Fragwürdig

An dieser Uni merkt man, wer selbst mal Kinder hat und sich in junge Menschen reinversetzen kann und wer nicht und wer an Dozenten auf dem Boden geblieben ist und wer nicht.
Die Unterschiede könnten größer nicht sein. Es gibt Dozierende, die denken, von ihrem Fach hängt die Welt ab und solche, die akzeptieren, wenn jemand kein 2. Schiller wird.
Größtenteils aber total überdreht. Wir hatten den Fall, dass eine Dozentin pro Woche 2 Aufgaben und mehr verlangte und trotz 3 Leistungspunkten regelmäßig den ganzen Kurs mit Aufträgen überhäufte. Kaum hatte man eine Sache abgearbeitet, kamen schon wieder die nächsten. Und dann flogen eben auch Kommilitonen aus den Kursen, wenn sie Aufgaben nicht erfüllten, wie die Dame das gern hätte. Es ging dabei nicht ums gar nicht machen, sondern um die Art und Weise wie. Teilweise hatte die Mehrheit der Dozenten schon sehr überdrehte Ansprüche. Dadurch ging die Freude am Studium recht schnell flöten.
Wer Lehramt studieren möchte, sollte besser an eine andere Uni gehen. Und wenn man wirklich Germanistik studiert, dann kommt eben die Frage auf, was man damit später mal machen möchte? Der Studienverlauf ist übrigens null durchdacht. Der Stoff ist für die Eliteschule angesetzt, nicht aber für die Jugendlichen von heute. Schon gar nicht für Regelschüler, denen lernen schwer fällt. Man sollte sich dringend mal Gedanken machen, ob man die Lehrerausbildung nicht schnellstens überarbeiten sollte. Mit Dozenten, die vom Schulalltag wenig Ahnung haben wird es jedenfalls schwer möglich sein, eine gute Basis für den späteren Unterricht zu schaffen. Und wenn man nicht Lehrer werden möchte, dann ist da nach wie vor die Frage, ob man den Taxischein nicht gleich mitbekommt. Dafür, dass man mit Germanistik später außer beim Lehramt so schlecht in der Berufswelt ankommt sind die Anforderungen schlichtweg überzogen. Viele Lehrinhalte gehen an der Realität vorbei.