Fazit: Interessant und anspruchsvoll!

Das Studium ist definitiv kein Zuckerschlecken, lohnt sich aber, wenn man Interesse an Elektrotechnik und damit auch einer guten Mischung zwischen Mathe, Physik, Informatik und ein bisschen Chemie hat.

Vor allem die Klausuren und die Inhalte der Grundlagen Fächer Höhere Mathematik und Grundgebiete der Elektrotechnik sind dabei nicht zu unterschätzen, was sich an Nicht-Bestehens-Quoten weit(!) jenseits der 50 % zeigt. Viele springen leider früh ab. Wenn man mal durchfällt, ist das aber auch kein Beinbruch, da man 3 Versuche hat. Auch mit sehr guten Schul- und Abinoten sollte man hier keine guten Noten erwarten - es geht meist eher um das Bestehen. Das Tempo der Vorlesungen und Übungen ist generell hoch, die Vorlesungen zum Teil sehr trocken. Das Studium erfordert sehr viel Eigeninitiative und Eigenverantwortung und ist zeit- und arbeitsintensiv. Es gibt so gut wie keine Anwesenheitspflicht. Im 1. Semester gibt es ein Pflichtpraktikum Lego-Mindstorms, was sehr viel Spaß macht. Spezialisieren muss man sich im 4. bzw. 5. Semester. Generell ist ein Fach meist in Vorlesung, Globalübung und Kleingruppenübungen organisiert. Die Wirtschaftsingenieure können sich nur auf Energietechnik spezialisieren. Generell ist ihr Studienplan etwas ausgedünnt und mit Wirtschaftsfächern gespickt, die eher leichter sind als ihre technischen Äquivalente.

Die Hochschule bietet generell sehr viele Zusatzangebote, es gibt einen gute Informationsfluss über Internetplattformen und wenn man sich die Forschungsarbeit und Budgets der ca. 30 Lehrstühle/Institute der Elektrotechnik anschaut, braucht man sich um die Zukunft der RWTH keine Sorgen machen ;-) Mit dem Doppeljahrgang sind die Vorlesungen und Übungen relativ voll, aber das bleibt meist nur zu Semesteranfang so. Es ist natürlich ein Massenstudiengang. Man lernt weder die Professoren noch alle Kommilitonen kennen, es ist also relativ anonym.

Lernräume werden etwas zu wenig angeboten, es gibt einen großen und modernen Computer-Pool nur für E-Techniker. Während der ersten Semester sind die Wege meist kurz, da fast alle Veranstaltungen auf dem Innenstadt-Campus stattfinden. Aachen ist aber auch nicht allzu groß :) Die Lehrbuchsammlung ist sehr umfangreich - man findet zu fast allen Gebieten etwas. Die RWTH bietet viel Software kostenlos zum Download an (z. B. Windows 7/8, Matlab, etc.).

Aachen an sich ist eine ziemlich coole und lebenswerte Stadt. Aufgrund der hohen Anzahl an Studenten ist eigentlich immer etwas los. Eine zentrale Studenten-Partyzone (Pontstraße), befindet sich direkt neben der Innenstadtuni und der Altstadt. Das Hochschulsport-Programm ist umfangreich, jeder kann kostenfrei Sprachkurse belegen, falls dazu Zeit bleibt. Ebenso gibt es viele AGs und Studentenorganisationen (z. B. AIESEC, Fachschaften, Filmstudio, etc.). Das Wetter ist meist bescheiden - es regnet oft. Die Frauenquote ebenso, vor allem in Elektrotechnik.

Hoffe, das hilft etwas :) Falls ihr wissen wollt, wie so etwas abläuft, sucht euch über das Campussystem (findet ihr über Google) einfach mal ein paar Veranstaltungen raus und geht hin - es wird keinen stören ;-)