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3 Jahre DIPLOMA - ein kurzes Résumé

Kommunikationsdesign (B.A.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    1.0
  • Gesamtbewertung
    2.0
Sie wissen ja, wie man so sagt: Es war mir ein Vergnügen. Das war es nicht.

Drei Jahre habe ich an der DIPLOMA Hochschule (Studienzentrum München) Grafik Design im Fernstudium studiert. Nach dem Erhalt meines Bachelor Titels kann ich dieses leidvolle Kapitel nun endlich abschließen. Die Erfahrungen aus dem Studium sollten Interessenten jedoch nicht vorenthalten bleiben, denn das Studium war oft durch die miserable Organisation einfach nur eine Zumutung. Vor Beginn des Studiums habe ich, wie die viele meiner Kommilitonen, eine Ausbildung zum Mediengestalter abgeschlossen. Dadurch hatte ich bereits Erfahrungen mit der Thematik, wodurch mir das Studium etwas leichter gefallen ist.

Die Kritik bezieht sich nicht auf das Fernstudium als solches. Jeder der sich für diese Form des berufsbegleitenden Studiums entscheidet, weiss ungefähr wieviel Stress, Verantwortung und Freizeitverlust damit verbunden sind. Der Aspekt des selbstverantwortlichen Lernens klingt in der Theorie glaubhaft, ist jedoch in diesem Fall in der Praxis durch die unterschiedliche Auslegung der Dozenten und die katastrophale Organisation verfehlt. Die grundlegende Struktur im Grafik Design Studium setzt sich aus Theorie und Praxis zusammen. Im Theorieteil werden Klausuren am Ende eines Semesters geschrieben, deren Inhalte sich auf die Studienhefte und die Vorlesungen beziehen. Für die praktischen Prüfungen hat der Student ein Semester Zeit, in der er eine praxisorientierte Hausarbeit anfertigt, deren Entwicklung in virtuellen Vorlesungen oder Präsenzterminen besprochen wird.

Zur besseren Übersicht wurde der Erfahrungsbericht in mehrere Punkte unterteilt:


Lehrveranstaltungen.

Beim Studienberatungsgespräch und auf der DIPLOMA Website wird dem Interessenten bereits ersichtlich, dass es sich nicht um ein reines Fernstudium handelt, sondern dass an unterschiedlichen Samstagen Präsenztermine stattfinden. Die Teilnahme daran ist freiwillig und laut DIPLOMA jedem Studierenden zu empfehlen. Hier werden, abhängig vom Dozenten, die Studienhefte entweder monoton von Anfang bis Ende vorgelesen, bis sich auch der interessierteste Zuhörer vor Langeweile geistig ausklinkt (was bei dem pädagogischen Wert einer solchen Vorlesung kein Wunder ist, denn Lesen kann der Student die Studienunterlagen zuhause selbst, wichtige Ergänzungen sucht man meist vergeblich und bis zur nächsten Prüfung hat man das Gehörte wieder vergessen). Für viele theoretische Prüfungsfächer gibt es nur ein bis zwei Vorlesungen, welche Monate, teilweise Semester vor dem Prüfungstermin stattfinden. Man entwickelt im Laufe der Zeit schnell einen Blick dafür, welche Vorlesungen einen Besuch wert sind und welche nicht. Teilweise werden die miserablen Studienhefte aber auch bewusst ignoriert und der Dozent unterrichtet ausschließlich seine eigenen Fachliteratur.
Für die praxisbezogenen Fächer gibt es häufiger Vorlesungstermine, die auch unter der Woche virtuell stattfinden. Hier trifft man sich ab 20 Uhr online in einem Vorlesungsraum, in dem jeder Teilnehmer mit einer Webcam und einem Headset zugeschaltet ist, und präsentiert den Zwischenstand seiner Hausarbeit. Der Dozent gibt sein Feedback und so werden alle Arbeiten nacheinander besprochen. Klingt bequem, ist es aber nicht, denn selbst nach drei Jahren kam es in jeder Vorlesung zu technischen Problemen, deren Behebung manchmal die Hälfte (!) der Vorlesungszeit in Anspruch genommen hat. Entweder war die Lautstärke der unterschiedlichen Headsets zu laut, zu leise, ganz weg oder ein einziges Rauschen. Natürlich ist das nur eine Sache der richtigen Einstellung des Ausgabegerätes, aber scheinbar ist es in drei Jahren nicht möglich diesem Umstand zu optimieren - weder auf Seite der Studierenden, noch auf Seite des Dozenten. Dieser nimmt es oft auch nicht so Ernst mit der Pünktlichkeit und kommt gerne mal 10-20 Minuten später. Sehr sympathisch in Anbetracht der Tatsache seinen wohlverdienten Feierabend damit zu verschwenden auf einen unzuverlässigen Dozenten zu warten (dazu später mehr). Im Nachhinein kann ich guten Gewissens sagen, dass die meisten Vorlesungen, sowohl virtuell als auch konventionell, keinen Besuch wert sind und zur Wissensvermittlung so gut wie nichts beitragen. Viel mehr erinnern speziell die Vorlesungen zu den praxisorientierten Fächern eher an belanglosen Kaffeetratsch.


Studienhefte.

Ein Aspekt, der von Studenten und Dozenten gleichermaßen kritisiert wird, sind die Studienhefte. Die DIPLOMA legt höchsten Wert auf wissenschaftliches Arbeiten. Immerhin müssen die Vorgaben der Akkreditierungsstelle eingehalten werden, um nicht den hart erkämpften Akkreditierungsstatus zu gefährden. Beim Verfassen der Studienunterlagen stand wissenschaftliches Arbeiten gewiss nicht im Vordergrund, denn der Großteil der Studienhefte stellt eine Image Blamage dar, wie man sie selten findet. Ein Studienheft besteht aus schwarz-weiß Kopien, die zusammengetackert werden. Die Bilder und Fotos sind drucktechnisch so schlecht, dass man sie teilweise kaum erkennt. Vermutlich wurden einige von ihnen über einen Scanner in das Dokument auf niedrigster Qualitätsstufe eingefügt. Korrekturgelesen wurden die meisten Studienhefte nicht, außer der Verfasser war Legastheniker, denn so viele Rechtschreibfehler wie man hier findet, kommen in keinem Hauptschul-Rechtschreibaufsatz vor. Leider lässt beim Lernen auch die Konzentration nach, wenn man bedenkt, welch geistiger Krüppel sich wohl hinter dem Inhalt verbirgt. Es gibt natürlich auch Studienhefte, die inhaltlich gut strukturiert sind. Diese bilden aber leider die Ausnahme. Durch Stoffeingrenzungen vor Prüfungen muss sich der Student zum Glück nicht mit allen Studienheften befassen. Persönlich habe ich in den drei Jahren geschätzt 50-60 Prozent aller Studienhefte noch nie angeschaut.


Online Campus.

Der Online Campus dient den Studenten als Informations- und Austauschplattform. Leider wird er von den Dozenten nicht genutzt. Als das Studium angefangen hat, war die Programmierung und die Benutzeroberfläche derart chaotisch, dass sich niemand zurechtgefunden hat. Im Laufe der Zeit wurde er durch einen Relaunch überarbeitet, jedoch ist er immer noch zu schlecht strukturiert, um ihn als Kommunikationsplattform auf wechselseitiger Beziehung zu verwenden. Bis zum Ende meines Studiums hat KEIN Dozent den Online Campus genutzt, um Informationen an die Studierenden weiterzugeben. Als Alternative werden Facebook Gruppen erstellt (!), in denen Neuigkeiten und Terminänderungen von den Dozenten bekanntgegeben werden. Persönlich finde ich es eine bodenlose Frechheit sich in einem Social Network anmelden zu müssen, um Neuigkeiten zum Studienfach zu erfahren. Die wichtigsten Informationen zu den Prüfungsinhalten wurden zum Glück jedoch über einen E-Mail Verteiler kommuniziert. Positiv vermerken muss man, dass der Student seit dem Relaunch wichtige Formulare und Termine relativ schnell findet. Dieser Relaunch des Online Campus war die bisher einzig positive Änderung, die durch permanente Kritik erreicht wurde.


Dozenten.

Lehrkräfte sind immer ein Streitthema, denn entweder man mag sie oder eben nicht. Oft gibt es gegründete Argumente, die für oder gegen einen Dozenten sprechen. In dieser Kritik lasse ich jegliche Sympathie außen vor und beziehe mich ausschließlich auf die Kompetenz und die Zuverlässigkeit der Dozenten. In den Fächern, die als Vorbereitung für eine Klausur dienen, hatten wir meistens sehr wenige Vorlesungen bei Dozenten, die wir danach nie wieder hatten. Die DIPLOMA hat einen immensen Verschleiß an Lehrkräften, was bei der Organisation nicht verwunderlich ist, denn jeder halbwegs rational denkende Dozent, den wir kennenlernen durften, hat die Fachhochschule nach kurzer Zeit verlassen. Einer hat uns mal geraten, nachdem wir die Problematik bezüglich der Organisation angesprochen haben, juristisch gegen die DIPLOMA vorzugehen. In der Tat laufen derzeit Verfahren gegen die DIPLOMA. Ein Beispiel aus eigener Erfahrung: Das Fach „Digitale Medien“ wird von jemanden unterrichtet, der sich als „Adobe Certified Expert“ profiliert. Die absolute Unfähigkeit der Person, die Grafikprogramme den Studierenden zu erklären, für die er eigentlich Experte sein soll, wird nur von seinem Narzissmus übertrumpft, der keinen Abweichungen zulässt. Gerade in Grafik-Programmen gibt es oft mehrere Schritte, wie man ein Ziel erreichen kann. Diese lässt der besagte Fachexperte jedoch nicht gelten, er bewertet willkürlich und ohne fachliches Wissen. In der Hausarbeit, in der es ausschließlich um die technische Realisation gehen sollte, bemängelt er zum Beispiel Logos mit dem Vermerk „Hässlich“, obwohl die Gestaltung in diesem Fach überhaupt nicht prüfungsrelevant ist. Eine Kommilitonin, die ihm widersprochen hat, lässt er zweimal durch eine Prüfung fallen. Das erste Mal mag vielleicht noch begründet gewesen sein, aber bei der zweiten Abgabe haben mehrere Studierende und reale „Experten“ die Hausarbeit vor der Abgabe begutachtet. Da es um die technische Realisation ging, gab es auf Seite der technischen Umsetzung NICHTS zu bemängeln. Er hat sie trotzdem wieder durchfallen lassen. Sie hat sich beim Prüfungsamt beschwert und auch beim verantwortlichen Studienleiter. Als Antwort kam nur, dass eine Zweitkorrektur (auf die man als Studierender Anspruch hat) nicht möglich ist. Ohne ihren Anwalt wäre sie der Willkür dieses Dozenten ausgeliefert gewesen und hätte das Studium abbrechen müssen. Der Anwalt hat jedoch durch Druck die Bewertungsbogen der Prüfungen gesichtet, welche die DIPLOMA nicht herausgeben wollte. Es hat sich herausgestellt, dass der Dozent denselben Bewertungsbogen der ersten Prüfung auch bei der zweiten Prüfungen angewendet hat. Er hat die zweite Prüfung durch seine Vorurteile also nicht mal korrigiert. Es ist ein Skandal dass man erst einen Anwalt einschalten muss, um die Leistungen, die für jeden Studierenden selbstverständlich sein sollten, gewährleistet zu bekommen. Auf der Website des Dozenten standen damals Sätze wie „Jesus kommt vor meiner Frau und meinen Kindern“. Scheinbar kommt der Egoismus dieser Person auch vor dem gesunden Menschenverstand.
In den letzten drei Semestern hatten wir für alle Fächer, in denen wir Hausarbeiten anfertigen mussten, nur einen Dozenten. Das widerspiegelt die Armut an Lehrkräften, die an der Fachhochschule herrscht. Gelernt habe ich bei diesem Dozenten in den Semestern absolut gar nichts, denn fachlich ist nicht in der Lage Wissen zu vermitteln. Als Mensch durchaus sympathisch, ist er als Dozent nicht nur durch sein mangelndes Fachwissen, sondern auch durch seine permanente Unzuverlässigkeit für den Beruf ungeeignet. Doch wie soll man derjenigen Person Kritik an der Ausübung ihres Berufes zukommen lassen, wenn man auf sie angewiesen ist und zwar für fast die Hälfte der gesamten Studienzeit?! Für Fächer, in denen Hausarbeiten abzugeben sind, gibt es im Semester geschätzt 10-15 digitale und konventionelle Vorlesungen (im Vergleich zu Klausur-Fächern: 1-3 Präsenzvorlesungen). Bei dieser Verteilung überlegt man es sich zweimal, ob man es sich mit der Person verscherzen will, die alleine ca. 50% (!) aller Hausarbeiten korrigiert. Da grenzt es schon an Sarkasmus dass der Studiendekan beim Beratungsgespräch für die Betreuerwahl der Bachelorarbeit sagt, man solle den Betreuer nicht anhand von Sympathie, sondern anhand seines Fachwissens wählen. Zu dieser unfassbaren Realitätsferne vergeude ich keine weiteren Buchstaben.
Das einzig Positive an Dozenten ohne Fachwissen ist die laxe Bewertung, denn schlechter als eine 2 vor dem Komma fiel fast keine Hausarbeit im Kurs aus. Leider bewahrheitet dieser Umstand aber auch das Vorurteil, dass man den erstrebten Abschluss erkauft. Wirtschaftlichen Vorteil erhofft sich aber scheinbar auch mancher Dozent für seine Tätigkeit, wie das folgende Beispiel zeigt: Die Anmeldung der Bachelor Thesis erfolgt sehr früh, die Deadline kommt für viele unerwartet. Das ist nicht unbedingt die Schuld der DIPLOMA (eine Erinnerungsmail wäre vielleicht mal von Vorteil), sondern auch die der Studierenden, die sich über Termine im Online Campus informieren müssen. Da die Deadline der Anmeldung knapp ist, fällt es vielen schwer, kurzfristig ein Thema zu finden. Wie erleichternd daher die Rundmail eines Dozenten, den wir einmal im zweiten Semester hatten, kurz vor Anmeldeschluß, in der er sich bereit erklärt, als Betreuer zu agieren und bereits Themenvorschläge hat. Diese Themen dienen dem Unternehmen, das er leitet. Zur Sicherheit müsste daher jeder Studierende, der ihn als Betreuer wählt, eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen, mit der er ebenfalls bestätigt, dass die Arbeit zu Gunsten seines Unternehmens ausfällt. Vielleicht mag dieser Umstand in anderen Studienfächern gebräuchlich sein, ich weiss es nicht. Ich empfinde es jedoch als armselige Art, Geld zu sparen und bin da sicher nicht der Einzige, der so denkt. Studenten als indirekte Teilzeitkräfte kostenlos für ein Unternehmen arbeiten zu lassen, um so Personalkosten zu sparen, mit der Begründung, es wäre ja auch zu ihrem Vorteil.. Für mich eine unverschämte Ausnutzung.
Trotz der negativen Rezension hatten wir aber auch vereinzelt kompetente Dozenten. Leider unterrichtet von denen, wie bereits geschrieben, niemand mehr an der DIPLOMA.


Prüfungen.

Generell fallen alle Prüfungen ziemlich fair aus. Pro Semester gibt es zwei bis vier Prüfungsleistungen, mit einer Gewichtung von ungefähr 50 Prozent Klausur und 50 Prozent Hausarbeitsabgaben. Wir hatten im Studium zusätzlich noch zwei Projektarbeiten und einen Praxisbericht abzugeben. Zu den Klausuren: Fast immer legt der Dozent eine Stoffeingrenzung fest, an die er sich in der Klausur auch hält. In den meisten Fächern ist dies auch sinnvoll, da die Lerninhalte sonst zu umfangreich wären. In wenigen Fächern werden die Klausuren dadurch fast schon zu leicht. Ich kann nur ein negatives Erlebnis anbringen, das aber viel über den Umgang mit Problemen bei der DIPLOMA sagt: In einer Klausur grenzte der Dozent die Lerninhalte ein und ignorierte die Eingrenzung in der Klausur komplett. Ergo wurde der Stoff aus vier Studienheften abgefragt, die keiner im Kurs komplett gelernt hatte bzw. rein vom zeitlichen Aufwand lernen konnte. Die Stoffeingrenzungen des Dozenten allein waren schon sehr umfangreich. Auch ich habe mich beim Lernen ausschließlich auf diese konzentriert, mit dem Ergebnis, dass ich keine der Fragen beantworten konnte. Vielmehr habe ich einfach verzweifelt die gelernten Inhalte auf das Blatt geschrieben in der Hoffnung, das irgend etwas richtig ist. Objektiv betrachtet war nichts richtig. Auf die Frage, wieso die Stoffeingrenzung ignoriert wurde, antwortete der verantwortliche Dozent: Stoffeingrenzungen gibt es generell nicht (!). Dennoch habe ich die Klausur mit einer 3,0 bestanden, wie übrigens fast der komplette Kurs. Wie ist das möglich? Der Dozent kann schlecht den gesamten Kurs durchfallen lassen, vor allem nicht wenn die Schuld, die er sich indirekt wahrscheinlich eingestanden hat, bei ihm selbst liegt. Also gleicht man einfach den Bewertungsbogen soweit an, bis er zum Wohlwollen aller ausfällt. Vielleicht war auch der Gesamtnotenschnitt des Kurses damals zu hoch, also brauchte man einen Puffer. Dies ist jedoch reine Spekulation.
Zu den Hausarbeitsabgaben: Diese waren in einem Semester zeitlich recht gut zu bewältigen. Genau wie ich hatten viele Kommilitonen den Vorteil, dass sie im grafischen Gewerbe bereits seit Jahren tätig sind und im Grunde nichts anderes machen mussten, als was sie nicht schon in ihrem Beruf seit Jahren machen. Wirklich neues Wissen oder kreative Techniken wurden kaum vermittelt. Der Zwischenstand der Arbeiten wurde regelmäßig in digitalen Vorlesungen besprochen. Kommilitonen, die aus anderen Berufszweigen kamen, taten sich bei der Realisation der Hausarbeiten schwer, da die Grafikprogramme, die zur Umsetzung nötig sind, in keinster Weise erklärt werden. Auch wenn das Studium nur die theoretischen Inhalte von Grafik Design abdeckt, wie es uns diverse Dozenten erklärt haben, so sollte man doch wenigstens die Grundlagen von Indesign, Photoshop und Illustrator vermitteln. Ohne die Kenntnis dieser Programme findet heute kein Mediengestalter einen Job. Aber das interessiert die DIPLOMA nicht, denn mit den Programmen muss man sich im Eigenstudium auseinandersetzen. Und dann profiliert sich die DIPLOMA mit der Aussage, das Studium wäre praxisnah. Leider wären viele Dozenten nicht mal in der Lage, die Programme zu unterrichten, weil sie diese nicht mal selbst beherrschen. Das ist kein Vorurteil, sondern eine Tatsache (siehe Punkt „Dozenten“).


Organisation.

Den meisten Ärger während des gesamten Studiums hatten wir mit der kaum existenten Organisation. Wahrscheinlich weiß nicht mal die Studienleitung, wer für was verantwortlich ist. Auf Noten haben wir teilweise bis zu zwei Semestern gewartet. Wenige Tage vor dem Kolloquium hatten wir noch nicht einmal die Noten aus dem 5. Semester, die aus dem 6. Semester aber schon. Wenn jemand durch eine Prüfung gefallen ist, wurde das unter den Prüfungsergebnissen nicht angezeigt, da keine Note eingetragen wurde. In einem Fall hat die Studierende erst ein gutes Jahr später erfahren, dass sie die Prüfung nicht bestanden hat und auch erst nachdem sie beim Prüfungsamt nachgefragt hat. Die Noten werden scheinbar vom Dozenten an das Prüfungsamt geleitet und von dort an das jeweilige Studienzentrum weitergegeben, das die Noten dann im Online Campus einträgt. Bis das passiert, vergehen oft Monate. Die ersten Probleme hatten wir bereits im ersten Semester. Keiner hat uns informiert, in welchen Fächern virtuelle Vorlesungen stattfinden. Es gibt zwar einen Vorlesungsplan pro Semester, den man sich aus einem ca. 250 Seiten umfassenden PDF selektieren muss, aber dieser betrifft nur die Präsenzveranstaltungen. Und dann wundern sich die Dozenten, weshalb sie im Online Vorlesungsraum alleine sitzen. Die Termine werden miserabel kommuniziert. Der Dozent, den wir die letzten Semester für alle Praxisfächer hatten, schrieb die Termine zu Beginn des Semesters in der Vorlesung auf eine Tafel. Er ist wohl davon ausgegangen, dass sich die Termine von alleine kommunizieren. Allerdings hat er nach wenigen Wochen selbst den Überblick verloren und immer nachgefragt, wann wir eigentlich Vorlesungen haben. Im letzten Semester hatten wir eine Prüfung, bei der wir eine Woche davor nicht wussten, wer die Prüfung eigentlich verfasst und welche Lerninhalte abgefragt werden. Die DIPLOMA hatte einen Dozenten bestimmt, der aber von seinem Glück gar nichts wusste und abgelehnt hat. Manchmal werden in Prüfungen mehrere Studienfächer abgefragt. Das ist teilweise chaotisch, weil bis zu drei Dozenten drei unterschiedliche Stoffeingrenzungen erstellen und man jedem hinterherlaufen muss. Manchmal wird dann in der Prüfung nur ein Fach davon abgefragt.
Nervig ist vor allem die permanenten Unfähigkeit Verantwortung zu übernehmen, indem die DIPLOMA alle Probleme von einer Ebene auf die Andere schiebt. Wenn man als Student ein Problem hat, ruft man bei der Studienbetreuung an. In vielen Fällen wird man dann zum Beispiel auf den Dozenten verwiesen. Dieser sagt uns, wir sollen uns beim Studienzentrum melden. Das Studienzentrum verweist wiederum an das Prüfungsamt. Dieses sagt uns, wir sollen uns an den Dozenten wenden. Und das schlimmste an der Tatsache ist, dass, wenn man den Studiendekan auf die Problematik aufmerksam macht, dieser sagt, dass es sich um ein Fernstudium handelt und die Studierenden sich eigenverantwortlich organisieren müssen. Welch bodenlose Heuchlerei. Natürlich wurde oft auf Dialog gesetzt. Probleme wurden als solche aufgezeigt und diskutiert, aber im Endeffekt kam es so gut wie nie zu einer Besserung der Umstände. Wenn man x-mal Probleme anspricht und sich nie etwas ändert, bezweifelt man die Sinnhaftigkeit der Dialoge. Wieso sollen Studierende in den Evaluierungen noch Dozenten und deren Unterricht bewerten, wenn auf ihre Meinung sowieso keinen Wert gelegt wird? Um der Öffentlichkeit zu suggerieren, man wäre gegenüber Kritik offen? Liebe Verantwortliche, haltet ihr uns wirklich für so dumm?



Fazit.

Der Erfolg im Studium war eine Frage der Belastungs- und Toleranzgrenze. Intellektuelle Reife ist keine Voraussetzung. Ich glaube auch ein Hauptschüler mit genügend Motivation und Durchhaltevermögen kann an der DIPLOMA seinen Abschluss machen. Die Allgemeine Hochschulreife war weitaus schwerer zu erlangen. Wer die Facebook Gruppen (Grafik Design DIPLOMA) überfliegt, merkt schnell, dass die Probleme nicht nur in München existieren, sondern in vielen anderen Studienzentren auftreten, in denen der Studiengang angeboten wird. Das Grundkonzept ist eigentlich stimmig und für die Form des Fernstudiums geeignet. Die Umsetzung ist jedoch so fehlerhaft, dass ich jedem Interessenten nur davon abraten kann.
Weiterhin viel Erfolg beim Polieren des Bestecks auf der Titanic & Danke für gar nichts.

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

2.0
Sophia , 26.01.2024 - Kommunikationsdesign (B.A.)
4.6
Lisa , 23.05.2023 - Kommunikationsdesign (B.A.)
4.3
Claudia , 16.05.2023 - Kommunikationsdesign (B.A.)
3.3
Elena , 04.05.2023 - Kommunikationsdesign (B.A.)
3.9
Viktoria , 28.04.2023 - Kommunikationsdesign (B.A.)
3.3
Anonym , 26.04.2023 - Kommunikationsdesign (B.A.)
4.3
Anna , 09.03.2023 - Kommunikationsdesign (B.A.)
1.3
Anonym , 24.10.2022 - Kommunikationsdesign (B.A.)
4.3
Maria , 15.09.2022 - Kommunikationsdesign (B.A.)
4.6
Emma , 13.09.2022 - Kommunikationsdesign (B.A.)

Über Leon

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studienbeginn: 2012
  • Studienform: Schwerpunkt Holistische Markenführung
  • Standort: Standort Stein / Nürnberg (Kooperationspartner Akademie Faber-Castell)
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 19.10.2015
  • Veröffentlicht am: 20.10.2015