Selber machen, suchen, denken...

Wer nicht nur eine Nummer sein will, muss hier herausragende Leistungen erbringen (was richtig schwer ist).
Die Dozenten interessiert es herzlich wenig, ob man mit dem Stoff klarkommt. Zwar finde ich die Profs im Durchschnitt schon ok, aber individuelle Betreuung kann man nicht erwarten. Übung, ggfs Tutorium und manchmal auch einzelne Vorlesungen werden gerne an "Handlanger" aus dem Institut vergeben (worüber man als Studi aber nicht unbedingt unglücklich ist). Natürlich kann man Fragen stellen, in Sprechstunden gehen und hat viel Auswahl an Büchern in der Bib, aber "wie in der Schule" ist das hier nicht mal ansatzweise. Nur wenn man ein gutes Tutorium erwischt, kommt man noch in den Genuss eines "Lehrers" der gut erklärt und Ratschläge gibt.
Zwar verstehe ich persönlich nicht, wie man durchfallen kann -wenn man einigermaßen fleißig ist sollte man eine ausreichende Vorbereitung in der vorgesehenen Zeit schaffen- aber die Durchfallquote liegt meist bei 30, machmal 50% (zum Bestehen nötige Punktzahl ebenfalls). Die Fachschaft sorgt eigentlich immer dafür, dass man in der vorlesungsfreien Zeit immer nur ein Fach und seltenst parallel lernen muss, aber die Klausurenphase zieht sich teilweise so lang, dass wir 2 TAGE Semester"ferien" am Ende haben. Ich könnte mir aber nicht vorstellen, alle Klausuren binnen 3 Wochen oder so schreiben zu können, darum nehme ich das in Kauf.
Meistens gibt es ein Skript zu ner Tafel-/Overhead-Vorlesung oder die Folien werden ins Netz gestellt, Medieneinsatz find ich ok.
Ich habe noch nie erlebt, dass es irgendwo keine Plätze mehr gab; man muss eben pünktlich zur Anmeldung (sind immer online) -und wenns um 0:00 Uhr ist- online und ganz schnell sein, wenn man einen guten Termin möchte, aber prinzipiell gibt es immer genug Plätze (ansonsten ist es von der Betreuung her verständlich, dass es nicht anders geht).
Die Laborausstattung ist allerdings nicht gerade üppig für unsere Gruppengrößen und manche sehr gute Tutorien finden in total überfüllten Räumen statt, weil eben jeder hinwill.
Das Studium ist, denke ich, schon evtl in Regelstudienzeit (6 Sem) zu schaffen, aber wenn man mal anfängt, Klausuren zu "schieben" oder wo durchfällt, werden es schnell mehr Semester... außerdem muss man ein Vorpraktikum (6 Wo.) für den Bachelor und später ein Industriepraktikum (12 Wo.) für den Master machen, was wegen der Klausuren in der vorlesungsfreien Zeit nicht geht. Da muss man dann eben Zeit dranhängen oder ein Semester lang nur Praktikum machen.
Eine gewisse Rechtfertigung für die nicht einfachen Inhalte und schlechte Betreuung ist, dass das KIT immerhin als niveauvoll angesehen wird -da kann man nicht erwarten, dass es einfach wird- und bei solch großen Jahrgängen -in unserem Fall 200 bis 300 Studis- eben nicht jeder in den großen Veranstaltungen individuelle Erklärungen erwarten kann. Selbständiges Erarbeiten von Wissen/Können ist ja auch irgendwo mit der Sinn eines Unistudiums.