Vorheriger Bericht
Viel Arbeit, aber wundervoll
Spezialisierung schon im Bachelor möglich
Von vornherein: Ich habe mein Biologiestudium an der Georg-August-Universität mach 1-2 Semestern vorzeitig beendet, aber dazu später mehr.
Göttingen als Studienort ist traumhaft. Die Stadt ist recht klein und überschaubar, hat zwei großartige Campi, eine schöne Altstadt und ist extrem Fahrradfreundlich! Die Stadt lebt von der Uni und liebt daher ihre Studenten. Auch das ÖPNV ist durch Göttingens zentrale Lage hervorragend - sowohl innerhalb der Stadt als auch Außerhalb.
Die Uni selber ist ebenfalls sehr fortschrittlich. Die Bib ist super aufgebaut, es gibt unglaublich viele Orte zum Lernen und Treffen, ausreichend Essensmöglichkeiten usw. Die Uni ist in Relation zur Stadtgröße extrem groß und bietet fast jeden Studiengang an. Die biologische Fakultät befindet sich am alten botanischen Garten und beinhaltet die Studiengänge Biologie, Biodiversität, Biologie (Lehramt) und Psychologie.
Für Göttingen habe ich mich vor allem entschieden, weil es hier möglich ist, sich im riesigen Fach der Biologie relativ schnell schon zu spezialisieren. Mir war vom vorne rein klar, dass ich gerne humanbiologisch arbeiten möchte und auf keinen Fall botanisch. An anderen Unis muss man nichtsdestotrotz (insofern man nicht den Studiengang Humanbiologie o.ä. mit deutlich höheren NC belegt hat) komplett durch Botanik durch. In Göttingen ist es anders. Dort belegt man im ersten Studienjahr einige Ringvorlesungen und zwei Grundpraktika (Zoologie und Botanik), sodass man zu Beginn alle Fachbereiche kennenlernt. Im zweiten Studienjahr vertieft man sich dann in 6 Fachbereiche und im dritten spezialisiert man sich im Zuge der Bachelorarbeit weiter. So hat man in Göttingen die Möglichkeit, nach nur einen Jahr mit Botanik abzuschließen. Weitere Fächer im ersten Jahr sind selbstverständlich Anorganische Chemie, Organische Chemie, Physik, Mathe und Statistik. Auch hier kann man wählen. AC und OC sind zwar Pflicht, aber es steht einen frei zwischen Physik, Physikalischer Chemie und Bioinformatik zu wählen.
Besonders gut gefallen hat mir die Struktur im ersten Jahr. Die Ringvorlesungen (zwei im ersten, eine im zweiten Semester) haben mehrfach wöchentlich stattgefunden. In den Grundpraktika hatte man die theoretische Vorlesung, in der vor allem Anatomie besprochen wurde, und dem dazugehörigen Präparierkurs. Chemie (AC im WS, OC im SS) hat zweimal wöchentlich inform von Vorlesung und einmal wöchentlich inform von Übungen stattgefunden. In Mathe gab es Vorlesung, Übung und Tutorium. Ich habe dieses Format wirklich geliebt und vermisse es in meinen derzeitigen Studiengang enorm. Die zweimal wöchentlich Vorlesung und die darauf aufbauende Übung, in der die theoretischen Konzepte inform von Übungsaufgaben vertieft wurden. Wenn es danach gegangen wäre, hätte ich glaube ich niemals aufgehört.
Warum also habe ich mein Studium abgebrochen? Zum einem war Biologie als forschungsbasiertes Studium einfach nicht das richtige für mich. Ursprünglich wollte ich Medizin oder Psychologie studieren, wo ich Naturwissenschaft mit der Arbeit am Menschen verbinde. Bio ist leider ein Beruf, bei dem man nur im Labor und nicht mit Menschen arbeitet. Außerdem ist das Studium - obwohl die Botanik in Göttingen schon sehr eingeschränkt werden kann - sehr breit gefächert. Die Inhalte über Säugetiere fand ich extrem interessant, aber Schnecken und Regenwürmer und Fische etc. eher weniger. Das Zoologische Praktikum, Tierphysiologie und Verhaltensbiologie haben mir immer wieder gezeigt, wie viel lieber ich eigentlich Medizin oder Psychologie studieren würde.
Nichtsdestotrotz hätte ich das Studium wahrscheinlich fortgeführt, wenn es da nicht noch den zweiten Punkt gegeben hätte. Der Bachelor in Bio ist recht allgemein gehalten und findet auf Deutsch statt. Im Master hingegeben gibt es unglaublich viele spezialisiere Fachbereiche, die auf Englisch gelehrt werden und eine sehr getinge Studierendenanzahl aufweisen (i.d.R. 15-20 Studierende). Dies macht das Biostudium in Göttingen natürlich um einiges attraktiver, aber auch anspruchsvoller. Bereits im Bachelor muss man zusehen, das Fachenglisch zu erlernen - die BA wird fast grundsätzlich auch schon auf Englisch verlangt - und es wird von Anfang an viel von den Studenten abverlangt. Zwar gibt es in Chemie und Mathe vor Studienbeginn Propädeutika, aber es wird trotzdem enorm ausgesiebt. Und nicht nur das, die Studienordnung ist im Bezug auf die bestandenen Prüfungen recht unflexibel. Die Studienjahre bauen aufeinander auf und verlangen, dass alle bestanden sind, bevor man vertiefende Fächer im zweiten Jahr wählen kann. Wenn man eine Prüfung am Ende des ersten Jahres noch nicht absolviert bzw. bestanden hat, kann man normal weitet studieren - sind es jedoch mehr als eine Veranstaltung, hängt man für ein Jahr fest (denn die Prüfungen finden nur einmal im Jahr statt und nicht jedes Semester). Dies fand ich ganz schön happig, denn der Druck, wenn man nur eine Klausur schiebt (in meinen Fall Mathe, da der Dozent überhaupt nicht für die Lehre gemacht war und er im nächsten Jahr ersetzt werden sollte), war enorm, da man so ja alle anderen Prüfungen bestehen musste. Ich bin durch eine Klausur gefallen und das war für mich der Punkt, womit meine Entscheidung, den Studiengang zu wechseln fest stand. Ich studiere jetzt Psychologie an einer anderen Uni und obwohl ich meine Entscheidung nicht bereue, gibt es einiges, was ich an der Uni, der Stadt und dem Studiengang sehr vermisse. Eine Freundin von mir, mit der ich noch in Kontakt stehe, hat das Studium jedoch beendet - während Corona mit zwei Semestern oben drauf - und hat im Anschluss keinen Masterplatz in Göttingen bekommen. Sie arbeitet jetzt erstmal das Jahr und plant sich nächstes Jahr auch an anderen Unis zu bewerben.
Göttingen als Studienort ist traumhaft. Die Stadt ist recht klein und überschaubar, hat zwei großartige Campi, eine schöne Altstadt und ist extrem Fahrradfreundlich! Die Stadt lebt von der Uni und liebt daher ihre Studenten. Auch das ÖPNV ist durch Göttingens zentrale Lage hervorragend - sowohl innerhalb der Stadt als auch Außerhalb.
Die Uni selber ist ebenfalls sehr fortschrittlich. Die Bib ist super aufgebaut, es gibt unglaublich viele Orte zum Lernen und Treffen, ausreichend Essensmöglichkeiten usw. Die Uni ist in Relation zur Stadtgröße extrem groß und bietet fast jeden Studiengang an. Die biologische Fakultät befindet sich am alten botanischen Garten und beinhaltet die Studiengänge Biologie, Biodiversität, Biologie (Lehramt) und Psychologie.
Für Göttingen habe ich mich vor allem entschieden, weil es hier möglich ist, sich im riesigen Fach der Biologie relativ schnell schon zu spezialisieren. Mir war vom vorne rein klar, dass ich gerne humanbiologisch arbeiten möchte und auf keinen Fall botanisch. An anderen Unis muss man nichtsdestotrotz (insofern man nicht den Studiengang Humanbiologie o.ä. mit deutlich höheren NC belegt hat) komplett durch Botanik durch. In Göttingen ist es anders. Dort belegt man im ersten Studienjahr einige Ringvorlesungen und zwei Grundpraktika (Zoologie und Botanik), sodass man zu Beginn alle Fachbereiche kennenlernt. Im zweiten Studienjahr vertieft man sich dann in 6 Fachbereiche und im dritten spezialisiert man sich im Zuge der Bachelorarbeit weiter. So hat man in Göttingen die Möglichkeit, nach nur einen Jahr mit Botanik abzuschließen. Weitere Fächer im ersten Jahr sind selbstverständlich Anorganische Chemie, Organische Chemie, Physik, Mathe und Statistik. Auch hier kann man wählen. AC und OC sind zwar Pflicht, aber es steht einen frei zwischen Physik, Physikalischer Chemie und Bioinformatik zu wählen.
Besonders gut gefallen hat mir die Struktur im ersten Jahr. Die Ringvorlesungen (zwei im ersten, eine im zweiten Semester) haben mehrfach wöchentlich stattgefunden. In den Grundpraktika hatte man die theoretische Vorlesung, in der vor allem Anatomie besprochen wurde, und dem dazugehörigen Präparierkurs. Chemie (AC im WS, OC im SS) hat zweimal wöchentlich inform von Vorlesung und einmal wöchentlich inform von Übungen stattgefunden. In Mathe gab es Vorlesung, Übung und Tutorium. Ich habe dieses Format wirklich geliebt und vermisse es in meinen derzeitigen Studiengang enorm. Die zweimal wöchentlich Vorlesung und die darauf aufbauende Übung, in der die theoretischen Konzepte inform von Übungsaufgaben vertieft wurden. Wenn es danach gegangen wäre, hätte ich glaube ich niemals aufgehört.
Warum also habe ich mein Studium abgebrochen? Zum einem war Biologie als forschungsbasiertes Studium einfach nicht das richtige für mich. Ursprünglich wollte ich Medizin oder Psychologie studieren, wo ich Naturwissenschaft mit der Arbeit am Menschen verbinde. Bio ist leider ein Beruf, bei dem man nur im Labor und nicht mit Menschen arbeitet. Außerdem ist das Studium - obwohl die Botanik in Göttingen schon sehr eingeschränkt werden kann - sehr breit gefächert. Die Inhalte über Säugetiere fand ich extrem interessant, aber Schnecken und Regenwürmer und Fische etc. eher weniger. Das Zoologische Praktikum, Tierphysiologie und Verhaltensbiologie haben mir immer wieder gezeigt, wie viel lieber ich eigentlich Medizin oder Psychologie studieren würde.
Nichtsdestotrotz hätte ich das Studium wahrscheinlich fortgeführt, wenn es da nicht noch den zweiten Punkt gegeben hätte. Der Bachelor in Bio ist recht allgemein gehalten und findet auf Deutsch statt. Im Master hingegeben gibt es unglaublich viele spezialisiere Fachbereiche, die auf Englisch gelehrt werden und eine sehr getinge Studierendenanzahl aufweisen (i.d.R. 15-20 Studierende). Dies macht das Biostudium in Göttingen natürlich um einiges attraktiver, aber auch anspruchsvoller. Bereits im Bachelor muss man zusehen, das Fachenglisch zu erlernen - die BA wird fast grundsätzlich auch schon auf Englisch verlangt - und es wird von Anfang an viel von den Studenten abverlangt. Zwar gibt es in Chemie und Mathe vor Studienbeginn Propädeutika, aber es wird trotzdem enorm ausgesiebt. Und nicht nur das, die Studienordnung ist im Bezug auf die bestandenen Prüfungen recht unflexibel. Die Studienjahre bauen aufeinander auf und verlangen, dass alle bestanden sind, bevor man vertiefende Fächer im zweiten Jahr wählen kann. Wenn man eine Prüfung am Ende des ersten Jahres noch nicht absolviert bzw. bestanden hat, kann man normal weitet studieren - sind es jedoch mehr als eine Veranstaltung, hängt man für ein Jahr fest (denn die Prüfungen finden nur einmal im Jahr statt und nicht jedes Semester). Dies fand ich ganz schön happig, denn der Druck, wenn man nur eine Klausur schiebt (in meinen Fall Mathe, da der Dozent überhaupt nicht für die Lehre gemacht war und er im nächsten Jahr ersetzt werden sollte), war enorm, da man so ja alle anderen Prüfungen bestehen musste. Ich bin durch eine Klausur gefallen und das war für mich der Punkt, womit meine Entscheidung, den Studiengang zu wechseln fest stand. Ich studiere jetzt Psychologie an einer anderen Uni und obwohl ich meine Entscheidung nicht bereue, gibt es einiges, was ich an der Uni, der Stadt und dem Studiengang sehr vermisse. Eine Freundin von mir, mit der ich noch in Kontakt stehe, hat das Studium jedoch beendet - während Corona mit zwei Semestern oben drauf - und hat im Anschluss keinen Masterplatz in Göttingen bekommen. Sie arbeitet jetzt erstmal das Jahr und plant sich nächstes Jahr auch an anderen Unis zu bewerben.
- Vertiefungen und Spezialisierungen schon ab dem zweiten Jahr
- Aussieben, harte Studienordnung, Masterplätze rar
Svea hat 20 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet
Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
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Für mich ist der Campus ein zweites Zuhause.69% meiner Kommilitonen fühlen sich auf dem Campus meistens wohl. -
Ich finde immer einen Parkplatz.50% meiner Kommilitonen finden mit etwas Glück und ein bisschen Geduld einen Parkplatz. -
Ich bin begeistert vom vielfältigen Hochschulsport-Angebot.Auch 100% meiner Kommilitonen finden das Hochschulsport-Angebot sehr vielfältig. -
Ich bin froh über die sehr moderne Ausstattung der Seminarräume und Hörsäle.81% meiner Kommilitonen sind der Meinung, dass die Ausstattung der Hochschule moderner sein könnte. -
Ich habe angegeben, dass das Sekretariat ausreichend geöffnet ist.Auch 65% meiner Kommilitonen haben angegeben, dass das Sekretariat ausreichend geöffnet ist. -
Ich sage, die Hochschule liegt leider am Ende der Welt.für 50% meiner Kommilitonen liegt die Hochschule sehr zentral. -
Für mich zählt unsere Hochschule ganz klar zur Elite.Auch für 72% meiner Kommilitonen zählt unsere Hochschule zur Elite. -
Ich habe hier meine Leute gefunden, mit denen ich gut zurecht komme.Auch 58% meiner Kommilitonen haben hier ihre Leute gefunden, mit denen sie gut zurecht kommen. -
Ich glaube, der gesamte Campus ist barrierefrei.75% meiner Kommilitonen sehen die Hochschule als teilweise barrierefrei. -
Die Wohnungssuche war echt schwierig.Auch 48% meiner Kommilitonen empfanden die Wohnungssuche als ziemlich schwierig. -
Mein Studium ist sehr praxisnah gestaltet.58% meiner Kommilitonen beurteilen ihr Studium als ausgewogen zwischen Theorie und Praxis. -
Mein Studium überfordert mich. Der Anspruch ist zu hoch.53% meiner Kommilitonen sind der Ansicht, der Anspruch an die Studenten ist genau richtig. -
Ich glaube, keine meiner Dozenten haben richtige Praxiserfahrung.52% meiner Kommilitonen geben an, dass viele Dozenten Praxiserfahrung haben. -
Ich habe keine Anwesenheitspflicht in meinem Studium.64% meiner Kommilitonen sagen, dass es nur teilweise eine Anwesenheitspflicht gibt. -
Ich freue mich, dass fast alle Dozenten ihre Skripte auch online bereitstellen.Auch 61% meiner Kommilitonen sagen aus, dass fast alle Dozenten ihre Skripte auch online bereitstellen. -
Die Erreichbarkeit der Studiengangsleitung berurteile ich mittelmäßig.45% meiner Kommilitonen beurteilen die Erreichbarkeit der Studiengangsleitung als sehr gut. -
Ich benötige meistens etwas Glück, um in einen Wunschkurs zu kommen.Auch 60% meiner Kommilitonen benötigen etwas Glück, um in ihre Wunschkurse zu kommen. -
Ich lerne sowohl alleine als auch in einer Lerngruppe für meine Klausuren.57% meiner Kommilitonen lernen meist alleine. -
Ich habe während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant.Auch 74% meiner Kommilitonen haben während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant. -
In den Semesterferien fahre ich manchmal in den Urlaub.Auch 58% meiner Kommilitonen fahren in den Semesterferien manchmal in den Urlaub.