Bericht archiviert

Super Kommilitonen, tolle Studienstruktur

Philosophy & Economics (B.A.)

Mehr Informationen zum Prüfverfahren findest Du hier.
verifizierter Bericht
  • Studieninhalte
    5.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    5.0
  • Ausstattung
    5.0
  • Organisation
    5.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Gesamtbewertung
    4.7
Der Charme des Programms liegt darin, dass sich jedes Jahr etwas über 100 extrem interessante und interessierte Studienanfänger in der absolut öden Kleinstadt Bayreuth versammeln. War der Standort für mich zunächst ebenfalls ein Contra-Kriterium, war mir dies nach den ersten zwei Wochen relativ egal. Die heterogene Gruppe aus P&Elern in Kombination mit einem intellektuell extrem anspruchsvollen und anregendem Studienprogramm machte drei Jahre Bayreuth zur wohl schönsten Zeit meines Lebens.

STUDIENAUSRICHTUNG Startete das Programm vor etwa 10 Jahren als Rettungsversuch für die Philosophie in Bayreuth, ist es bis Dato zur drittgrößten Philosophiefakultät in Deutschland gewachsen. Die philosophische Ausrichtung ist schwer analytisch mit einem Fokus auf Logik, Wissenschaftstheorie, Ethik und politischer Philosophie (wer sich in Hegel einlesen will, ist in Bayreuth leider falsch). Diese Seite wird von einem Standardprogramm in der VWL kompletiert (Mikro, Makro, Ökonometrie). Erst im dritten Block zeigt die Stärke Bayreuths: Jedes Jahr finden sich unzählige, meist englischsprachige, Seminare wie "Kapitalismus und Demokratie", "gerechte Kriege", "Unternehmensethik", ect. die die beiden ersten Blöcke miteinander verbinden. Inzwischen hat sich Bayreuth in diesem Schnittbereich einen echten (auch internationalen) Namen gemacht und schafft es immer wieder, Dozenten aus Oxbridge und USA zu gewinnen.

LEHRVERANSTALTUNGEN Dozenten sind, wie fast an jeder Uni, von gemischter Lehrqualität. Besonders die VWL steckt sehr in großen Vorlesungen fest, die mit recht wenig inspririerenden Abschlussprüfungen beendet werden. Wer kleinere Seminare in der VWL sucht, muss auf die höheren Semester warten (besonders der empirische Lehrstuhl ist hier zu empfehlen). In der Philosophie geht es wesentlich interaktiver zu, aber auch hier variieren Qualität der Seminare stark (und natürlich nach persönlichem Geschmack). Als Tendenz wage ich allerdings zu behaupten, dass mit zunehmender Internationalisierung des Programms die Dozenten auch immer besser werden (größere Auswahl). Gerade in letzter Zeit gab es einige interessante Neuzugänge, die sich nicht nur durch Forschung sondern auch durch interessante und gut gemachte Lehre auszeichnen.

CAMPUS Besonderes Bonussschmankerl ist neben dem Programm selbst der Campus, der Uni und Kommilitonen schnell zur Familie werden lässt. Alle Gebäude befinden sich auf einem Fleck und gerade im Sommer ist der Campus ein angenehmer Treffpunkt für Beachvolleyball, Uni-OpenAir, Public View ect. (im Winter ist Bayreuth, zugegebenermaßen ziemlich scheiße)

KOMMILITONEN P&Eler gelten in Bayreuth fast schon als eigene Sekte, so eng ist das Programm sozial gestrickt (was manche gut finden, andere ziemlich kleinkarriert und elitär). Auch wenn Generalisierungen hier vielleicht nicht angebracht sind, konnte ich doch einige Charakteristika feststellen, die für einen großen Teil wohl zutreffen: Zum einen entwickelt das Programm eine extrem strebsame und leistungsorientierte (mitunter auch elitäre) Studentenschaft, mit hoher Zahl an Stipendien der Begabtenförderungswerke (man sagte mir einmal, es seien 20% der Studierenden) und prestigeträchtigen Auslandssemestern in Oxbridge und Ivyleague-Unis. Das kann man gut oder schlecht finden. Fakt ist, dass mit steigendem intellektuellen Niveau und Leistungsbereitschaft (und die ist hoch), auch der psychologische Druck steigt. Andererseits bildet sich damit ein Netzwerk an interessanten Leuten, das sich von Sozialunternehmern bis hin zu politischen Beratern (und natürlich auch bösen Bankern :) erstreckt.
Das zweite Charakteristikum, das mir auffiel, ist, dass die viele Studierende außerkurrikulär sehr aktiv waren, Organisationen gründeten, Kongresse organisierten, Essay-Wettbewerbe ausrichteten ect.. Dass das bei uns mehr als in anderen Studiengängen passierte mag meiner selektiven Wahrnehmung geschuldet sein, jedoch kann man sich darauf verlassen, dass es genug Möglichkeiten gibt, sich auszuprobieren, auf die Nase zu fliegen und vielleicht etwas Großes und Nachhaltiges auf die Beine zu stellen.
  • durchdachtes Programm, heterogene Gruppe, tolle Dozenten
  • Kleinstadt am Arsch der Welt

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.6
Richard , 22.02.2024 - Philosophy & Economics (B.A.)
5.0
Elias , 03.02.2024 - Philosophy & Economics (B.A.)
4.0
Caspar , 24.11.2023 - Philosophy & Economics (B.A.)
4.2
Pia , 22.07.2023 - Philosophy & Economics (B.A.)
4.6
Frank , 09.07.2023 - Philosophy & Economics (B.A.)
4.4
Etienne , 05.07.2023 - Philosophy & Economics (B.A.)
4.4
Max , 25.05.2023 - Philosophy & Economics (B.A.)
4.4
Axel , 01.05.2023 - Philosophy & Economics (B.A.)
2.1
Nils , 14.03.2023 - Philosophy & Economics (B.A.)
4.6
Michael , 13.02.2023 - Philosophy & Economics (B.A.)

Über Detlef D.

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 8 Semester
  • Studienbeginn: 2011
  • Studienform: Philosophy & Economics
  • Standort: Uni Bayreuth
  • Schulabschluss: Abitur
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 09.09.2016
  • Veröffentlicht am: 12.09.2016