Nach dem Bachelor sinnvoll, aber

Da ich mich hier schon durch den Bachelor durchgekämpft hatte, lag es für mich auf der Hand, dass ich den Master jetzt auch noch bezwinge, damit sich der Kampf die letzten Jahre irgendwie gelohnt hat!
Mit so einer Einstellung sollte man eigentlich nicht ans Studium gehen, aber man wird da so reingedrängt.
Das Versprechen, dass man im Master alles viel freier wählen kann, stimmt auch sogar teilweise. Für Verwirrung sorgen hier allerdings ständig wechselnde Prüfungsordnungen und vor allem bei Instituten wie dem e3d, dass Prüfungen eingestampft werden oder zusammengelegt werden und man plötzlich Fächer umsonst belegt hat oder sich durch die CP-Verteilungen rechnen muss.
Auch die Vertiefungsrichtungen im WiWi-Teil sollten genau vorher überlegt sein. Manche Richtungen sind mit mehr Aufwand verbunden und die Noten sind teilweise von vorneherein schlechter zu erwarten. Auf ein "Verwählen" folgt dann wieder einen Gang zu mehreren Stellen im Bau und ZPA voraus. Also genau vorausplanen!
Gruppenarbeiten werden sehr viel mehr und Hausarbeiten nerven einen schon am Anfang des Semesters. Die Motivation, diese mit einem "sehr gut" abzugeben, da man ja jetzt im Master ist und sich gute Noten vorgenommen hat, ist allerdings bei den Kommilitonen und mir gleichbeibend gering wie im Bachelor anscheinend.
Der Campus in Aachen ist eben kein richtiger Campus, sondern alles sehr verteilt. Naja, manchen soll ja Bus fahren Spaß machen!
Die Dozenten sind im Master, meiner Erfahrung nach und vor allem im technischen Bereich, sehr gut ansprechbar und hilfsbereit. Die Vorlesungen finden in kleineren angenehmen Gruppen statt und die Studenten sind auch entspannter, nachdem die spannende Zeit des Bachelors vorbei ist.

Die Mensa... tja, Mühe geben sich da alle Instanzen, doch irgendwie hat man vorher nicht kalkuliert, wie viele Studenten denn doch in Aachen leben. Manche brauchen eben etwas länger fürs Studium ;) Also es ist ein freudiger Tag, wenn man nichtlange anstehen muss und zur Hauptzeit direkt einen Platz mit seinen Freunden bekommt. Die Qualität des Essens wird besser und ist völlig okay für eine Mensa!
Ähnlich verhält es sich in der Bib! Anstatt sich andere Städte zum Vorbild zu nehmen, gibt es in der Bib nervige Öffnungszeiten und zu Klausurenzeiten wahre Kämpfe um die begehrten Plätze. Ab halb 8 in der Kälte anstehen und sich dann abgehetzt auf die Etagen quälen gehört dann leider zum alltäglichen Morgenritual! Da müssten einfach viel mehr Lernplätze geschaffen werden! Sorry RWTH, dicker Minuspunkt!
Die Hörsäle werden zum Glück Schritt für Schritt modernisiert und die Ausstattung ist dann der Zeit entsprechend.
Freizeit- und Sportangebote gibt es einige, jedoch sind auch hier die Plätze rar.
Alles in Allem geht die Zeit im Master jedoch viel schneller vorbei, Prakitka und Nebenjobs lassen sich gut damit vereinbaren,wenn man geschickt seine Zeit einteilt und die Arbeitgeber flexibel sind. Die Entscheidung für den Master kann ich hier weder groß empfehlen, noch groß verhindern. Sagt nur später nicht, ich hätte euch nicht gewarnt! :D