Leider zu viele negative Aspekte

Es ist schwierig einen Anfang zu finden. Die Organisation ist einfach katastrophal, das fing schon vor dem eigentlichen Studienbeginn mit der Einschreibung an. Für die Leute, die im SS anfangen, gibt es keine Einführungsveranstaltung, keine Informationen, gar nichts. Da die Raumaufteilung in dem Gebäude in der Bayernallee einem Labyrinth gleicht und man keinen Wegweiser oder dergleichen erhält, kann man als Neuling gleiche eine Stunde mehr für den ersten Tag einplanen.

Im Prüfungsamt sitzt eine einzige Dame für den ganzen Fachbereich Bauingenieurwesen, die anscheinend maßlos überfordert mit ihrer Arbeit ist. Selten läuft etwas mal reibungslos ab und wenn man das Pech hat, sich mit besagter Dame auseinandersetzen zu müssen, darf man sich unfreundliche pampige Kommentare anhören. Ebenso wie die Damen aus der Mensa - es wird anscheinend vorausgesetzt, dass man über alles schon Bescheid weiß, selbst wenn man vorher noch nie an der Hochschule war. Wenn man eine Frage stellt oder etwas nicht weiß, werden gefühlt alle direkt unfreundlich.

Vor Aufnahme des Studiums wird einem nicht gesagt und es ist auch nirgendwo auf der Webseite ersichtlich, dass dieser Master eher als Aufbaustudium für Leute mit einem Bachelor in Bauingenieurwesen oder Architektur gedacht ist. Das heißt, als Person mit einem Bachelor in Facility Management ist man hier definitiv falsch, es sei denn man möchte alle Themen des Bachelorstudiums noch einmal wiederholen. Genauso wenig wird man im Vorfeld darüber informiert, dass man als Person, die im SS das Studium anfängt, ein freies Semester einplanen muss! Denn aus unerfindlichen Gründen werden die Vorlesungen des 3. Semesters nicht im Sommer angeboten. Ich finde es echt unmöglich, dass man sowas erst am ersten Tag erfährt, wenn man in der Vorlesung sitzt. Das hätte definitiv klarer und transparenter VOR Aufnahme des Studiums kommuniziert werden müssen. Da es mittlerweile eine neue Prüfungsordnung gibt, ist dieser Punkt jedoch für zukünftige Interessenten hinfällig.

Das Gebäude in der Bayernallee gleicht leider einem alten Schulgebäude. Es ist erschreckend wenn man mal einen Streifzug durch das Gebäude unternimmt und sich die einzelnen Räume anschaut. Kaputte, beschmierte und viel zu kleine Tische in den Hörsälen, Overhead-Projektor die in einer nervtötenden Lautstärke ein Summen von sich geben, kaputte und undichte Fenster und/oder Jalousien, ein riesiges Loch in der Decke der Toilette, Schimmel an Wänden,... die Liste ist endlos. Dass so ein Zustand überhaupt noch in einer deutschen Hochschule vorzufinden ist, kann man eigentlich gar nicht glauben, wenn man es nicht selbst gesehen hat. Das Gebäude ist komplett sanierungs- und modernisierungsbedürftig und ich kann nicht nachvollziehen, weshalb hier anscheinend seit Jahren nichts passiert. Die Verwaltung im Gebäude nebenan sitzt merkwürdigerweise in einem schicken, modernen Neubau. Welchen Sinn dies hat, ist mir ehrlich gesagt unergründlich. Ich finde es sehr schade, dass der Hochschule anscheinend nicht viel daran gelegen ist, den Studenten ein angenehmes und modernes Lernumfeld zu schaffen. Natürlich bezieht sich dies nur auf das Gebäude in der Bayernallee - wie es an den anderen Standorten aussieht kann ich demnach nicht beurteilen.

Des Weiteren scheint der Studiengang Facility Management für die anderen Hochschulangehörigen kaum bis gar nicht existent zu sein. Man fühlt sich "vergessen", wird in den hintersten Raum im obersten Stockwerk verfrachtet, der eher einem Klassenzimmer gleicht und wenn man Fragen an die Fachschaft stellt, wissen die von nichts. Das finde ich echt schlimm, denn gerade als "Neuling" an einer Hochschule, möchte man sich willkommen und an die Hand genommen fühlen - das fehlte hier gänzlich. Wenn man diesen Studiengang dem Fachbereich Bauingenieurwesen zuordnet, dann sollte man auch dafür sorgen, dass dieser genau so berücksichtigt und anerkannt wird wie alle anderen Studiengänge.

Das einzige Positive waren für mich der Großteil der Dozenten (mit Ausnahmen). Hier hatte man mit Menschen zu tun, denen wirklich etwas daran gelegen war, den Studierenden etwas beizubringen. Die Stimmung war auch meistens positiv und es gab keine nennenswerten negativen Verhaltensweisen.

Alles in allem würde ich die FH Aachen zumindest für diesen Studiengang niemandem empfehlen. Ich stehe nun kurz vor meiner Masterarbeit und fühle mich vor allem durch die aktuelle Lage komplett allein gelassen. Es gibt sehr wenige Ansprechpartner und wenn man jemanden nach etwas fragt, dauert es einfach zu lange, bis man eine Antwort erhält (mein persönlicher Rekord: 4 Wochen bis auf meine Mail eine Antwort kam und dann nicht einmal mit einer Entschuldigung für die Verzögerung). Das finde ich sehr schade. Des Weiteren warte ich seit 8 Wochen auf das Ergebnis meiner letzten ausstehenden Prüfung. Ich finde, das kann echt nicht sein, besonders wenn es heißt, dass man nach spätestens 6 Wochen ein Ergebnis bekommt.

Ganz ehrlich: Sucht euch eine andere Hochschule.Ich kann mir nicht vorstellen, dass das was wir hier bereits alles erlebt haben so der Normalfall ist.