du ins Gespräch kommen kannst. Sie sind nur leider in der absoluten Unterzahl. Es gibt ganz wenige Dozenten, denen Du mal insgeheim deine Probleme, Zweifel oder Skepsis in Bezug auf den Glauben, die Kirche und Gott generell schildern kannst und die dich verstehen können. In der Überzahl ist leider genau das Personal, das nach den Kriterien, die Du im Bereich der „Bildungswissenschaften“ als angehender Lehrer und Pädagoge kennenlernen wirst, niemals in irgendeiner Form als Lehrende beschäftigt sein dürften. Leider sitzen die so fest in ihrem Sattel, dass Du als Student relativ wenig daran ändern kannst und es entweder aushalten oder dir eben ein anderes Fach bzw. eine andere Richtung im Leben suchen musst.
4) Immer und immer wieder spielen sich an der Universität Bonn im Bereich der Katholischen Theologie Szenarien ab, die Dich ganz nahe an den Rand zum Aufhören bringen, mindestens aber an einen Kirchenaustritt denken lassen. Wie unter 2) schon angesprochen, verlangt man von dir die Einhaltung sehr streng bemessener Fristen und macht dir ebenso strenge Vorgaben. Gleichzeitig aber kommt man dort den eigenen Aufgaben absolut nicht nach! Von Dir wird verlangt, dass du zu einem bestimmten Modul mehrere Veranstaltungen besuchst (soweit so gut), bietet dann aber diese Veranstaltungen teilweise selbst nicht an, so dass Du warten musst, ob im nächsten Semester vielleicht etwas in dieser Richtung angeboten wird.
Im letzten Semester flog ich darüber hinaus aus einem Seminar, das ich belegen musste. Die Begründung lag darin, dass das Seminar „zu voll“ sei und die Magisterstudenten bzw. die Priesteramtskandidaten Vorrang hätten. Man hat also die Lehramtsstudenten gebeten, das Seminar zu verlassen. Fantastisch, oder?!
Ein Kumpel von mir flog aus unserem gemeinsamen Seminar zur „Dogmatik“, weil er bereits zwei Mal gefehlt hatte und nun wegen einer Beerdigung in die Ukraine reisen musste, was die dritte Fehlstunde und somit den Rauswurf aus dem Seminar bedeutete – und von ausgerechnet diesen Leuten sollst Du dir dann etwas über „Christliche Werte“ und die „Liebe Gottes“ beibringen lassen? Blanker Hohn, nicht wahr?!
Das, was ich Dir bis hierhin von meinen Erfahrungen so erzählt hab, ist weder frei erfunden noch in irgendeiner Form übertrieben dargestellt, sondern exakt so passiert – und dabei noch nicht mal alles! Den meisten Lehramtsstudenten, die ich im Bereich der Katholischen Theologie mittlerweile kennengelernt habe, ergeht es dabei absolut ähnlich. Einige Leute, die hervorragende Lehrer hätten werden können und Talent im Umgang mit Kindern und Jugendlichen besitzen, haben ihr Studium wegen dieser Situation sogar bereits an den Nagel gehängt – trotz super Leistungen in ihrem Hauptfach und in den Bildungswissenschaften.
Wenn Du also jemand bist, der mit dem Gedanken spielt, in Bonn auf Lehramt zu studieren und mit „Katholischer Religionslehre“ als Fach liebäugelst, so möchte ich Dir das Ganze nicht grundsätzlich madig machen – aber ich möchte zumindest davor warnen, damit es Dir nachher nicht genauso geht wie vielen Lehramtsstudenten, inkl. mir.
Ob ich das Studium weiterempfehlen kann? Nicht im Ansatz! Willst Du dich dennoch selber überzeugen? Dann wünsche ich Dir viel Erfolg, Glück und vorallem ein dickes Fell - und sag nachher nicht, man hätte Dich nicht gewarnt. ;)
(Die vier Sterne fürs "Campusleben" gehen übrigens einzig und alleine aufs Konto der überaus schönen Stadt Bonn sowie dem Charme ihrer Universität mit ihrem schönen Schloss und dem anliegenden Hofgarten!)
Fangen wir mal bei den Fragen deiner Studienorganisation an. Du studierst als Lehramtsstudent an der Universität Bonn in Prinzip drei Fächer: Dein erstes gewähltes Fach, dein zweites gewähltes Fach, und als drittes Fach schließlich noch "Bildungswissenschaften" - ein Studienabschnitt, den alle Lehramtsstudenten absolvieren müssen. Dabei kann es natürlich auch mal zu Überscheidungen kommen, sodass Du nicht alle Module in der vorgesehenen Zeit (Stichwort: "Studienverlaufsplan") geschafft kriegst - aber keine Angst, das ist völlig normal! Und ganz davon abgesehen: Selbstverständlich hast Du in deinem Studium auch Phasen, in denen du halt auch mal richtig ackern musst, um etwa eine Prüfung zu bestehen. Auch das ist völlig normal und – seien wir mal ehrlich – das gehört auch ein bisschen dazu.
Das Blöde ist halt nur, dass Du dich für Katholische Religionslehre als Fach und für die Uni Bonn als Studienort entschieden hast - und Dir jetzt vorallem ganz genau überlegen solltest, welche Module du wann belegen und - im Glücksfall - auch bestehen und abschließen möchtest. Was ich meine? Folgendes:
1) Als man das Lehramtsstudium 2011 in Bonn wieder eingeführt hat, hat man versucht, für die einzelnen Unterrichtsfächer einen bestimmten Studienplan zu erarbeiten, gewissermaßen eine Art "Best Of", damit Du als angehender Lehrer für den Lehrplan in der Schule ganz gut vorbereitet bist.
Was man im Fach der Katholischen Religionslehre in Bonn in diesem Fall gemacht hat? Nun ja, man hat in Prinzip nur die Module des Magister Theologiae-Studiengangs genommen und sie beispielsweise von "M1" in "LG1" umbenannt. So hast Du also im Endeffekt - bis auf wenige Ausnahmen - dieselben Auflagen wie etwa ein Magisterstudent oder ein Priesterkandidat! Während der Priesterkandidat aber im anliegenden Theologenkonvikt "Collegium Albertinum" ansässig ist, dort Kost und Logis genießt und dort eben auch außer-universitär dementsprechend "gebrieft" wird, bist Du hingegen ein ganz normaler Lehramtsstudent und hast ja auch noch Veranstaltungen in Chemie/Mathe/Deutsch/Englisch/Spanisch/Philosophie/etc. - das bleibt jedoch eben dein eigenes Problem. Die KTF macht da ihr eigenes Ding – und man lässt sie offenbar auch machen.
Offensichtlich hat man sich hier also entweder überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, dass Lehramtsstudenten noch andere Fächer studieren, oder man hat sie sich eben sehr wohl gemacht und beschlossen, dass man als Katholisch-Theologische Fakultät sich nur an die Spielregeln der Kirche und nicht an die Spielregeln der Universität zu halten hat – und deshalb eben auch einfach so mal mehr von den Studenten verlangen kann, als das andere Fächer tun.
2) Die Standards, die die KTF in ihrer Prüfungsordnung festhält, sind im Vergleich zu anderen Lehramtsfächern eine einzige Zumutung. Damit Du beispielsweise überhaupt zu einer Prüfung in einem Modul zugelassen wirst, musst Du eine Hausarbeit zu diesem Modul geschrieben haben, die spätestens 6 Wochen vor Prüfungsanmeldung (ja, „Anmeldung“!) nicht nur abgegeben, sondern bestanden haben musst. Rechne das jetzt mal auf mehrere Module hoch, nimm dazu noch die in den Seminaren als Leistungsnachweis verlangten Referate und Sitzungsprotokolle sowie die zahlreichen Hausaufgaben und zum Abschluss natürlich noch die Lernzeit für die Prüfungen, die inhaltlich nichts mit den Seminaren zu tun haben und auch noch bestanden werden wollen (was aufgrund der völlig absurden Anforderungen eine reine Glückskiste ist), und ruf dir DANN nochmal ins Gedächtnis, dass Du ja eigentlich noch zwei Fächer hast, die du studierst, in denen du ebenfalls gewisse Leistungen zu erbringen hast, die mindestens genauso wichtig sind.
3) Mal ganz abgesehen von den völlig abgehobenen Standards, von denen ich Dir in 1) und 2) erzählt hab, kommt hier noch ein für mich ganz zentrales Problem: Hier zählt noch das Dogma! Also sei lieber vorsichtig, was Du in Bezug auf die Kirche und ihre Ansichten hier so von dir gibst. Spätestens, als eine Studentin wegen einer ungeplanten - und natürlich unehelichen - Schwangerschaft vor die Tür gesetzt werden sollte, wollte ich fast meine Exmatrikulation durchführen. Darüber hinaus wirst du auf Professoren treffen, die den "wissenschaftlichen Anspruch" der Universität Bonn entweder nicht richtig verstanden haben oder ihn schlichtweg ignorieren - denn wie schon bei der oben angesprochenen, völlig missratenen Konzeption des Lehramtsstudiengangs macht die KTF hier einfach ihr eigenes Ding. Hauptsache, alles ist im Einklang mit dem kirchlichen Lehramt. Dir wird in der KTF eine wissenschaftliche Grundausrichtung vorgegaukelt – Du sollst aber im Endeffekt nur das nachtanzen, was dir vorgegeben wird. Nicht, dass es in anderen Studienfächern großartig anders wäre – aber im Bereich von „Glauben“ und „Religion“ hat eine solche Vorgehensweise, wie man sie hier betreibt, eben ein ganz erhebliches Gewicht. Wer gelebtes Dogma sucht, ist in Bonn an der KTF richtig! Wer sich selbst in irgendeiner Weise als Freidenker empfindet, dürfte dort auf ähnliche Probleme wie ich (und viele andere auch) stoßen.
Fairerweise muss man dazu aber erwähnen: Ja, auch hier gibt es durchaus vernünftige Köpfe, mit denen Du ins Gespräch kommen kannst. Sie sind nur leider in der absoluten Unterzahl. Es gibt ganz wenige Dozenten, denen Du mal insgeheim deine Probleme, Zweifel oder Skepsis in Bezug auf den Glauben, die Kirche und Gott generell schildern kannst und die dich verstehen können. In der Überzahl ist leider genau das Personal, das nach den Kriterien, die Du im Bereich der „Bildungswissenschaften“ als angehender Lehrer und Pädagoge kennenlernen wirst, niemals in irgendeiner Form als Lehrende beschäftigt sein dürften. Leider sitzen die so fest in ihrem Sattel, dass Du als Student relativ wenig daran ändern kannst und es entweder aushalten oder dir eben ein anderes Fach bzw. eine andere Richtung im Leben suchen musst.
4) Immer und immer wieder spielen sich an der Universität Bonn im Bereich der Katholischen Theologie Szenarien ab, die Dich ganz nahe an den Rand zum Aufhören bringen, mindestens aber an einen Kirchenaustritt denken lassen. Wie unter 2) schon angesprochen, verlangt man von dir die Einhaltung sehr streng bemessener Fristen und macht dir ebenso strenge Vorgaben. Gleichzeitig aber kommt man dort den eigenen Aufgaben absolut nicht nach! Von Dir wird verlangt, dass du zu einem bestimmten Modul mehrere Veranstaltungen besuchst (soweit so gut), bietet dann aber diese Veranstaltungen teilweise selbst nicht an, so dass Du warten musst, ob im nächsten Semester vielleicht etwas in dieser Richtung angeboten wird.
Im letzten Semester flog ich darüber hinaus aus einem Seminar, das ich belegen musste. Die Begründung lag darin, dass das Seminar „zu voll“ sei und die Magisterstudenten bzw. die Priesteramtskandidaten Vorrang hätten. Man hat also die Lehramtsstudenten gebeten, das Seminar zu verlassen. Fantastisch, oder?!
Ein Kumpel von mir flog aus unserem gemeinsamen Seminar zur „Dogmatik“, weil er bereits zwei Mal gefehlt hatte und nun wegen einer Beerdigung in die Ukraine reisen musste, was die dritte Fehlstunde und somit den Rauswurf aus dem Seminar bedeutete – und von ausgerechnet diesen Leuten sollst Du dir dann etwas über „Christliche Werte“ und die „Liebe Gottes“ beibringen lassen? Blanker Hohn, nicht wahr?!
Das, was ich Dir bis hierhin von meinen Erfahrungen so erzählt hab, ist weder frei erfunden noch in irgendeiner Form übertrieben dargestellt, sondern exakt so passiert – und dabei noch nicht mal alles! Den meisten Lehramtsstudenten, die ich im Bereich der Katholischen Theologie mittlerweile kennengelernt habe, ergeht es dabei absolut ähnlich. Einige Leute, die hervorragende Lehrer hätten werden können und Talent im Umgang mit Kindern und Jugendlichen besitzen, haben ihr Studium wegen dieser Situation sogar bereits an den Nagel gehängt – trotz super Leistungen in ihrem Hauptfach und in den Bildungswissenschaften.
Wenn Du also jemand bist, der mit dem Gedanken spielt, in Bonn auf Lehramt zu studieren und mit „Katholischer Religionslehre“ als Fach liebäugelst, so möchte ich Dir das Ganze nicht grundsätzlich madig machen – aber ich möchte zumindest davor warnen, damit es Dir nachher nicht genauso geht wie vielen Lehramtsstudenten, inkl. mir.
Ob ich das Studium weiterempfehlen kann? Nicht im Ansatz! Willst Du dich dennoch selber überzeugen? Dann wünsche ich Dir viel Erfolg, Glück und vorallem ein dickes Fell - und sag nachher nicht, man hätte Dich nicht gewarnt. ;)
(Die vier Sterne fürs "Campusleben" gehen übrigens einzig und alleine aufs Konto der überaus schönen Stadt Bonn sowie dem Charme ihrer Universität mit ihrem schönen Schloss und dem anliegenden Hofgarten!)