Interessant, aber anspruchsvoll

Im Studiengang Bioingenieurwesen gibt es viele Überschneidungen mit Chemieingenieurwesen. Meist unterscheiden sich die beiden nur durch ein Fach im Semester. In den ersten Semestern werden vor allem mathematische und ingenieurwissenschaftliche Grundlagen gelehrt. Im Laufe des Studiums kommen immer mehr anwendungsbezogene Fächer hinzu, die deutlich interessanter sind. Im 5. Semester wählt man ein Profilfach, ansonsten gibt es neben überfachlichen Qualifikationen keine Wahlmöglichkeiten. Die Professoren sind meist motiviert und kompetent. Manchmal hat man jedoch
das Gefühl, als Bioingenieur unter der Masse der Chemieingenieure belächelt zu werden. Insgesamt lernt man im Studium sehr viel. Dementsprechend hoch ist auch das Niveau und der Arbeitsaufwand. Fachlich ist es sehr ingenieurs- und techniklastik. Die Bio-Fächer stellen hierzu nur eine Ergänzung dar. Im Master gibt es viele Vertiefungsfächer und man kann fast alles frei wählen. Auch hier gibt es wieder Überschneidungen mit Chemieingenieurwesen, sodass Bioingenieure die Fächer der Chemieingenieure und andersherum wählen können. Auch ein Wechsel zwischen den beiden Studiengängen ist problemlos möglich. Insgesamt gefällt mir der Studiengang gut. Wer sich jedoch eine stärkere biologische Ausrichtung und mehr Praxisbezug wünscht, sollte lieber Biotechnologie, ggf. an einer Fachhochschule, studieren.