Ein ungewöhnlicher Studiengang, aber interessant

Buchwissenschaft: Buch- und Medienforschung (M.A.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    4.0
  • Ausstattung
    3.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Digitales Studieren
    4.0
  • Gesamtbewertung
    3.6
Ich habe diesen Studiengang studiert. Es ist ein sehr seltener Studiengang, der im Vergleich zum anderen "Buchwissenschafts-Master", Verlagspraxis, relativ selten gewählt wird. Der Master der Verlagspraxis deckt sich in München größtenteils mit den Inhalten des Bachelors der Buchwissenschaft. Daher wird Studenten aus München nachdrücklich geraten, den "Forschungs-Master" zu machen. Und in der Tat, die Vorlesungen hatten andere Schwerpunkte als der Bachelor.

Während der Master der Verlagspraxis eben, wie der Name schon sagt, stark auf die Praxis ausgelegt ist, das heißt, dass die Dozenten selbst größtenteils aus der beruflichen Praxis stammen (Lektoren, Literaturagenten, Verlagsmitarbeiter, Buchhändler etc.), legt der Forschungsmaster doch eher Theorie zugrunde. Also beispielsweise zu Themen innerhalb der Buchwissenschaft.

In dem Master der "Buch- und Medienforschung" ist auch, zumindest war es noch so bei mir, kein Praktikum erforderlich, das der Master der Verlagspraxis zwingend machen muss.

Manche Dozenten sind aber leider, und das muss ich etwas kritisieren, zu sehr in der Germanistik beheimatet, und sind daher technischen Neuerungen gegenüber zu wenig aufgeschlossen. So waren im ganzen Studium (sowohl Bachelor als auch in dem Master) E-Books, also deren Herstellung, Dateiformate, etc. eigentlich nie ein Thema. Das wird in München eher von der Medien-Informatik übernommen, während dies beispielsweise in Mainz bei der Buchwissenschaft einen guten Teil ausmacht. Mainz ist daher moderner als München.

Wer also moderne Medien in dem Studiengang als Thema erwartet, der ist hier fehl am Platz. Dies habe ich selbst schmerzlich erfahren, als ich die Bewertung meiner Master-Thesis las. Leider hat mein Professor die technischen Grundlagen von mir nicht verstanden, da ihm offensichtlich der informations-technische Hintergrund fehlte.

Seit neuestem sind auch die "Digital Humanities" (lapidar gesagt: die Informatik der Geisteswissenschaften) in München angekommen, aber da liegt, das kann ich sagen, da ich einen guten Informatiker-Hintergrund habe, noch sehr viel im Argen.
  • Theoretische Grundlagen, nicht zu sehr schulisch, wenige Studierende, individuelle Betreuung
  • Innovationen fehlen, Stand des Studiums veraltet, Dozenten ohne technische Grundlagen

Über Tassilo

  • Alter: Über 35
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 6 Semester
  • Studienbeginn: 2019
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort München
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 03.04.2024
  • Veröffentlicht am: 04.04.2024