Die Werbung mit einem internationalen Studiengang

Eine Mischung aus Informatik, BWL und internationalen Inhalten verspricht dieser Studiengang. Dadurch bekommt man wirklich einen Einblick in viele Bereiche, aber leider ist dies auch nur ein Einblick.

Gerade die IT-Fächer bleiben ziemlich an der Oberfläche; dies reicht den meisten allerdings schon. Es sind erstaunlich wenige Leute im Kurs, die schon IT-Vorerfahrungen haben und dementsprechend frustriert sind auch viele nach diesen Vorlesungen.
Spanisch als Pflichtfremdsprache hat man gerade einmal fünfmal im Semester, wodurch die Sprache nicht wirklich erlernt werden kann. Das Fach "Intercultural Management" ist meiner Meinung nach eher überflüssig, es in so einem Umfang zu unterrichten, denn größtenteils sind es Dinge, die man auch mit gesundem Menschenverstand weiß bzw. es nicht ständig wiederholen muss.
Insgesamt finden enttäuschend wenige Fächer komplett in Englisch statt (im ersten Semester waren es bei uns drei; im zweiten zwei), wobei dies auch teilweise eine Dozentenfrage zu sein scheint, also ob man passende Dozenten hat. Und ob diese Dozenten dann wirklich Englisch können, ist auch die Frage; es ist in der Regel eher ein ziemlich deutsches Englisch. Durch diese geringe Anzahl an englischen Vorlesungen kann man sein Englisch leider nicht so verbessern, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber dafür kann man ja ins Ausland gehen.

In der Praxisphase ist dies sogar vorgeschrieben; die letztendliche Ausführung ist dann unternehmensabhängig.
Für die dritte Theoriephase kann man sich beim International Office für ein Austauschprogramm bewerben. Allerdings gestaltet sich da die Kooperation mit dem Studiengang relativ schwierig, da nur die Nicht-Kernfächer (also nicht BWL, nicht IT) anerkannt werden. Im Gegensatz dazu werden bei anderen (nicht internationalen) Studiengängen i.d.R. alle Leistungen aus dem Ausland anerkannt.

Die studenplanmäßige Organisation ist eigentlich ganz gut (im Vergleich zu anderen DHBW-Studiengängen haben wir es richtig gut). Nur die Klausuren könnte man noch anders verteilen; denn in den ungeraden Semestern schreibt man relativ wenige, während dann in den geraden Semestern so viele Modulklausuren (über zwei Semester, verschiedene Vorlesungen) anstehen. Das bedeutet dann viel Stress, der eigentlich hätte entzerrrt werden können!

Also insgesamt ist der Studiengang nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, da er nicht so international ist und auch leider fast immer extrem an der Oberfläche bleibt, sodass man hinterher irgendiwe das Gefühl hat, nichts wirklich gelernt zu haben. Anschließende Masterstudienplätze im Bereich Wirtschaftsinformatik an einer normalen Uni zu bekommen ist auch nicht so einfach, da man für die meisten Unis nicht genug Credit Points in Mathe hat und für den Bereich BWL zu wenig in BWL-Fächern.

Wenn ihr euch erst einmal breit aufstellen und die Möglichkeit bezahlt ins Ausland zu kommen nutzen wollt, ist dieser Studiengang das Richtige für euch!