Im Bereich Geoinformation Beuth meiden

Ich bin gerade in meinen letzten Zügen im Masterstudiengang der Geoinformation (Schwerpunkt Geoinformation, es gibt auch noch den Schwerpunkt Geodäsie) und habe noch NIE ein schlechteres und vor allem sinnloseres Studium erlebt als das an der Beuth.
Das Fach "thematische Internetkartographie" ist mit Abstand das witzloseste, was ich in meiner langen Zeit als Student erlebt habe und ich hab schon an vielen Unis gesessen, Schottland, Österreich, Frankreich und Deutschland (BSc in AI, künstliche Intelligenz, und Raumplanung). Es gibt nur ein Hauptwerk als Kurslektüre und zwar von Martin Hahn (Handbuch der Webgestaltung), welches übrigens auch von den Dozenten (vor allem vom Professor) empfohlen wird. Wikipedia, der üblichen Argumentation wegen (nicht wissenschaftlich genug), ist nicht erlaubt. Das Problem, die Kurslektüre basiert nur auf subjektive Meinungen und es gibt nicht einen einzigen Quellennachweis. Der Author besinnt sich auf seine subjektive Einschätzung von Webseiten und beschreibt seines Erachtens nach Vor- und Nachteile des Designs von realen Beispielen. Wikipedia mit literarischen Nachweisen ist in dem Zusammenhang natürlich ein absolutes "no go" (Ironie).
Dann gibt es den Kurs "automatisierte Geoprozessierung"... Dem Prof. ist aufgefallen, die absolut überwiegende Mehrheit der Studenten des Kurses hat keine Erfahrungen in der Programmierung... Also wurde der Kurs umgemünzt und jeder muss als Leistungsnachweis eine App programmieren, die Geolokation nutzt. Für die Wenigen, die programmieren können, ein gelangweilter Schuss ins Knie, weil man schon einen Kurs belegt hat, indem man GENAU diese Aufgabe machen musste. Aber "hey" man hat "automatisierte Geoprozessierung" gemacht aber keinen Schimmer, was das ist. Hauptsache, zwei sinnlose Apps nach dem Moto, erste App beinhaltet alle Auswärtsspiele meines Lieblingsfussballvereins mit, und nun haltet euch fest, Lokation der Auswärtsspielstätten (voll aufwändig - Ironie). Die gleiche App halt nochmals für meinen Lieblingstischtennisverein.... 10 LP für was eigentlich?
Dann gibt es das Fach, gleich im ersten Semester, hab den Titel schon vergessen (müsste irgendwas mit Visualisierung von Geomedien sein). Abgesehen von den misogynen (evtl. etwas übertrieben aber sexistisch wollte ich nicht schreiben) Sprüchen des Dozententen, gibt es in dem Kurs nicht mehr als man eigentlich im ersten Semester eines Bachelorstudiengangs der Kartographie oder Geographie schon mitbekommen hat. Es wird halt nochmals das gesamte Buch von Jacques Bertin durchgekaut....
ABER es gibt tatsächlich auch den ein oder anderen guten Kurs und da nenne ich auch gern den Dozenten. Der Herr X. unterrichtet Rasterdatenanalyse und hat ein exzellentes Händchen den Studis die Materie beizubringen. Dessen Kurs ist vom Workload her nur leicht anspruchsvoller, verglichen mit dem Rest, aber dieser Typ hat es einfach drauf auch dem verpeiltesten Studenten die Materie näherzubringen.
Die restlichen Fächer (viele sind da nicht mehr) sind gerade mal so akzeptabel.
Das einzige was ich noch raten könnte, falls einer sich für dieses desaströse Studienfach entscheided, ist im Fach Geosensorik die Klausur im ersten Prüfungszeitraum zu schreiben... Der Dozent ist ein Bayer und die Durschfallquote im zweiten Prüfungszeitraum spricht für sich...

FAZIT:
Ich habe vielen Freunden aus meinem Freundeskreis, die gerne was im Bereich GeoIT machen wollen, abgeraten, diesen Studiengang zu wählen und gleich geraten sich an der TU zu bewerben. Das sage ich auch nicht ohne Grund, denn ich arbeite schon sehr lange neben meinem Studium in genau dem Bereich (auch in sehr großen Forschungseinrichtungen) und dieser Studiengang wird den potentiellen Absolventen bis auf einen MSc NICHTS bringen und Ihr werdet nur verliergen gegen andere.