Künstler statt Fachkräfte

Mein Studium am Kit war eine sowohl enttäuschende als auch erschreckende Erfahrung. Enttäuschend in der Hinsicht, viel zuviel irrelevantes Zeug lernen zu müssen und nicht seinen eigentlichen Interessen nachgehen zu können und erschrecken in der Hinsicht, was dort für "Architekten" die Uni verlassen.
Die meisten Fächer sind absolut nutzlos und für den eigentlichen Beruf absolut unbrauchbar. Durch meine handwerkliche Ausbildung ,hatte ich bereits vor dem Studium mit Architekten zutun und frage mich seit dem ersten Semester nichtmerhr wie solch unqualifizierte Fachkräfte zustande kommen.
Hier ist es möglich den Bachelor für Architektur mit Fächern wie Aktzeichnen zu belegen. Ich hatte Kommilitonen die im 6. Semester noch nichteinmal ein CAD Programm beherrschten, da sie durch die Teamarbeit ständig mitgeschleppt wurden.
Zudem liegt der Hauptaugenmerk hier eher auf der künstlerischen als auf der bautechnischen Ausrichtung, was aber auf dem aktuellen Arbeitsmarkt so gut wie nicht gesucht wird.
Oft sagt man über Architekten "Der läuft doch am Leben vorbei", und genau diesen Eindruck erhielt ich am Kit auch. Ich hatte das Gefühl es eher mit illusionierten Künstlern den mit Fachkräften zutun zu haben.
Durch das mittlerweile abgeschaffte Baupraktikum kann man seinen Bachelor machen, ohne jemals eine Baustelle aus der Nähe gesehen zu haben.
Zudem sind die organisatorischen Zustände an dieser Fakultät absolut untragbar. Mit einer solchen Einstellung wie sie die meisten Dozenten an den Tag legen, würde niemand auf dem freien Arbeitsmarkt bestehen.
Von den Studenten wird indirekt verlangt dass sie innerhalb von 30 Minuten an der Uni sein können. Auf Pendler wird hier absolut keine Rücksicht genommen.
Allgemein sind die Dozenten sehr rücksichtslos. Mit der Freizeit der Studenten wird hier verschwenderisch umgegangen. Nicht selten musste man auf zeitlich vereinbarte Besprechungen mehrere Stunden warten.
Auch die vorlesungfreie Zeit wird kaum geachtet. Oft werden dort noch spontane Termine abgehalten.
Der Gedanke der Studios, die als Arbeitsplätze dienen sind an sich gut, allerdings nicht umsetzbar. Statt hier zu arbeiten werden hier von einigen Studenten lautstark Partys gefeiert die ein Arbeiten unmöglich machen.
Allgemein sind diese Räume meist in versifftem zustand und mit einem Arsenal an Pfandflaschen versehen das eher an eine Brauerei erinnern lässt.
Feiern wird an dieser Fakultät allgemein sehr hoch gehalten und dies ist nicht positiv gemeint.
Eher erhält man den Eindruck dass sich diese Fakultät mit nichts anderem beschäftigt.
Die Fachschaft ist scheinbar unfähig sich um die wichtigen Belange der Studenten zu kümmern und setzt sich auch nicht wirklich für Verbesserungen ein.
Stattdessen nutz sie ihre Zeit um Feste zu organisieren und diese in schön gestalteten Facebookposts zu vermarkten.
Dies ist nur ein Teil der negativen Aspekte, alle aufzuzählen würde den Rahmen hier sprengen.
Viel positives kann ich leider nicht berichten. Zu loben sind allerdings, die bereits von meiner Vorrednerin erwähnten Fachgebiete, von Prof. Dipl.-Ing. Pfeifer für Tragkonstruktion , das von Prof. Dipl.-Ing. Wagner von Bauphysik & Technischer Ausbau und das von Dr.-Ing. Voorman von Baustoffkunde.
Diese leisten wirklich gute Arbeit und sind motiviert bei der Sache. Auch schaffen sie es sehr gut ihr Wissen an die Studenten zu vermitteln.
Ich würde von dieser Fakultät abraten. Wer später einmal von Facharbeitern ernst genommen werden und kompetent beraten will und nicht nur eine Partygemeinschaft sucht, sollte eine andere Uni in Betracht ziehen.