Kompetent, umfangreich, nicht studierendennah

Biologie (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    3.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Digitales Studieren
    4.0
  • Gesamtbewertung
    3.6
Ich erzähle euch hier kurz die von mir gesammelten Erfahrungen an der Uni Bayreuth im Bachelorstudiengang Biologie und die damit in Verbindung stehenden Erfahrungen aus meinem späteren Werdegang. So in etwa hätte ich es zumindest vorher gerne irgendwo gelesen, also nutzt meinen hier dargestellten Erfahrungsbericht. ;)

Da mir im ersten Semester im B.Sc. Biochemie aufgefallen war, dass mich die Kurse der Biologie viel mehr ansprachen, entschied ich mich in den BSc. Biologie zu wechseln.

Zur Immatrikulation wurde ich zunächst mit der Frage begrüßt, ob ich wirklich sicher Biologie in Bayreuth studieren wolle, denn die Abbruchquote sei so hoch wie bei keinem der anderen Studiengänge der Universität Bayreuth. Und das sagte mir die Dame vom Studiensekretariat, obwohl ich von der Biochemie zur Biologie wechselte und man ja schnell annehmen könnte, dass die Biochemie auch nicht ganz ohne sei.

Was genau die Frau meinte oder was ihre Beobachtung für mich im Nachhinein bedeuteten, verstand ich dann im Laufe des Studiums.

Die Erwartungen der Studenten unterscheiden sich und es gibt sehr viele, die mit falschen Vorstellungen in das Studium starten. Ich schätze das ist im Fach Biologie allgemein der Fall. Da es sich um eine Naturwissenschaft handelt sollte einem schlichtweg bewusst sein, dass man sowohl Mathe, Physik als auch Chemiekurse absolvieren muss. Vor allem in der Chemie muss man einige Kurse absolvieren. Ich denke im Grundstudium unterscheiden sich die Universitäten kaum. In Bayreuth gehören zu den biologischen Grundlagenfächern auch noch Kurse wie "Systematik und spezielle Morphologie der Tiere" zum Stundenplan, die einen zu Beginn viel Fleiß kosten, aber dennoch sehr spannend sind. Insgesamt war die Expertise immer sehr gut, die Studienstruktur fand ich allerdings weniger gut und nicht studierendenfreundlich. Wenn man einen Blick auf die Modulübersicht des Bachelorstudiengang wirft fällt einem schnell auf, dass hier alle Bayreuther Institute eingebunden sind und man somit einen Abriss durch die gesamte Biologie erfährt. Allerdings reihen sich die Fächer aneinander und jedes Fach besteht meist aus drei Veranstaltungen (Vorlesung, Seminar, Praktikum). In der Summe hat man am Ende recht viele Kursveranstaltungen die alle benotet werden und mit in den Notendurchschnitt einberechnet werden. Da es so viele Fächer gab, wurden die Klausuren der einzelnen Kurse dann zusammengefasst weshalb in der Regel eine Klausur zwei Kurse prüfte (also eigentlich zwei volle Klausuren), allerdings gab es auch Klausuren die gleichzeitig drei ganze Kurse prüften. Somit kam es dann vor, dass man in der vorlesungsfreien Zeit vier Klausuren schrieb, aber in 9 Kursen geprüft wurde. Ich nenne die "vorlesungsfreie Zeit" nicht ohne Grund so oder gar "Semesterferien", denn neben den Klausuren musste man noch an Laborpraktika teilnehmen, die man vor- und nachbereiten musste. Auch diese wurden durch mündliche Prüfungen am Anfang und durch die Abgabe benoteter Protokolle am Ende jedes Praktikums benotet. Daher kam es mitunter vor, dass die vorlesungsfreie Zeit mit einer Klausur startete und dann folgten zwei Wochen Laborpraktikum, Klausur, zwei Wochen Laborpraktikum, Klausur, zwei Wochen Laborpraktikum, Klausur, eine Woche Laborpraktikum und zum Ende der vorlesungsfreien Zeit noch eine Klausur. Am Montag darauf fing dann das neue Semester an.

Was ich damit sagen will: Man muss eine Vielzahl von Kursen besuchen und auch gewillt sein, seine Zeit in das Studium zu investieren. Man lernt eine Menge und es macht auch viel Spaß. Ich bin zum Master dann an eine andere Universität gewechselt, der Absolventen der Biowissenschaften von allen nationalen und internationalen Unis anzog. Da ist mir dann aufgefallen, dass der Großteil der anderen Biologen im Studium wesentlich weniger Klausuren und generell Prüfungen hatten und das es in anderen Bachelorstudiengänge auch so war, dass nur die biologischen Fächer zur Endnote beigetragen haben und nicht jedes einzelne Referat oder Protokoll, welches man gehalten oder abgegeben hat, entscheidend für die Modulnote und damit die Endnote war. Zudem führt solch eine geringere Anzahl von Veranstaltung zu einer anderen Verteilung der Credits. Sprich: In Bayreuth bekommt man weniger Punkte auf die einzelnen Kurse, wohingegen Unis mit weniger Fächern im Bachelor dann ihre Punkte anders verteilen und man unter umständen dann Credits zusammenlegen muss, um bei einer Masterbewerbung beispielsweise die Credits für Chemie nachzuweisen. Ich musste beispielsweise physikalische Chemie im Master als Auflage nachholen, obwohl es in Bayreuth sogar eine Vorlesung und ein Seminar dazu gab. Die Studenten, die den Bachelor an meiner neuen Uni gemacht hatten, besuchten nämlich für die die physikalische, die anorganische und die organische Chemie je ein Modul und jedes der Module wurdemit 12 Credit Points bewertet. Im Bayreuther Bachelor hat man insgesamt 16 Credits Chemie, an meiner neuen Hochschule 36 Creditsin Chemie bekommen. Die Inhalte waren jedoch gleich. Schlussendlich waren auch die Noten bei uns schlechter als die unserer Mitstreiter, die eine andere Universität besucht hatten. Aber noch im Rahmen. Mir ist zudem beim Wechsel der Hochschule etwas ganz entscheidendes aufgefallen: Die Motivation der Dozenten Lehre zu betreiben. In Bayreuth hatte man sehr kompetente Dozenten, also fachlich gibt es nichts auszusetzen, jedoch bekam man doch häufig das Gefühl, dass die Lehre der obligatorische Kollateralschaden der Professur sei, ohne den man keine Forschung betreiben könne. Eine ganz große Ausnahme mache ich hierbei bei Herrn Prof. Dr. Konrad Dettner, der nicht nur den Studiengang sehr gut betreut hatte, sondern auch mit seiner fachlichen Begeisterung und der Nähe zu den Studierenden für ein tolles Lernumfeld und begeisterungsfähige Studierende sorgte. Im Masterstudiengang an meiner neuen Uni war das völlig anders. Hier fand ein reger Austausch zwischen Studenten, Professoren und wissenschaftlicher Mitarbeiter statt und die Lehre wurde wirklich sehr ernst genommen und nicht nur "nebenher" mitgezogen. Auch hier möchte ich mich herzlichst bei Herrn Prof. Dr. Henner Holler, Herrn Prof, Dr. Andreas Schäffer und Frau Prof. Dr. Martina Roß-Nickoll für die tolle Ausbildung am Institut für Biologie V (Umweltforschung) im Masterstudiengang Ökotoxikologie der RWTH Aachen bedanken!

Schlussendlich würde ich jedoch für den Bachelor in Biologie zu einer anderen Universität raten, sofern man die Wahl hat. Falls nicht, macht eben das beste daraus.

Viel Erfolg euch allen!
  • Fundierte fachliche Ausbildung
  • Workload sehr hoch

Jan hat 12 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
  • Wie gut ist das WLAN auf dem Campus?
    Den WLAN Empfang auf dem Campus finde ich sehr gut.
    82% meiner Kommilitonen sagen, das WLAN auf dem Campus ist gut.
  • Wie beurteilst Du die Lage der Hochschule?
    Ich bin der Meinung, die Lage der Hochschule ist in Ordnung.
    Auch 57% meiner Kommilitonen sind der Meinung, die Lage der Hochschule ist in Ordnung.
  • Wie ist die Luft in den Hörsälen?
    Ich bin der Auffassung, dass die Luft in den Hörsälen ok ist.
    Auch 86% meiner Kommilitonen sind der Meinung, dass die Luft in den Hörsälen ok ist.
  • Gibt es eine Klimaanlage in den Hörsälen?
    Ich freue mich über Klimaanlagen in manchen Hörsälen.
    Auch 86% meiner Kommilitonen freuen sich über Klimaanlagen in manchen Hörsälen.
  • Wie oft gehst Du pro Woche feiern?
    Ein- bis zweimal pro Woche gehe ich feiern.
    79% meiner Kommilitonen gehen seltener als einmal pro Woche feiern.
  • Wie hoch ist der Anspruch an die Studenten?
    Mein Studium überfordert mich. Der Anspruch ist zu hoch.
    67% meiner Kommilitonen sind der Ansicht, der Anspruch an die Studenten ist genau richtig.
  • Gibt es eine Anwesenheitspflicht?
    In meinem Studiengang gibt es eine Anwesenheitspflicht.
    57% meiner Kommilitonen sagen, dass es nur teilweise eine Anwesenheitspflicht gibt.
  • Wie schwer ist es in einen Wunschkurs zu kommen?
    Ich benötige meistens etwas Glück, um in einen Wunschkurs zu kommen.
    Auch 56% meiner Kommilitonen benötigen etwas Glück, um in ihre Wunschkurse zu kommen.
  • Hast Du während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant?
    Ich habe während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant.
    Auch 65% meiner Kommilitonen haben während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant.
  • Hast Du bereits ein Auslandssemester absolviert?
    Ein Auslandssemester habe ich noch nicht absolviert, aber fest eingeplant.
    57% meiner Kommilitonen haben kein Auslandssemester absolviert oder geplant.
  • Fährst Du in den Semesterferien in den Urlaub?
    In den Semesterferien fahre ich nicht in den Urlaub.
    54% meiner Kommilitonen fahren in den Semesterferien manchmal in den Urlaub.
  • Wann fängst Du meistens mit dem Lernen für Klausuren an?
    Meistens fange ich 1-2 Wochen vorher mit dem Lernen für Klausuren an.
    Auch 50% meiner Kommilitonen fangen etwa 1-2 Wochen vorher mit dem Lernen für Klausuren an.
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.9
Selina , 13.01.2024 - Biologie (B.Sc.)
3.9
Jan , 11.11.2023 - Biologie (B.Sc.)
3.7
Alexander , 01.09.2023 - Biologie (B.Sc.)
4.5
Tobias , 31.08.2023 - Biologie (B.Sc.)
3.4
Alexander , 24.08.2023 - Biologie (B.Sc.)
4.6
Lorenz , 26.07.2023 - Biologie (B.Sc.)
3.9
Lisa , 07.05.2023 - Biologie (B.Sc.)
3.6
Sara , 15.04.2023 - Biologie (B.Sc.)
3.6
Lisa , 15.04.2023 - Biologie (B.Sc.)
4.6
Florian , 30.03.2023 - Biologie (B.Sc.)

Über Jan

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 8 Semester
  • Studienbeginn: 2012
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Uni Bayreuth
  • Schulabschluss: Abitur
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 04.05.2021
  • Veröffentlicht am: 19.05.2021