Anders als erwartet

Na ja.. man darf sich eben kein zu praktisches Studium vorstellen, nur weil es modern klingt. Viele sind mit den Erwartungen reingegangen, die Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Kultur kennenzulernen. Denn genau das ist ja auch immer gefragter im 21. Jahrhundert. Radiosender haben nicht nur die Redaktion, sondern auch den Marketing-Bereich, genauso wie andere große Medienanstalten. Im Theater gibt es sowohl den künstlerischen, als auch den wirtschaftlichen Teil usw.

Das Studium ist aber ganz ehrlich eher wie BWL und Germanistik eben sind. Man setzt sich auf der einen Seite in die BWL Vorlesungen Rechnungswesen, Finanzmathe, Quantitative Methoden, Wirtschaftsethik und Co. (klingt aber auch schlimmer als es ist! Ehrlich! Ich hatte früher eine schlechte 5 in Mathe und komme iiiiirgendwie durch :P) und hat auf der anderen Seite das Studium für's Herz mit toller deutscher Literatur und versierten Dozenten. :)

Insgesamt also ein trockener, aber in dieser Trockenheit auch irgendwie abwechslungereicher Studiengang. Wenn ich keine Lust mehr habe, zu rechnen, lese ich eben Emilia Galotti für die nächste Stunde :P

Was WIRKLICH toll und viiel zu selten ist, sind die Fächer Kulturpraxis oder Social Skills. Da lernen die Studenten genau das, weshalb sie eigentlich hier sind. Ganz nach eigenen Vorlieben schnuppern Sie in einem Wochenend-Workshop in die Drehbucharbeit, das Verlagswesen, den Journalismus oder oder oder...
Hier bekommt man eigentlich immer eine gute Note, das ist nicht ganz so leistungsorientiert wie der BWL-Mist.

Viele meiner Kommilitonen (eigentlich alle) sagen, dass sie hier mit ABSTAND am meisten gelernt haben.

Insgesamt ist das eine viiiiel zu ambitionierte Uni, meiner Ansicht nach, was die Mentalität angeht. Leistung Leistung Leistung statt Studenten-Lotter-Leben ist hier das Motto.

Wenn man es schafft, hat man dann dafür exzellente Aussichten in der Berufswelt später.