Uni arbeitet gegen Studenten

Hochmotiviert begann ich im WS 16/17 zu studieren, allerdings verschwand die Euphorie sehr schnell.
Nach kurzer Zeit wurde mir klar, was mit "Aussieben" gemeint ist; noch vor der ersten vorgezogenen Klausur im Dezember leerten sich die Hörsäle.
Die Studieninhalte des ersten Semesters sind sehr trocken und wenig praxisnah. Außerdem sind sie sehr mathelastig, wofür Münster allerdings bekannt ist.
Oft hatte man das Gefühl nichts zu verstehen, weshalb viele Studenten lediglich die Tutorien besuchten, statt den Vorlesungen. Man bekam deutlich zu spüren, dass es den Professoren egal ist, ob es nachvollziehbar ist oder nicht.
Ich denke, dass es von Person zu Person unterschiedlich ist, ob man sich wohlfühlt oder nicht. Viele mögen die Anonymität und können besser mit abstrakten Problemen umgehen als andere.
Eins lernt man an der Universität auf jeden Fall: Eigenverantwortung und Selbstständigkeit.
Von Studenten aus höheren Fachsemestern erfuhr man, dass es ab dem dritten Semester "gar nicht mehr so schlimm" sei. Das kann man als Motivation sehen oder eben auch nicht.
An der Organisation ist nichts auszusetzen, außer dass die Tutorien oft überfüllt waren. Anfangs werden Vorlesungen in andere Hörsäle übertragen, sodass man nie besorgt sein musste, keinen Platz zu finden.
Außerdem gibt es für einige Fächer sogenannte FAG, die, vor den Klausuren, sehr hilfreich sind und der ganze Stoff nochmal wiederholt wird.

Ich bin sehr zwiegespalten, ob ich das Studium weiterempfehlen würde oder nicht. Leider empfinde ich es so, dass die WWU sich zu sehr auf ihrem guten Ruf ausruht.

Allerdings muss man auch sagen, dass ich mir keinen schöneren Studienort als Münster vorstellen kann. Die Stadt ist einfach ein Traum für jeden Studenten und das Leben dort ist einfach schön (bis auf den Regen ;) ).
Und es gibt ja immer noch die FH, bzw. andere Studiengänge.