Zwischen den Stühlen „Wirtschaft und Technik“

Das Studium setzt sich zu gleichen Teilen aus den Studiengängen BWL und Informatik zusammen. Der Informatikteil ist wirklich gut, die Dozenten engagiert, das Niveau hoch ohne dabei zu überfordern. Durch den Anschluss des DFKI, das CEVIS und die beHumans ist insbesondere der Studienschwerpunkt der Künstlichen Intelligenz und Robotik zu hundert Prozent am Puls der Zeit und die Mitarbeit an absolut aktuellen Forschungsprojekten auch für Studierende möglich. Die Module der Betriebswirtschaftslehre wirken dagegen etwas lieblos ausgearbeitet, was zum Teil sicher auch an der schieren Anzahl an Studierenden liegt. Zwar verfügt der Fachbereich der Wirtschaftswissenschaften über einige fachlich herausragende Professoren, insbesondere in den Grundlagenfächern liegt der Fokus aber stark auf den relativ stupenden Wissensteproduktuionen in „Rausschmeißerklausuren“ denn auf inhaltlich Anforderungen. Dementsprechend niedrig ist das fachliche Niveau bei gleichzeitig relativ schwierig zu erreichenden guten Note. Das wird - zumindest soweit ich das beurteilen kann - in den Schwerpunkten zum Ende des Studiums jedoch besser. Zum einen werden die Kurse kleiner und zum anderen wird mehr im Projekten gearbeitet, was eine thematische Auseinandersetzung mit Problemstellungen für Studierende unumgänglich macht.

Alles in allem ist das Studium für wirtschaftlich interessierte Informatiker definitiv empfehlenswert, bietet jedoch dennoch erhebliches Verbesserungspotenzial. Als Betriebswirt mit technischen Ambitionen wurde ich jedoch zu einem Studiengang an einer Uni mit besserer Wirtschaftswissenschaftlicher Fakultät raten.