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Theorie gut, in der Praxis verbesserungsfähig
Die Technische Hochschule Bingen präsentiert sich nach außen hin gut organisiert und engagiert. Der Bewerbungsprozess ist einfach und durch die relativ kleine Größe der Hochschule sind die Kommunikationswege kurz und der Austausch mit Dozentinnen und Dozenten ist sehr familiär.
Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen bietet das beste aus der BWL und dem Maschinenbau zusammen mit den Naturwissenschaften. Die Module sind dabei logisch aufeinander aufgebaut und werden in 7 Fachsemestern bis zur Bachelorarbeit durchlaufen. Ganz klar stehen die theoretischen, auf unzähligen PowerPoint-Folien geschrieben, Inhalte, und in herkömmlichen 60-90 minütigen Klausuren abgefragt, im Vordergrund. Praktische Module und Arbeiten gibt es wenige bis keine (mehr dazu unter Reaktion der Hochschule auf Corona). Tatsächlich kommt es mir so vor, dass man genau dann aufhört, wenn es „spannend“ wird und man das mühselig gelernte theoretische Wissen (endlich) anwenden könnte.
Ich habe mich vor Studienbeginn bewusst für eine Hochschule statt für eine Universität entschieden, da die TH Bingen nicht zuletzt mit zahlreichen Laboren und Praxismodulen geworben hat. Dass wir diese allerdings die längste Zeit beim Ersti-Rundgang, bei dem man eine kurze Tour über den Campus erhält, sieht, hätte ich nicht gedacht. Ich bin sehr enttäuscht über die geringe Ausschöpfung der Möglichkeiten, praxisnahe Elemente in die Vorlesungen und Module einzubauen.
Ohne meinen Werkstudenten-Job bei einem lokalen Ingenieurdienstleister würden mir wertvolle Erfahrungen fehlen, die ich für meinen Abschluss benötige. Hier ist noch sehr viel Verbesserungspotential.
Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen bietet das beste aus der BWL und dem Maschinenbau zusammen mit den Naturwissenschaften. Die Module sind dabei logisch aufeinander aufgebaut und werden in 7 Fachsemestern bis zur Bachelorarbeit durchlaufen. Ganz klar stehen die theoretischen, auf unzähligen PowerPoint-Folien geschrieben, Inhalte, und in herkömmlichen 60-90 minütigen Klausuren abgefragt, im Vordergrund. Praktische Module und Arbeiten gibt es wenige bis keine (mehr dazu unter Reaktion der Hochschule auf Corona). Tatsächlich kommt es mir so vor, dass man genau dann aufhört, wenn es „spannend“ wird und man das mühselig gelernte theoretische Wissen (endlich) anwenden könnte.
Ich habe mich vor Studienbeginn bewusst für eine Hochschule statt für eine Universität entschieden, da die TH Bingen nicht zuletzt mit zahlreichen Laboren und Praxismodulen geworben hat. Dass wir diese allerdings die längste Zeit beim Ersti-Rundgang, bei dem man eine kurze Tour über den Campus erhält, sieht, hätte ich nicht gedacht. Ich bin sehr enttäuscht über die geringe Ausschöpfung der Möglichkeiten, praxisnahe Elemente in die Vorlesungen und Module einzubauen.
Ohne meinen Werkstudenten-Job bei einem lokalen Ingenieurdienstleister würden mir wertvolle Erfahrungen fehlen, die ich für meinen Abschluss benötige. Hier ist noch sehr viel Verbesserungspotential.
Wie reagiert deine Hochschule auf die Corona-Krise?
Die Krise kam - wie für uns alle - sehr überraschend. Die Online-Vorlesungen mussten noch gestaltet und gedreht werden, technische Ressourcen mussten noch beschafft und aufgebaut werden und die Kommunikation untereinander musste neu strukturiert werden. Anfängliche Startschwierigkeiten halte ich für absolut natürlich und verzeihlich. Jedoch ist es mir unbegreiflich, wie nach über einem Jahr immer noch keine einheitlichen Standards für die Digitale Lehre vorhanden sein können. So konnten die Lehrenden nicht nur lange die Plattformen frei wählen - und der Kreativität und Vielfalt waren hier keine Grenzen gesetzt - sondern auch die Qualität hing stark von der Motivation des Lehrenden ab. Von „Lesen Sie sich 800 Seiten Skript durch“ über „Schauen Sie sich einfach die Screencasts an“ bis hin zu komplett organisierten Live-Veranstaltungen und digitalen Klassenräumen mit Lernpfaden, war alles vertreten. Auch finde ich es fragwürdig, wenn man lieber 70 Personen mit Maske 90 Minuten in einem Raum bei geöffneten Fenstern und 2 Grad Außentemperatur eine Klausur schreiben lässt, als Hausarbeiten zu vergeben oder digitale Mündliche Prüfungen abzuhalten. Das ist weder im Sinne des Infektionsschutzes noch im Sinne der Studierenden, die weder bei Kälte (im Wintersemester) noch mit Maske und somit weniger Sauerstoff ihre Leistungen zu den gleichen Regeln und Leistungshorizonten erbringen müssen, wie noch vor der Krise. Hier fehlt meiner Meinung nach ganz klar die Kommunikation und Unterstützung durch die Hochschulleitung, aber auch vom Land Rheinland-Pfalz, um den rechtlichen Rahmen für die eben genannten alternativen Klausurmodelle zu ermöglichen. Schade, dass es wieder nur am Engagement und der Kreativität jedes einzelnen Dezenten und jeder einzelnen Dozentin hängt. Das darf sich auf keinen Fall in weiteren Krisensituationen wiederholen.