Also schlauer fühle ich mich jetzt nicht

Ich habe letztes Jahr den SEM-Master in Oldenburg abgeschlossen - und das mit einer sehr guten Note wie ich finde. Doch Noten sind nicht alles. Ich habe mir von diesem Studiengang so einiges erhofft, immerhin zählt die Uni Oldenburg ja als Vorreiter im Bereich der Nachhaltigkeit. Nur leider muss ich sagen, dass ich in 80% der Vorlesungen/Kurse/Seminare etc. nicht wirklich Neues gelernt habe - und dabei hatte ich im Vorfeld nur einige seichte Grundkenntnisse. Bis auf wenige Ausnahmen (meine Empfehlung geht hier an die Module im Bereich Eco-Venturing) fühlte sich der Studiengang wie ein langer Wikipedia-Artikel an. Die Notenvergabe ist teilweilse fernab von jeglicher Realität und Qualität wird nicht unbedingt honoriert. Solange man sich auf die schriftlichen Prüfungen 3-5 Tage vorbereitet und den Nachhaltigkeits-Gebetsteppich halbwegs auswendig lernt, sollte eine 1,7 mindestens drin sein. Als große Ausnahme wird hier das Modul Resource and Energy Economics gesehen, durch dessen Prüfung tatsächlich immer mal wieder ein paar Leute durchfallen.
Mein kurzes Fazit: Letztlich hat man mit diesem Studiengang gute berufliche Chancen, wenn man während des Masters bereits seine Fühler ausstreckt. Nachhaltigkeit, CSR, Erneuerbare Energien, kultureller Wandel etc. sind Themen, mit denen sich sowohl die Industrie als auch die Forschung stark auseinander setzen muss. Daher seid Ihr mit dem Master - zumindest theoretisch - sehr gut in der Lage einen Job mit vernünftigem Gehalt zu finden.
Wenn Ihr aber einen intensiven, lehrreichen Studiengang sucht, bei dem Ihr auch noch die Chance habt Eure Englisch-Kenntnisse zu verbessern, dann wählt lieber einen anderen Studiengang. Ich würde SEM heute definitv nicht mehr studieren, allerdings hat er mir auch einen sehr guten Job beschert. Meh.