Viel Praxisbezug aber sehr Dozentenabhängig

Insgesamt gesehen, war das Studium bisher eigentlich ganz gut. Die meisten Studienfächer kann man als nützlich beschreiben, es gab nur 2 bisher (Abschluss 4. Semester), die ich nicht für wichtig hielt, sondern eher als ein Wahlfach sehen würde. Man hat viele Hausarbeiten und Projekte, meistens in Gruppenarbeit, wodurch es auch fast immer einen Praxisbezug gibt. Die Materialien zum Lernen sind meistens Slides (diese sind *meistens* gut gemacht und ausreichend zum bestehen der Prüfung) sowie ein Buch, von dem es nur etwa 6 Exemplare in der Bibliothek gibt. Falls man das Buch zum Lernen braucht, heißt es also kaufen oder kreativ werden.
Durch den engen Kontakt mit Professionals, zum Beispiel durch Vorträge und Präsentationen während der Vorlesungen, oder auch freiwillige Veranstaltungen der FS hat man immer einen Praxisbesuch und kann schon einmal in dem Feld, das einen interessiert Kontakte knüpfen. Häufig sind auch die Dozenten Personen mit langjähriger Berufserfahrung in dem Feld anstelle von Professoren, sodass auch die neueren Trends, wie zum Beispiel in Financial Markets zur Sprache kommen.
Soweit mit den positiven Dingen. Kritik muss ich üben an 1. der Organisation der FS. Vieles ist undurchschaubar und kann für keinen ideal sein. Wer auch immer hier studieren will, muss sich darauf vorbereiten, sehr seltsame "Stundenpläne" zu haben, sowie viele Änderungen und wenig Mitspracherecht. Als Student kann man sehr wenig machen, wenn etwas von der Organisationsebene beschlossen wurde, und man keinen persönlichen Kontakt nach "oben" hat. Dementsprechend ist die Organisation aus Studentensicht sehr häufig eher subpar.
2. ist die extrem starke Abhängigkeit der Qualität des Kurses von den Dozenten. Als Bachelorstudent hat man häufig, vor allem während der ersten Semester, einige Dozenten, die wirklich schlecht im Vortragen und Lehren sind. Ein super Beispiel war unser Mathe-Dozent im 1. Semester, welcher weder Deutsch, noch flüssig Englisch sprach, uns aber sehr wichtige Grundlagen für unsere weiteren Kurse (welche teilweise parallel liefen) beibringen sollte. Das sollte an einer Privatuni wie der FS nicht passieren. Auch sonst ist die Qualität der Slides sehr abhängig davon, wer sie erstellt hat. Einen zentralen Qualitätscheck gibt es da anscheinend nicht, denn in einem Fach sahen die Slides aus, als hätte sie ein 15-jähriger während der Sommerferien erstellen müssen. Auf der anderen Seite gibt es viele sehr motivierte und kompetente Dozenten, es ist nur leider eine Lotterie, wer diese bekommt.
Allgemein kann ich sagen, dass der Studienverlauf durchaus Sinn macht, die Kurse bauen aufeinander auf und wiederholen sich nur an einigen Stellen, welche vom Dozenten aber auch gerne übersprungen werden, wenn sie von den Studenten darauf aufmerksam gemacht werden. Wie gesagt, gibt es 1-2, welche sehr spezialisiert waren und ich eher als Wahlfach eingestuft hätte, aber jedem das seine.
In den Vorlesungen kommt man normalerweise gut mit, zuhause vorbereiten hilft vor allem am Anfang des Studiums sehr viel. Falls man mal was nicht verstanden hat, kann man aufgrund der geringen Studentenzahl auch immer nachfragen. In dem Fall gilt dan wieder die Dozentenlotterie: Wenn man einen guten bekommen hat, dann ist alles sehr gut zu verstehen, anhand vieler Praxisbeispiele und mit einem roten Faden. Wenn nicht, dann kann es sein, dass es auch nach der dritten Wiederholung nicht alle verstanden haben.
Vorlesungen sind mehr oder weniger wie in der Schule: Vorne steht einer, der was erzählt, und wenn er/sie etwas fragt, darf man sich melden und antworten. Die meisten Vorlesungen werden anhand von Slides im Hintergrund zusammengefasst, bei Gruppenarbeiten oder ähnlichem gibt es auch Handouts oder andere Lernmittel.