Braucht viel Motivation!
Stuttgart ist eine etablierte technische Universität – das zeigt sich auch im NwT-Studium: Im Gegensatz zu NwT in Tübingen wird nicht mit Fachhochschulen kooperiert, sondern alle Module werden intern gestemmt. Das bedeutet, dass man sich alle ingenieurwissenschaftlichen Module mit den Fachgebieten des Ingenieurwesens teilt. Das mag die einen abschrecken – weil teils schwer und/oder arbeitsintensiv – für die anderen aber gerade motivierend sein. Ein Vorteil: Man kann mit diesem Studium nicht nur Lehrer*in werden – von älteren Semestern weiß ich, dass beinahe die Hälfte derer, die ich kenne, direkt nach dem Studium in Betriebe der Wirtschaft eingestiegen sind. Aber auch die Jobaussichten an der Schule sind rosig: Es kann gut sein, dass man schon in den ersten Jahren die Fachschaftsleitung übernimmt (= mehr Gehalt und mehr Arbeit), denn studierte NwT-Lehrer*innen gibt es noch nicht lange und entsprechend auch nicht viele.
Der eine Stern für die Organisation bezieht sich vor allem auf meine persönliche Erfahrung – ich habe angefangen, als der Studiengang gerade frisch von Staatsexamen auf B.A./M.Ed. umgestellt worden war und mein/unser Bachelorstudium war – ehrlich gesagt – eine Katastrophe. Ohne gute Kommilitoninnen und Kommilitonen hätte ich das nicht geschafft. Es gibt aber nicht nur Schatten: Gesprächen mit jüngeren Semestern zu Folge wird die Organisation und Modulauswahl immer besser. Das mag einerseits an mehr verfügbaren Mitteln, andererseits auch am Studiengansmanagement liegen. Man ist zwar nicht immer einer Meinung (mit wem ist man das schon?) – aber es lässt sich reden. Man muss es nur tun.
Ein kleiner Nachteil ist, dass man sich in Stuttgart nicht nur auf einem Campus bewegt: Die meisten Ingenieurwissenschaften sind in Vaihingen (Haltestelle „Universität“), einzelne sozialwissenschaftliche Veranstaltungen am Campus Stadtmitte und die Pädagogik sowie Fachdidaktik (übrigens auch FD Chemie im Master) im Azenberg-Areal. Am weitesten muss man für Biologie fahren: nach Hohenheim. Immerhin lernt man so nicht nur einen Standort kennen, außerdem sei gewarnt, wer jetzt denkt, das sei an anderen Unis besser: Die Tübinger haben ihre Fachdidaktik in Göppingen und müssen, soweit ich weiß, auch für weitere Veranstaltungen in andere Städte fahren.
Der Umgang unter den Studierenden ist sehr familiär (was nicht verwunderlich ist, denn viele Jahrgänge sind nach zwei, drei Semestern nicht viel größer als eine durchschnittliche Familie) und die Fachgruppe ist sehr motiviert. Ausschweifende Partys darf man aber nicht erwarten – dafür sind „wir“ zu vernünftig. Ein Grund, warum ich gerne bei den FG-Veranstaltungen dabei bin.
FAZIT: Für motivierte Studierende, die sich für das Lehren von ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen in der Schule interessieren und/oder ein breites Interessensspektrum im ingenieurwissenschaftlichen Bereich haben, ist NwT in Stuttgart zu empfehlen. Es ist allerdings sehr zu empfehlen, sich innerhalb des Jahrgangs und auch darüber hinaus gut zu vernetzen, so hilft man sich durch die schwereren Episoden und kann seine Stärken und Schwächen gut einbringen bzw. ausgleichen.
Philipp hat 19 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet
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Um Bus und Bahn zu erreichen, muss ich weit laufen.
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Ich bewerte den Flirtfaktor mit "Ab und an geht was".
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Ich bezeichne die Hochschule als teilweise barrierefrei.
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Mit dem Fahrrad fahre ich eigentlich nie zur Hochschule.
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Ich finde, die Notenvergabe erfolgt nicht immer gerecht.
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Ich finde, dass es meistens genug Sprechstundentermine gibt.
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Nur in Ausnahmefällen werden Vorlesungen bei uns abgesagt.
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In manchen Kursen habe ich eine Anwesenheitspflicht.
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Ich freue mich, dass fast alle Dozenten ihre Skripte auch online bereitstellen.
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Für mich ist das Lernpensum genau richtig.
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Für mich ist der Studienverlauf ein komplettes Chaos.
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Ich benötige meistens etwas Glück, um in einen Wunschkurs zu kommen.
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Neben dem Studium habe ich einen Studentenjob.
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Ich bin mir unsicher, ob die Wahl meines Studiengangs richtig war.
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Die meisten meiner Kommilitonen bleiben auch am Wochenende in der Umgebung und pendeln nicht in die Heimat.
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Festivals sind nichts für mich.
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In den Semesterferien fahre ich manchmal in den Urlaub.
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Ich fühle mich durch mein Studium gut auf das Berufsleben vorbereitet.
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Meine Dozenten kann ich nur mit etwas Glück erreichen.