Erkenntnisse der J.M.oder: Frauen im Ingenieurwesen

Seit der 5. Klasse freue ich mich darauf, studieren zu dürfen. Zu Anfang sah es auch so aus, als wäre alles so, wie man es sich als Kind vorstellt: Die Dozenten sind immer freundlich, die Kommilitonen zuverlässig und hilfsbereit, die Zeit einteilbar, wie man möchte (Hauptsächlich in Freizeit und Schlafenszeit). Aber da das Leben nie fair ist, bin ich mit dieser Einstellung schnell auf den Mund gefallen. Die Dozenten sind (teilweise) eiskalt, lassen dich spüren, wenn sie denken, Du hättest als Frau nichts im Ingenieurwesen zu suchen; Kommilitonen, die dir keine ihrer Aufzeichnungen zur Verfügung stellen wollen, selbst wenn am nächsten Tag die Klausur geschrieben wird. Freizeit ist eher rar und Schlaf hat man nur gefunden, wenn man über den Lehrbüchern eingeschlafen ist. Und doch ist man gern auf dem Campus, trifft sich mit den wenigen, zuverlässigen Kommilitonen, die man ganz vorsichtig als 'neue Freunde' bezeichnet und man strengt sich doppelt so sehr an, um auch dem Letzten zu beweisen, dass Frauen genauso gute Ingenieure sind, wie die Herren der Schöpfung.