Lava fragt am 16.04.2022
Hallo, Wie kann man sich am besten vorbreiten? Und ist es schlimm wenn man kein Physik in Oberstufe hatte aber dafür Mathe Lk?
Hey, grundsätzlich wird dir während des Studiums alles beigebracht was du brauchst. Die Dozenten meinten zu uns im ersten Semester, dass die Leute ohne Vorerfahrung in der Physik zunächst Schwierigkeiten haben werden, aber ab dem dritten Semester merkt man den Unterschied schon gar nicht mehr. Es gibt paar Leute in meiner Lerngruppe die keine Physik in der Oberstufe hatten und die kommen super mit...
Hey, grundsätzlich wird dir während des Studiums alles beigebracht was du brauchst. Die Dozenten meinten zu uns im ersten Semester, dass die Leute ohne Vorerfahrung in der Physik zunächst Schwierigkeiten haben werden, aber ab dem dritten Semester merkt man den Unterschied schon gar nicht mehr. Es gibt paar Leute in meiner Lerngruppe die keine Physik in der Oberstufe hatten und die kommen super mit dem Stoff zurecht. Solange du dich daher am Anfang dafür interessierst und eventuell auch paar Leute kennenlernst, die das bereits bisschen können, wirst du keine Probleme haben.Vor Semesterbeginn werden auch Vorkurse angeboten, es ist sehr empfehlenswert dort mal zu schauen wie gut der Stoff aus der Oberstufe noch sitzt und dich schon einmal vertraut zu machen mit der Uni Mathematik. Ansonsten brauchst du aber keine besonderen Vorbereitungen.
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am 22.04.2022
Hallo Lava.
Ich steckte damals genau in deiner Haut. Hatte Physik nur mündlich gewählt und Mathe LK im Abitur. Nach dem Abschluss bin ich sofort in die Medizinphysik gegangen ohne viel Vorerfahrung oder Hilfe von der Familie.
Ich werde dir alles ehrlich erklären, damit du genau weißt was wahrscheinlich auf dich zukommen wird und du dich so gut wie nur möglich vorberei...
Hallo Lava.Ich steckte damals genau in deiner Haut. Hatte Physik nur mündlich gewählt und Mathe LK im Abitur. Nach dem Abschluss bin ich sofort in die Medizinphysik gegangen ohne viel Vorerfahrung oder Hilfe von der Familie.
Ich werde dir alles ehrlich erklären, damit du genau weißt was wahrscheinlich auf dich zukommen wird und du dich so gut wie nur möglich vorberei...
Ich steckte damals genau in deiner Haut. Hatte Physik nur mündlich gewählt und Mathe LK im Abitur. Nach dem Abschluss bin ich sofort in die Medizinphysik gegangen ohne viel Vorerfahrung oder Hilfe von der Familie.
Ich werde dir alles ehrlich erklären, damit du genau weißt was wahrscheinlich auf dich zukommen wird und du dich so gut wie nur möglich vorbereiten kannst. Hoffe meine 5 Semester an Erfahrung (2 davon Physik) können dir etwas Arbeit ersparen.
Innerhalb der Fächer (man nennt sie hier Module) gab es damals Punkte für Hausaufgaben, die man wöchentlich anfertigen musste - freiwillig waren sie nicht und die Anforderungen brachten so gut wie jeden aus der Komfortzone. Ich hatte 5 Module im ersten Semester, von denen ich schon bei 2 innerhalb des ersten Monates zu wenig Punkte für die Zulassung hatte, einfach nur dadurch dass mir der Stoff fehlte und ich von Optik und theoretische Mathematik zuvor noch nie gehört hatte.
Lange Rede kurzer Sinn: Die große Herausforderung wird es sein enorm viel Erfahrung innerhalb kürzester Zeit in den Kopf zu kriegen (wenn ich ehrlich bin hatten wir den Eindruck dass die Vorlesungen ein wenig langsamer als die Übungen sind).
Ich habe mich im 2. Semester so darauf angepasst: Durch einen Physikduden (zwar fürs Abitur, aber immerhin) wollte ich erste einzelne Abschnitte in der Elektrotechnik (das war ein Modul im Sommersemester wo es schnell haarig wurde) lesen und dadurch ,,Informationen anreichern", so dass sich meine Bestehenschancen verbessern. Es erwies sich schnell als Erfolgreich, jedoch als unübersichtlich auf Zeitdruck, da es zu viel Papier ist. Das Beste wäre es wenn du in deiner Freizeit Physikbücher liest (sie sind recht trocken aber das Problem lies sich bei mir lösen als ich anfing dabei Musik zu hören (aber mit richtiger Lautstärke)). Der Schlüssel hierbei ist Routine, Gewohnheit und Leidenschaft. Das Lernen funktioniert sehr viel besser, wenn man es aus eigenem Interesse tut. Später habe ich meinen Studiengang gewechselt, weil ich in der Medizintechnik ein größeres Interesse hatte (ist etwas kreativer). Dort haben sich die Erfolge dieser Strategie gezeigt: Ich habe eine Physikklausur mit 1,7 bestanden im Erstversuch (ohne auch nur eine Vorlesung zu besuchen). Also in der Freizeit Bücher (über den Studiengang und spezifischer die Module) zu lesen hat sich als so effektiv gezeigt dass ich es eine lange Zeit danach immernoch tat.
Wenn du dir ein Buch holen solltest, hol dir ein leichtes erstmal (Basiswissen Schule). Manche Physikbücher sind ,,Schwerkaliber" und benötigen Vorwissen. Behalt das einfach im Hinterkopf, manche Studenten haben sich bestimmt schon gewundert wieso die so kompliziert wirken.
-Es gibt eine Internetseite die mir innerhalb von wenigen Wochen die Grundinfos aus dem Abitur zusammenfasste (als kostenlos kürzere Alternative zum Buch)
Sie lautet www.frustfrei-lernen.de (geh in die Physikübersicht und lies in den Ferien oder am Wochenende täglich paar Artikel dort, damals waren 10 täglich kein Problem für mich, wenn die Seite noch so ist wie früher sollte das wie eine Checkliste aussehen) - Ein paar der Seiten dort haben mir Umgangssprachlich ,,echt den Hintern gerettet" (Insidertipp: Such auf jeden Fall nach den Seiten über Reibung, dieses Thema wird jeden in den Wahnsinn treiben).
Weitere große Techniken, die du nutzen kannst um deine Chancen zu verbessern sind folgende:
-Alte Übungspapiere/Klausuren und ihre Lösungen durchgehen und dabei eine ,,Lerncheckliste" machen von allem was du nicht verstehst (hat den Vorteil dass es sehr viel Zeit spart)
-Mit Kommilitonen (Uniwort für ,,Mitstudierende") zusammensetzen und lernen (sie haben die selben Vorraussetzungen wie du und müssen durch die selben Problem, vielleicht weiß einer ja etwas was du noch nicht wusstest und umgekehrt - es läuft fließender mit ihnen
-Die Übungen und Tutorien besuchen (ich muss ehrlich sagen, dass das eine Herausforderung sein wird für viele Studenten, es verlängert einfach den Stundenplan - aber es ist hilfreich sie zumindest mal auszuprobieren und zu sehen ob sie hilfreich sind)
-Geduld macht den Unterschied, das war einer der ersten starken Tipps die ich dort lernte von meinen Professoren (du wirst Misserfolge abbekommen, gib aber nicht auf (damit meine ich Eatrikulationen oder so), ruh dich etwas aus, steh wieder auf und schlag zurück - mit jedem Scheitern sinkt die Wahrscheinlichkeit dass du es beim nächsten Versuch nochmal hinfliegst, außerdem weißt du dann was auf dich zukommt) - behalte vor allem im Hinterkopf, dass Fächer mit vielen Zahlen praktisch ,,nicht an die Regelstudienzeit glauben", lass dich davon nicht einschüchtern, diese Doktoren waren alle vor paar Jahren noch in unseren Schuhen
-Angst vermeiden und mit Leidenschaft und Neugier studieren (das erklärt sich wohl von selbst, das Interesse ist sowas wie der Motor der dich dazu bringt dich an die Bücher und Übungen zu setzen)
-Such eventuell nach Menschen mit mehr Erfahrung in diesem Studium (idealerweise aus der selben Uni), sie haben Weisheiten die deinen Lernweg enorm verkürzern können (schließlich haben sie es ja schon geschafft)
-Manchmal sind Strategiewechsel kein Scheitern, jedes Semester und sogar jede Woche ist einzigartig - eine variable (veränderbare) Strategie und Anpassungen perfektionieren nur was du angefangen hast
Ich hoffe das hier konnte dir so weit wie nur möglich helfen. In 5 Semester kann man eine Menge lernen wie du siehst.
Ein letzer kleiner Tipp: Such vor all dem hier nach einem "Studiengangplan" von deinem Fach und deiner Uni. Du solltest eine Art Tabelle mit Modulen für jedes Semester sehen. Diese Tabelle dient dir als Orientierung so dass du dich unter Anderem auf die Module vorbereiten kannst, bevor das Semester losgeht.
Viel Erfolg und Geduld.
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am 22.04.2022
Hallo
Nein das ist nicht unbedingt schlimm. Vielleicht hilft es in den ersten paar Wochen, aber danach auch nicht mehr. Solange man an der Physik interessiert ist, ist das definitiv kein Problem :).
Nein das ist nicht unbedingt schlimm. Vielleicht hilft es in den ersten paar Wochen, aber danach auch nicht mehr. Solange man an der Physik interessiert ist, ist das definitiv kein Problem :).
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am 20.04.2022
Man benötigt nicht unbedingt Physik LK, aber man sollte nicht unbedingt Physik abgewählt haben. Medizinische Physik ist immer noch ein Physikstudium und hat somit viel mit Physik und Mathe zu tun. In den gesamten Vorlesungen wird aber alles von Grund auf neu aufgebaut, sodass explites Vorwissen nicht unbedingt nötig ist.
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am 20.04.2022