Ein MUSS für zukünftige Museumsmenschen

Nach dem Bachelor in Geschichte, Literaturwissenschaft und Philosophie hatte ich die Idee, später in einem Museum zu arbeiten und mich über verschiedene Masterstudiengänge, wie museum studies und public history informiert. Ich habe mich für "Museumsmanagement und -kommunikation" an der htw entschieden. Das erste Semester war herausfordernd, da bereits hier die Fülle der unterschiedlichsten Themen und Herangehensweisen der Profs deutlich wird - Aber genau das ist die Stärke dieses Studiums, wie sich in den weiteren Semestern und heute, während meiner Arbeit in einem Museum für mich herausstellt!

Im Studium habe ich Profs erlebt, die für die Arbeit in Museen brennen und - was für mich noch wichtiger ist - die Themen, Erfahrungen und Fragen von Studierenden aufgreifen, diskutieren, um kritisch und praxisorientiert gemeinsam Lösungen für die Museumswelt zu entwickeln. Für die praktischen Lösungsansätze bieten die zahlreichen Museums-Exkursionen und Diskussionen mit externen Fachleuten sowie zusätzliche Angebote echte Chancen und fördern verschiedene Perspektiven, darüber hinaus die Praxisprojekte mit vielfältigen Kooperationsmuseen.

Vor dem Studium hatte ich das Ziel, praktische Museumsarbeit "abschließend" zu lernen. Das Studium vermittelt die Grundlagen der praktischen Museumsarbeit. Aber vor allem hat das Studium bei mir wichtige Impulse und Fragen gesetzt und Lösungsansätze bereitgestellt, die jetzt im Berufsalltag immer wieder auftauchen und von "klassischen" Museumsleuten nicht immer wahrgenommen werden. Das hatte ich anfänglich nicht erwartet und stellt sich für mich jetzt größte Stärke des Studiums heraus! ich danke allen Mitstudierenden, Profs, Lehrbeauftragten und allen, die dieses Studium auf die Beine stellen ganz herzlich! Die vielen unterschiedlichen Themen im Studium sind wichtig, bringen aber auch einen hohen Workload mit sich. Mir hat es deshalb geholfen, diesen Master länger zu studieren, damit Mensch sich darauf einlassen kann. Außerdem fand ich es wichtig, neben dem Studium bereits in einem der vielen Studi-Jobs in Berliner Museen zu arbeiten. Dadurch wurde für mich deutlich, dass Potenziale von Museen, die im Studium gelehrt werden, in der Museumspraxis noch selten angewandt werden und um dabei schon während des Studiums für sich selbst Ideen zu entwickeln, was anders gemacht werden könnte, also ein Praxis-Check. Daneben werden Arbeitszeugnisse aus verschiedenen Museen bei Bewerbungen nach dem Master gern gesehen.

Zusammenfassung:
"Wer leitet die Museen von morgen?" ist eine Frage, mit der auf der Website der htw für den Masterstudiengang "Museumsmanagement und -kommunikation" geworben wird. Ich finde, das ist nicht zu hoch gegriffen, denn das praxisorientierte Studium sensibilisiert für Themen, die in den Museen der Gegenwart tatsächlich noch zu wenig problematisiert werden.

Der Master eignet sich meiner Meinung nach vor allem für Absolvent:innen eines anderen "museumsnahen" Fachs, wie Kulturwissenschaften, Archäologie, Ethnologie, Religionswissenschaften, Geschichte, Kunstgeschichte, Philosophie,...., die sich dazu entschieden haben, später in Museen zu arbeiten. Das Studium behandelt die Fragen, wie, durch wen und für wen, wessen Wissen im Museum aufbereitet wird.