Schlechte Ausbildung zur Kunstlehrkaft (Gymnasium)

Meine Erfahrungen an der Kunstakademie sind nicht gut. Das Studium ist durch und durch darauf ausgelegt einen zu einem*r Künstler*in auszubilden, was ein schöner Gedanke ist, jedoch komplett unrealistisch und nicht zielführend für den Lehramtsjob. Im Bachelor hat man 4 Jahre Regelstudienzeit in der es keinen Schulbezug (außer eine einzige Veranstaltung) gibt. Im Master sind die Veranstaltungen schon zielgerichteter, jedoch ist die Organisation eine Katastrophe, teilweise fehlen Dozierende über zwei Semester und man muss dauernd selbstständig nach Alternativveranstaltungen, die man sich anrechnen lassen kann, suchen. Nach 6 Jahren Studium weiß ich nichts über den Bildungsplan, kenne keine kunstspezifischen Unterrichtsmethoden, mit fehlt Wissen über grundlegende Techniken, die Ausbildung in den Grundlagen Design und Architektur ist mangelhaft gewesen (meine eigenen Veranstaltungen dazu waren Weltraumarchitektur und Plakat designen) und ich weiß nicht, wie ich mit Schüler*innen im Kunstunterrichtskontext umzugehen habe, damit sie möglichst viel mitnehmen. Zudem studiert man ständig mit den Freien Künstler*innen zusammen, was an sich sicherlich eine Bereicherung sein kann, jedoch vergessen die meisten Dozierenden, dass man kein*e freie*r Künstler*in werden will, sonder Lehrkraft, wodurch die Lehramtstudierenden in dieser Kombination sowohl inhaltlich als auch in der Bewertung benachteiligt werden, da sie schon allein wegen dem Zweitfach und dem Studienziel nicht den gleichen Einsatz zeigen können/wollen wie die anderen. Besonders im Hinblick auf den großen Kunstlehrkraftsmangel sollte das gesamte Studium neu durchdacht werden. Von Anfang an sollte die Zielsetzung inkludiert werden, Lehrkräfte auszubilden, die einen bereichernden Kunstunterricht für Schüler*innen leisten können und keine freien Künstler*innen, die ihren Unterricht später dann "irgendwie" gestalten. Ich verstehe die Aussage, dass man sich alles was fehlt, im Referendariat aneignen kann. Aber jetzt mal ehrlich, das Referendariat ist schon stressig genug, wie schön wäre es, wenn ich schon Wissen hätte worauf ich aufbauen könnte und mir nicht alles neu erarbeiten müsste.