Meine Erfahrungen

Ich habe an der HAW Hamburg meinen Master im Fahrzeugbau absolviert.

Der Aufbau des Masterstudium kann weitestgehend frei aufgebaut werden. Man hat 3 Pflichtmodule und kann sich den Rest frei aussuchen, solange man ein paar Rahmenbedingungen einhält. Man hat die Wahl eine Vertiefung auszuwählen, wie Karosserieentwicklung oder Antrieb und Fahrwerk. Wenn man allerdings keine Vertiefung haben möchte, kann man auch einen allgemeinen Abschluss im Fahrzeugbau erwerben. Dies muss man sich nicht explizit aussuchen, sondern dies passiert automatisch mit der Wahl seiner Module. In den Mastermodulen ist der Workload deutlich höher als im Bachelor, allerdings darf man einen höheren Aufwand auch bei Masterstudenten erwarten.

Die Klausuren waren sportlich aber immer fair. Das bedeutet, dass man auf die schwierigen Sachen gut vorbereitet wurde und dort nie wirklich etwas komplett anderes verlangt wurde.

Ich habe die Vertiefung Karosserieentwicklung gewählt. Dort hat man viel über die Konstruktion und dessen Vorgehensweise gelernt. Zusätzlich lernt man viel im Design der Automobilbranche und wird dort mit praxisnahen Übungen sowie Zusammenarbeiten mit z.B. VW oder EDAG vorbereitet. Dabei kann man gleichzeitig Kontakte zu den Industrien knüpfen. Ich arbeite nun in der Konstruktion und konnte viele Lerninhalte 1 zu 1 übernehmen. Daher lässt sich sagen, dass dort sehr praxisnah gelehrt wird, was auch die Lebensläufe der Professoren vermuten lässt. So ziemlich alle Professoren haben lange in der Industrie gearbeitet und bereiten die Studenten somit gut auf das Arbeitsleben vor.

Wer sich für praxisnahes vertieftes Lernen interessiert kann eins der vielen Angebote der HAW annehmen. Es gibt ein HAWKS-Racing Team, die jedes Jahr ein neues Fahrzeug für die Rennstrecke entwickeln und bauen und dies auch auf den Rennstrecken gegen andere Hochschulen antreten lassen. Wen die Fahrzeuge weniger interessieren kann sich zu der Gruppe HAWings begeben. Dort wird in längeren Abständen eine Flugzeug entwickelt und gebaut. Dies wird ebenfalls in der Praxis ausprobiert. Darüber hinaus gibt es freiwillige Aufgaben in der Presseabteilung unserer Hochschulzeitschrift usw.

Die „Corona-Semester“ wurden digital sehr gut ersetzt. Die Professoren haben sich große Mühe gegeben die Vorlesung weitestgehend digital weiterzuführen. Labore mussten leider teilweise abgesagt werden, da diese natürlich nur vor Ort durchgeführt werden würden. Konstruktive Module wurden in Gruppenarbeiten umgesetzt. Das bedeutet, dass die Studenten sich ein konstruktives Problem angenommen haben und dies lösen mussten. Dies wurde teilweise alleine aber auch in einer Gruppe durchgeführt, was dem späteren Arbeitsleben sehr ähnelt.

Das Finden von Themen für Studienarbeiten, Bachelor- sowie Masterarbeiten ist durch den engen Kontakt zu den Professoren und dadurch wiederum zu den Firmen ist sehr angenehm. Kontakte in die Industrien werden hergestellt, wenn möglich.

Der Austausch zwischen den Departments ist ebenfalls gegeben, sodass man auch ein paar Module in z.B. der Windbranche oder der Additiven Fertigung besuchen darf und sich diese auch anrechnen lassen kann. Ich habe dies getan und Interesse an Forschungsprojekten des Maschinenbau-Departments gefunden. Dort schreibe ich nun meine Masterarbeit. Da mein zu betreuender Professor von unserem Department kommen muss, habe ich nun zwei Professoren (einer vom Maschinebau-Department und einer vom Fahrzeugbau-Department), die mich betreuen. Die Vernetzung über die gesamte HAW ist sehr gut, sodass dies ermöglicht wird.

Das Studium hat mir persönlich einen sehr guten Arbeitseinstieg als Ingenieur verschafft. In den bekannten Unternehmen ist die HAW ein Begriff und Professoren sind oft "alte" Bekannte in den Firmen.

Dafür vielen Dank!