Tolle Inhalte, schlechte Organisation

Dieser Studiengang ist eine Bereicherung für jeden, der mehr über die Weltregionen sowie die Konflikte in der Region lernen will. Das Studium des Nahen und Mittleren Ostens hat mich in meinen Denkweisen komplett verändert, da mir viele Zusammenhänge erst so klar wurden. Wissen ist die beste Waffe gegen die Vorurteile, denen man sich jeden Tag gegenüber sieht.
Allerdings scheint es mir manchmal, dass ich durch den Kontakt zu Kommilitonen aus aller Welt mehr gelernt habe als durch die Lernveranstaltungen an sich. Hier sieht man deutlich, dass der Studienganh nocj ein recht junger ist. Vor allem der Sprachunterricht ist mit Mängeln behaftet. Arabisch Bsp. wird durch Dozenten vermittelt, die selbst keine Muttersprachler sind. Besonders die korrekte Aussprache der uns fremden Buchstaben ist aber enorm wichtig! Von Anfang an wird so falsches Wissen gelehrt. Außerdem ist die gesamte Organisation des Sprachunterricht mangelhaft. Statt einen der vielen Dialekte zu erlernen, wurde uns drei Semester lang hocharabisch eingeprügelt, das man in einer Konversation mit einem Muttersprachler nicht anwenden kann. Das Lehrbuch aus DDR-Zeiten hilft da auch nicht besonders. Stetiges Übersetzen wirtschaftlicher Texte ist für den Alltag komplett sinnfrei.
Mein Fazit daher: Dieses Studium wird deine Weitsichtigkeit verändern. Die Sprachen solltest du allerdings auf einem anderen Weg erlernen. Der Studiengang hätte wirkliches Potential, wenn die angesprochenen Mängel behoben werden könnten.