Rette sich wer kann

Bis vor Corona war fast alles soweit in Ordnung. Vorlesungen, Übungen,Tutorien waralles da für die wichtigsten Fächer. Obwohl auch hier schon manche Inhalte und Abfolgen sehr durchdacht wirkten. Aber so ist das nunmal. Kleines bsp: In jeder noch so kleinen Jobbeschreibung wird Excel, Powerpoint, cad und co mit sehr guten Kenntnissen gewünscht. Ein
Glück dass so eine praxisorientierte fh uns mit Fächern wie Bauminformatik auf Jobs wie diese vorbereitet.in Bauminformatik haben wir gelernt wie man mit Python ein dartspiel programmiert. Habe ich in meine Bewerbung geschrieben, seitdem kann ich mich vor Jobangeboten kaum retten.
Mit Corona ging es allerdings sehr steil bergab. Fächer wie Stahlbau, Massivbau, und Geotechnik haben Durchfallquoten von 90% und mehr. Niemand fühlt sich verantwortlich für die Studenten. Lehrer sind schlecht oder garnicht zu erreichen. Noch immer ( nach 3 Corona Semestern) gibt es keine flächendeckenden online Vorlesungen und Übungen, geschweige denn Tutorien. Wo früher also 3 Veranstaltungen angeboten wurden müssen heute im besten fall drittklassige Lehrvideos oder im schlechtesten Fall einfach nur Vorlesungsfolien her halten. Die wichtigsten Fächer Stahlbau und Geotechnik werden im November 2021 noch immer nicht in Präsenz angeboten (die meisten anderen Unis, sowie Kneipen, Schulen, Clubs, Fussballstadien etc haben übrigens derweil wieder ganz normal geöffnet) und prüfungs freiversuche gibt es auch nicht mehr. Ich kenne einige Leute die aufgrund dessen ihr studium im 6. Semester aufgegeben haben. Ohne Übungen und Tutorien sind diese Fächer kaum zu schaffen. Einsicht bei der Studienleitung? Fehlanzeige!
Im Gegenteil: in Geotechnik kriegt man im Zweitversuch vor versammelter Mannschaft vom Lehrer gesagt dass die hohen Durchfallquoten daher kommen dass die Studenten einfach keinen Bock gehabt haben zu lernen. Sehr interessant.
Andere Lehrer sind dermaßen mit der online Lehre überfordert dass eine Antwort auf eine Email mehrere Wochen braucht. Wenn ich eine Übung rechne ( wie man es früher wöchentlich mit dem Professor zsm gemacht hat und fragen innerhalb von 2minuten klären konnte) und eine Frage aufkommt dann ist es für mich sehr hilfreich wenn ich die Antwort darauf 2 Wochen später oder auch garnicht bekomme. Dann bin ich genau im Thema und finde mich wieder super schnell in die Aufgabe rein. Dieses System ist einfach genial. Im Prinzip sogar viel besser als ne Präsenz Übung. Langsam Frage ich mich wieso das nicht einfach in Zukunft immer so laufen sollte.
Achso, dass man nach Ablauf der Vorlesungszeit, also inmitten der Lernphase, nach mehrmaligen auffordern eine Woche
vor der Massivbau Prüfung noch neue Folien zum lernen bekommt, welche dann auch noch die größte aller Aufgaben stellt sollte ich auch nicht vergessen, denn das ist kein Einzelfall. Auch extrem fragwürdiges Verhalten des ein oder anderen Professors ist keine Seltenheit. Auf eine Frage per email wird einem Studenten nicht geantwortet mit der Begründung dass man so spät im Semester keine Fragen mehr zu Themen aus den ersten Wochen stellen darf. Ein und dieselbe Frage wird von einer Mitstudentin an den gleichen Lehrer geschickt. Sehr ausführliche und nette Antwort hat sie bekommen.
Ich könnte hier noch Stunden lang so weiter machen aber es ist leider etwas anstrengend. Für mehr Inhalt kommt doch einfach für ein Semester an die hrw und überzeugt euch selbst. Beim Studierendenservice kriegt ihr auch genügend Auskunft. Da wird sich richtig um einen gekümmert. Von 9:00bis 10:00 und 12:00 bis13:00 bleibt dort kein Studentenwunsch unerfüllt. (Achtung Ironie, für alle die keinen Spaß verstehen: die hrw ist das letzte, man ist genauso lost und niemand interessiert sich für einen wie an einer großen Uni. Mit dem Unterschied dass die Uni wenigstens gute Organisation und genug angestellte hat. Also geht einfach zur Uni due oder nach Bochum oder zieht euch nen YouTube Video über Baustellen rein).