Anstrengend im Semester, viel Freizeit dazwischen

Ein Chemie Bachelor Studium ist durchaus arbeitsintensiv, man merkt es vor allem im Vergleich zu Freunden mit anderen Studiengängen. Ein typisches "studentisches Leben" ist da nicht immer machbar, auch viel nebenher Arbeiten ist schwierig.

Das trifft auch an der LMU im Semester definitiv zu. Allerdings liegen alle Grundpraktika im Semester, meist nachmittags nach den Vorlesungen. Dadurch hat man nach den Klausuren, deren Ersttermine ziemlich kurz auf die Vorlesungszeit folgen, mehr Freizeit als an anderen Universitäten.

Der Campus in Großhadern liegt etwas weit außerhalb, ist dafür aber recht modern und die Labore sind sehr gut ausgestattet.

Die Lehre ist durchweg gut, richtige Highlights gibt es aber selten. Wer sich viel Biochemie erhofft, wird vermutlich enttäuscht werden. Es ist zum Großteil ein Chemie Bachelor mit leicht erhöhtem Biochemie Anteil. Allerdings orientiert sich die LMU immer "biologischer" in ihren Chemie-Departments, ich denke also dass das mit der Zeit weiter in der Vordergrund rutschen wird.

Es wird an der LMU relativ viel wert auf praktisches Arbeiten im Labor gelegt, zum Beispiel im Vergleich zur TU stehen Mathe und Physik Kurse etwas weiter im Hintergrund.

Ein sehr angenehmer Unterschied im Vergleich zu anderen Unis ist dann noch, dass man fast nach Belieben seine Noten verbessern kann. Eine bestandene Prüfung kann erneut geschrieben werden und die Note wird nur im Fall einer besseren Note angepasst. Warum das an anderen Universitäten nicht so gemacht wird, ist mir ehrlich gesagt unklar, da es auf jeden Fall motiviert den Stoff zu wiederholen und so auch besser zu behalten.

Insgesamt ist der Studiengang auf jeden Fall zu empfehlen, wenn man eine Begeisterung für Chemie mitbringt. Die braucht es aber auch, es wird durchaus stressige Phasen geben ;).