Sehr gute biomedizinische Ausbildung

Der Masterstudiengang Immunologie ist in Deutschland nach wie vor ein Unikat - es gibt einige Universitäten, an denen eine immunologische Vertiefung gesetzt wird, allerdings nur ein oder zwei andere Programme, wo es der ausbildungstechnische Schwerpunkt ist. Der Studiengang ist noch relativ jung, geht dieses Jahr in den achten Jahrgang und kann als Reaktion auf jüngste Entwicklungen im Bereich Gesundheit, Medizin und Forschung angesehen werden. Es werden immer mehr Menschen gesucht, die in (bio-)medizinischen Bereichen forschen und dennoch umfassendes Verständnis nicht nur von Krankheiten, sondern auch den Entstehungsprozessen dahinter haben.
Das Studium ist so aufgebaut, dass im ersten Semester die Basics in einer Art Crashkurs vermittelt werden. Wer vorher noch nicht viel mit Immunologie im Bachelor zu tun hatte, wird hier ein bisschen dran knabbern. Allerdings muss man dazu sagen, dass das Grundlagenmodul einen sehr guten und umfassenden Überblick über die Immunologie des Menschen verschafft und auch absolut die Grundlage des Studiums bildet. Zusätzlich werden Grundlagen der Pathologie, Biochemie und medizinischen Mikrobiologie vermittelt. Im zweiten Semester geht es dann um Signaltransduktion, Genetik, Molekularbiologie, ein bisschen Statistik für Wissenschaftler gibt es noch dazu und viel mit Krebs und Entzündungen. Im dritten Semester wird der Bogen zur Klinik geschlossen und man bekommt aus quasi allen ärztlichen Fachbereichen klinische Bezüge, Fallbeispiele, Therapieleitlinen und neueste Forschungsentwicklungen präsentiert. Pharmakologie wird mit den Medizinern zusammen belegt und einige Vorlesungen speziell auf die Immunologen zugeschnitten. In den Fächern Labordiagnostik und Infektiologie wird umfassend über Diagnostik verschiedenster Krankheiten präsentiert. Im Sinne der klinischen Schwerpunkte geht es verstärkt um Rheuma, Krebs, Autoimmunerkrankungen und neurodegenerative Erkrankungen. Auch die praktische Ausbildung im Labor wir mithilfe von kurzen und mehrwöchigen Pflichtpraktika untermauert. die Masterarbeit kann in klinischen Bereichen absolviert werden, wobei man direkt mal in den Bereich translationale Forschung reinschnuppern kann. Insgesamt bekommt man einen sehr guten Überblick über Krankheitsentstehung, Diagnostik, Therapie und translationaler Forschung.
Mit der Umstrukturierung mancher Module nach Feedback der ersten Jahrgänge wurden thematische Überlappungen verschiedener Fächer minimiert. Die Dozent*innen sind auf jeden Fall bemüht, was sich auch in der Lehre widerspiegelt.
Was man natürlich ehrlich sagen muss, ist dass das Studium anspruchsvoll ist. Der Studiengang ist an der medizinischen Fakultät angesiedelt und da auch einige medizinische Inhalte vermittelt werden, fällt die Klausurenphase knackig aus und ums Auswendiglernen mancher Dinge kommt man nicht herum. Die Regelstudienzeit beträgt vier Semester, man sollte allerdings ein fünftes Semester einplanen, da Abgabe der Masterarbeit und die anschließende Verteidigung in fast allen Fällen noch in den Herbst nach Beginn des neuen Semesters reinrutschen. Die Bib hier am Medizinercampus ist leider nicht so toll und recht klein, dafür ist die am Hauptcampus super und sehr zu empfehlen!
Insgesamt ist es eine sehr gute biomedizinische Ausbildung die man im Studiengang bekommt und daher zu empfehlen!