Gute Grundlagen, alte PO etwas altbacken.

Ich habe noch in der PO von 2012 studiert kann also nur zu diesen Inhalten etwas schreiben. Vorab bin ich sehr froh an der HS Koblenz Maschinenbau studiert zu haben. Die folgende Kritik ist meckern auf hohem Niveau. Das Studium ist an sich gut strukturiert jedoch etwas "altbacken" aufgebaut. Berechnungen machen den absoluten Großteil des Studiums aus und mir persönlich hat dynamischer Praxisbezug gefehlt. Der Studienverlauf ist sehr starr. Es gab 1-3 Projekte die man dynamisch, individuell bearbeiten konnte. Der Rest der Prüfungsleistungen waren herkömmliche Klausuren. Das hat dazu geführt, dass viel "Bulimie"-gelernt wurde, was bedeutet, dass man es sich vor der Klausur eingeprägt hat nur um es dann aufs Papier zu "kotzen". Positiv daran ist, dass ich im Nachhinein die Theorie m.E. gut drin habe und jederzeit die isentropen Zustandsänderungen von irgendwelchen Verdichtern berechnen kann. Auch kann man sein Ego pushen, wenn man sich Inhalte ähnlicher Module z.B. der TH Köln anschaut, da viel theoretischer und ausführlicher gelehrt wird. Der Nachteil ist, dass m.M. nach zukunftsweisende Tätigkeiten aus der betrieblichen Praxis wie z.B. die Entwicklung eines kleinen Roboters o.ä. in einem interdisziplinären Team, fehlt.

Dennoch finde ich, dass die HS eine breite und tiefgehende Grundlage schafft. Bei Gesprächen mit Maschinenbauer*Innen von anderen Hochschulen habe ich gemerkt, dass zwar viel Projektbezogener gearbeitet wurde aber die Theorie nicht so umfassend doziert. Beides hat seine Vor- und Nachteile.

Mittlerweile gibt es, wie Eingangs erläutert, eine neue PO. Ich schätze, dass einiges an Kritik umgesetzt und der Praxisbezug verstärkt wurde.