"Why do you study pharmacy?" -"I like the pain" :D

Pharmazie (Staatsexamen)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    5.0
  • Digitales Studieren
    5.0
  • Gesamtbewertung
    3.6
Man sollte vorher wissen worauf man sich einlässt.

Das Pharmaziestudium ist absolut fordernd in jeder Hinsicht, dabei aber auch sehr spannend, abwechslungsreich und interessant. :)

Ich persönlich fand das Grundstudium um einiges anstrengender als das Hauptstudium.
Im Grundstudium bekommt man es mit den (teilweise sehr trockenen) Grundlagen von anorganischer und organischer Chemie, Physik, Mathe, Biologie und Analytik zu tun.
Es ist völlig üblich im Semester viele Wochen morgens Vorlesung/Seminare zu haben und dann mittags bis früh abends Labor. Spät abends folgt dann das Protokoll schreiben. Bei sehr vielen Laborpraktika habt ihr außerdem zu Tagesbeginn Antestate ohne die man diesen Tag im Labor nicht antreten darf. Dabei sind manche der durchführenden Assis leider sehr ungerecht und unnötig streng, wodurch sich der Leistungsdruck nochmal erhöht.
Auch Kolloqs mitten im Semester sind üblich. Also volle Wochen, seeeehr viele Lerninhalte auf einmal und auch viel physischer und psychischer Stress durch den man sich durchbeißen muss.

Es gibt keine Noten, die meisten Klausuren haben eine Bestehensgrenze von 60%. Dadurch sind viele Klausuren relativ schwer gestellt und man hält sich für den Größten wenn man mit Punktlandung besteht. :D

Es erfordert von euch viel viel Fleiß, Durchhaltevermögen und Frusttoleranz, weil es sehr gut passieren kann dass man trotz wochenlangem Lernen trotzdem durch Klausuren durchfällt.
Es gibt nette Profs die sich Mühe geben und nicht besonders nette, wahrscheinlich wie bei jedem anderen Studiengang auch.

Was ich sehr schön finde ist der Zusammenhalt unter den Studis, es werden Zusammenfassungen und Altprotokolle geteilt, man hilft sich gegenseitig wo man kann und es gibt keinen "Konkurrenzkampf". Es sitzen halt alle im selben Boot. :D

Man schließt das Grundstudium mit dem ersten Stex ab, das besteht aus schriftlichen MC Fragen, auch hier sehr viele Inhalte und sehr wenig Zeit, aber es gibt gute Lernmaterialien von Ravati und keinebange.de.

Im Hauptstudium ergibt es dann Sinn, dass man sich durch die ganzen Grundlagen gebissen hat. Man hat Fächer wie pharmazeutische Technologie, Biochemie, Biopharmazie und Pharmakologie die allesamt das Ganze verknüpfen und sehr interessant und spannend sind. Man versteht endlich, warum bestimmte Arzneistoffe eben nicht als Tablette gegeben werden können, was der Wirkstoff im Körper anstellt und wie die Wirkung sich im Großen und Ganzen ergibt, alles absolut faszinierend. :)
Schade ist auch hier der Zeit- und Leistungsdruck in den Laborpraktika und Seminaren, sodass man teilweise das Gelernte nur auf Druck in den Kopf ballert und auch nur sehr wenig wissenschaftliche Arbeiten im Studium hat.

Was wirklich absolut nervt ist die Ausstattung in den Laboren, man arbeitet manchmal mit völlig veralteten Geräten und Substanzen, sodass trotz sorgfältigem Arbeiten keine brauchbaren Ergebnisse rauskommen oder man ewig warten muss, weil ein Gerät ständig besetzt ist (weil es nur das eine für das ganze Labor gibt). Das frustet sehr, da müsste die Uni mal was Geld in die Hand nehmen.
Es geht generell sehr oft nur ums Auswendig Lernen, bietet aber trotzdem ein sehr breit gefächertes Spektrum und man kann von Anfang an selbtsständig im Labor arbeiten und dadurch das Gelernte auch praktisch erfassen. Es macht Sinn sehr früh seine eigene Lerntaktik zu finden und zu optimieren.
Halt ein zweischneidiges Schwert.

Arbeiten neben dem Studium ist aufgrund der hohen Wochenstundenzahl nur bedingt möglich. Die Regelstudienzeit schaffen die aller wenigsten, allerdings hat man als Apotheker hinterher super Jobchancen, deswegen muss man sich da eher keinen großen Kopf drum machen. (Außer natürlich Bafög stresst rum)
Wer in die Industrie möchte muss da eher drauf achten.

Nach dem Hauptstudium kommt das 2. Stex, 5 mündliche Prüfungen in ca. 5 Wochen, die anspruchsvollste und heftigste Prüfung für die Nerven. Auch da gibts Hilfestellung von Studis aus früheren Semestern und von Ravati.

Wenn man sich durch alles durchgewurschtelt hat kommt das Praktische Jahr und das dritte Staatsexamen (dabei gehts dann um Recht und Apotheken Alltag) und dann ist man professioneller Drogendealer. :)

Langer Text, sorry dafür. Wollte es so detailliert wie möglich darstellen.
Fazit: Es ist nicht umsonst einer der schwersten Studiengänge Deutschlands und momentan leider noch sehr altmodisch und verschult.
Demnächst wird das Studium aber überarbeitet. Es werden dann 2 Semester drangehängt sodass die Regelstudienzeit dann 10 Semester beträgt, dabei werden auch Inhalte aktualisiert und neu priorisiert, was das Studium dringend nötig hat. :D

Generell muss euch bewusst sein dass es nicht leicht wird, dafür aber umso belohnender und sehr spannend mit extrem guten Berufsaussichten ist.
Ich würde es jederzeit wieder studieren und empfehlen. :).
  • viel Praktisches Arbeiten ab erstem Semester, spannende Inhalte, engagierte Fachschaft, guter Zusammenhalt unter den Studis
  • extrem viel Stoff in kurzer Zeit, hoher Leistungs- und Zeitdruck im Labor und leider öfters wenig hilfsbereite Assistenten/Profs, veraltete Studienstruktur, teilweise vollkommen veraltete Geräte und Referenzsubstanzen in den Laboren(!)

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.0
Aylin , 19.04.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.0
Kenan , 26.03.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
2.3
Emma , 12.03.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
4.1
Mar , 11.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.7
Juli , 11.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.6
Noel , 04.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
2.3
Niki , 04.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
2.9
Maria , 02.02.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.1
Snm , 05.01.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)
3.3
Philip , 03.01.2024 - Pharmazie (Staatsexamen)

Über M.

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Weiblich
  • Studienbeginn: 2014
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Hauptcampus Bonn City
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 03.09.2022
  • Veröffentlicht am: 07.09.2022