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Abwechslungsreich, praxisorientiert und machbar!

Medizinökonomie & Digitales Management (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    5.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    2.0
  • Gesamtbewertung
    3.6

In ein paar Semestern darf ich mich Medizin-Ökonomin nennen und schreibe meine Beobachtungen für euch auf!

Ich studiere berufsbegleitend Medizin-Ökonomie an der RFH in den letzten Semestern.
Grundsätzlich ist das Studium an der RFH von meiner Seite zu empfehlen.

Warum?

Die Vorlesungen sehen folgendermaßen aus: Man sitzt da, abends oder an Samstagen mit 8- 12 Studenten auf einem Haufen. Der Dozent sitzt auf dem Tisch oder läuft herum, man hat Kaffee und Brötchen mitgebracht, hört zu und mampft, smalltalkt zwischendurch mit Kollegen und Dozent. Eine halbe Stunde nach Beginn trudeln dann auch die letzten ein. Ihr seht: es geht meist locker, persönlich und freundlich zu.

Man kriegt einen Zugang zu dem großen Erfahrungsschatz der Dozenten. 90% von ihnen haben oder leiten ein eigenes Unternehmen im Bereich Gesundheitswesen. Sei es eine Anwaltskanzlei, eine Unternehmensberatung oder ein Pharmazieunternehmen.

JEDER dieser Dozenten erzählt viel aus der persönlichen Berufspraxis und bringt begleitend zur Theorie, Beispiele aus seinem eigenen Unternehmen (ein Mediziner brachte z.B. einen Herzkatheter mit). Das erkennen zwar nicht viele, aber ich sehe genau das als einen sehr großen Vorteil dieses Studiums. Da wir alle Studierenden ja auch Berufspraxis mitbringen, kommt somit oft eine lebendige und offene Diskussions- und Problemlösungs- Atmosphäre auf.

Natürlich gibt es auch typische, trockene "Berufs-Professoren", die ihre Theorie durchboxen und trostlos in Klausuren abfragen. Aber es sind die Wenigsten.

Hinzu kommt, dass der Studienablauf, bedingt durch seine Un-Organisation sehr frei gestaltet ist. Wer es nicht schafft sich selbst am Riemen zu reißen und sich zu organisieren, kriegt schnell Probleme (nicht bestandene, aufgestaute Prüfungen).

Man MUSS sich alle Infos selbst beschaffen. Da wir alle erwachsen und selbstständig sind, verstehe ich es nicht, dass so viele an der RFH damit nicht klarkommen.

Auch wer nicht zu Vorlesungen kommt (es besteht keine Anwesenheitspflicht) und dann Prüfungsangst bekommt (ist ja dann verständlich) der darf sich über nicht bestandene Klausuren nicht wundern!

Meine Erfahrung: Wenn man Infos einfordert, dann bekommt man sie, wirklich. Das Prüfungsamt beantwortet jede Anfrage innerhalb eines Werktages. JEDER Dozent gibt E-Mailadresse und Handynummer weiter.

Daher mein Fazit: wer möglichst alle Vorlesungen mitnimmt und in diesen nicht dauernd mit seinem Smartphone beschäftigt ist, schafft das Studium ohne ein Genie zu sein.

Die RFH ist eine Fach- Hochschule, das wird vor allem ab Mitte des Studiums deutlich. Man muss sich Praxiserfahrungen aneignen, dazu rät jeder Dozent. Wer Beklemmungen hat in seinem Unternehmen auf andere zu zugehen und z.B. das Personalmanagement, Controlling, QM, die Geschäftsführung, den Betriebsrat etc. auszuquetschen und die Infos für das Studium zu verwenden ( Hausarbeiten!), ist hier falsch.


Es gibt natürlich auch NEGATIVES:

Die Räumlichkeiten sind im Charme der vergangenen Jahrzahnte, (wenn nicht Jahrhunderte) gehalten. Vor allem die Gebäude an sich sind uralt, hellhörig, zugig, zu kalt, zu warm, nicht behindertengerecht, einiges ist kaputt.

ABER alles, was man braucht ist da. Beamer, Tafel, Tische, Stühle, Mülleimer, Toilette.
Selbst die Toiletten- und Hygienekraft in der Lindenstraße gibt sich unheimlich Mühe. Dekoriert alles, hat für jeden ein freundliches Wort und legt aus eigener Tasche in der Damentoilette Tampons aus!

Was mir sehr negativ auffällt:
Viele Studenten jammern auf hohem Niveau. Wenn eine Vorlesung ausfällt (ich betone: fast alle Dozenten führen ein eigenes Unternehmen) weil der Dozent nicht kommen kann, wird fast immer ein Ausweichtermin angeboten, der von den Studenten nicht angenommen wird. Man freut sich über den Ausfall und bemängelt diesen Zustand gleichzeitig.

Ich stand noch nie vor verschlossenen Türen, denn vorher wurde immer der Semestersprecher über den Ausfall informiert, dieser leitete alles weiter.

Es gibt auch durchaus seltsame Dozenten, die nicht an eine Fachhochschule gehören. Ich hatte bisher zwei. Wer sich aber trotzdem nicht verschließt und aufgibt, weil der Dozent nicht passt, kann und wird eine Möglichkeit finden die Prüfung zu bestehen, (wenn nicht sogar mit guter Zensur).

Leider kommt niemand auf die Idee den Dozenten direkt anzusprechen und auf Probleme hinzuweisen, keiner traut sich. Erst nach Abschluss des Semesters wird eine Großaktion auf die Verantwortlichen des Studiengangs gestartet und unobjektiv gemeckert was das Zeug hält. Auf sehr respektlose Weise wird über die Dozenten hergezogen, dass man glaubt man wäre in der Gosse gelandet und nicht auf einer Hochschule.

Ihr merkt: Die Qualität der RFH schwankt stark mit der Erwartungshaltung. Wer mit Freiheiten klarkommt, wer sich aktiv einbringt, wer keine Angst vor Autoritätspersonen hat, wird hier glücklich.

Wer klare Anweisungen braucht, passiv auf Aufgaben wartet und erwartet, dass für ihn alles organisiert und geregelt wird, wird unglücklich und schreibt katastrophale Rezensionen ;)

Liebe Grüße und viel Spaß bei der Auswahl der Hochschule!

PS: wer wirklich schnell eine verantwortungsvolle Tätigkeit ausüben möchte, dem raten viele (und auch ich) ein anschließendes Masterstudium, am besten an einer UNI. Wenn ihr euch entsprechende Stellenanzeigen (und ja, davon gibt es genug, man muss nur MEHR tun als "Medizinökonomie" zu googeln) anschaut, wisst ihr warum.

Tipp: Weiterführende Informationen zum Studium hier!
  • persönlicher, freundlicher Umgang zw. Studenten und Dozenten, tolle Lernatmosphäre, kleine Semester, keine "Hörsäle", Praxis- erfahrene Lehrende
  • durch Umstrukturierungen des Studiengangs furchtabers Wirrwarr, wenig Koordination und Organisation

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.9
Marlen , 02.04.2024 - Medizinökonomie & Digitales Management (B.Sc.)
3.6
Sina , 22.01.2024 - Medizinökonomie & Digitales Management (B.Sc.)
3.8
Johannah , 06.01.2024 - Medizinökonomie & Digitales Management (B.Sc.)
4.9
Kim , 08.12.2023 - Medizinökonomie & Digitales Management (B.Sc.)
3.0
Franziska , 26.10.2023 - Medizinökonomie & Digitales Management (B.Sc.)
4.0
Sebastian , 30.04.2023 - Medizinökonomie & Digitales Management (B.Sc.)
3.1
Haythem , 29.03.2022 - Medizinökonomie & Digitales Management (B.Sc.)
3.7
Janis , 09.03.2022 - Medizinökonomie & Digitales Management (B.Sc.)
4.3
Kathi , 06.01.2022 - Medizinökonomie & Digitales Management (B.Sc.)
4.1
Haythem , 30.11.2021 - Medizinökonomie & Digitales Management (B.Sc.)

Über Anna Anonym

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Studienbeginn: 2012
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Schaevenstraße
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 14.09.2014
  • Veröffentlicht am: 14.09.2014