Durchhaltevermögen ist gefragt

Ich habe mich sehr gut über die Uni und das Studium informiert, mir Studienverlaufspläne, Stundenpläne usw. angesehen. Das erste Semester war chaotisch, aber sehr interessant und genau das was ich erwartet hatte. Die Fächer AC, Pflanzenmorphologie und Arzneiformenlehre haben einen ersten Eindruck verschaffen und sowohl Praktikum, als auch die Seminare und Vorlesungen waren sehr gut. Dann kamen die nächsten Semester mit deutlich mehr Fächern, täglichen Leistungsüberprüfungen, Protokollen und Laborverweisen, wenn man ein Antestat nicht bestanden hatte. Wir waren kaum einen Tag vor 20 Uhr zu Hause und mussten bis zum nächsten Tag um 8 Uhr noch Protokolle schreiben, das nächste vorbereiten und für Antestate lernen. Freizeit oder Ferien gab es nicht. Entweder ging ein Praktikum länger, als die Vorlesungszeit, oder es gab eine Blockveranstaltung in den Ferien oder man musste Famulatur machen. Die Klausuren wurden schwerer und auch willkürlicher. Themen die nicht ansatzweise besprochen wurden waren Klausurfragen, Bestehensgrenzen wurden im Nachhinein angehoben mit der Begründung es hätten ja sonst zu viele bestanden. Bei Zulassungsfragen für Fächer hat man sich nicht an die Studienordnung gehalten und Assistenten im Praktikum gaben widersprüchliche Antworten. Einmal war das durchgeführte Experiment samt Ergebnis falsch, beim nächsten Assistenten auf einmal richtig. Wer mit Frust, keiner Freizeit, hohen Durchfallquoten (Manchmal 80-100%) und Willkür umgehen kann, der wird sich hier durchbeißen. Im Nachhinein kann ich nur sagen, dass aus meinem Anfangssemester mit über 100 Menschen maximal 5 die Regelstudienzeit schaffen und ich etliche kenne, die 3-4 Semester dranhängen.