Lohnt sich nicht

Vorab möchte ich erwähnen, dass ich meinen Bachelor an der TU bereits erfolgreich abgeschlossen habe und nun sehr reflektiert das Studium bewerten kann. Ich habe für den Bachelor ohne Fehlversuche 8 Semester gebraucht und gehörte notentechnisch in allen Klausuren zu dem oberen Drittel. Es handelt sich im Folgenden also nicht um das verbittere Frustablassen eines faulen Studenten, der nichts auf die Kette bekommt, sondern um den gut gemeinten Ratschlag eines Absolventen.

Wie du dem Titel meiner Bewertung entnehmen kannst, ist das Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der TUD aus meiner Sicht höchstens dann empfehlenswert, wenn du in die Lehre an der Uni gehen willst. Für jeden anderen, der– so wie ich auch damals – studieren will, um sich möglichst gute Karriereperspektiven in der freien Wirtschaft zu eröffnen: Halte dich fern von dieser Universität.

Du wirst 4 Jahre oder länger (8-12 Semester sind meiner Erfahrung nach die Regel) deine gesamte Zeit für das Studium opfern müssen. Du wirst keinen Urlaub machen und keinerlei Praxiserfahrung sammeln können, weil sich die Semesterferien im besten Fall auf eine Woche beschränken (Die Klausurenphase dauert von Februar bis April bzw. im Sommer von Juli bis Oktober). Du wirst frustriert sein, weil du dich Prüfungen stellen musst, die [...] so schwer konzipiert sind, dass sie am Ende in 90% der Fälle einen Schnitt von über 3.5 haben werden – entsprechend wird deine Note meist nicht in Relation zu dem von dir investierten Lernaufwand stehen.

Und wofür das Ganze? Damit du am Ende auf dem Arbeitsmarkt mit Absolventen konkurrieren musst, die ihr Studium an einer humaneren Hochschule/Universität in Regelstudienzeit mit einem 1er Schnitt und JEDER MENGE Praxiserfahrung, die sie in ihren langen Semesterferien sammeln konnten, abgeschlossen haben. Ach ja, außerdem hatten die im Gegensatz zu dir eine geile Studienzeit mit viel Freizeit 

„Aber die TU Darmstadt hat doch einen viel besseren Ruf als eine x-beliebige Hochschule..“ –  [...] In der Realität wird sich niemand für den Namen deiner Universität interessieren. Es zählt deine Praxiserfahrung sowie dein Notendurchschnitt. In beiden Punkten wird dir wie erwähnt der Absolvent einer Hochschule überlegen sein.

Zusammenfassend ist also mein gut gemeinter Rat an dich: Wenn du nicht gerade promovieren und an der Uni arbeiten willst, sondern später einmal bei VW, BASF, EY, BMW etc. arbeiten möchtest, tu dir diese unnötige Qual nicht an. Studiere lieber an einer entspannten Hochschule, sammle viel Praxiserfahrung im Bachelor und genieß deine Studienzeit mit Freunden.