Mein Master an der Uni Mannheim

Nach Vergleich mit mehreren Mastern in Deutschland und im europäischen Ausland, habe ich mich letztlich für Mannheim entschieden. Grund dafür war, dass Mannheim einen super Ruf im deutschsprachigen Raum hat, der 'MMM' sehr international sowie im Vergleich mit den anderen Programmen definitiv einer der wohl vielseitigsten und flexibelsten Masterstudiengänge ist:
Man kann seine Kurse komplett frei wählen und z.B. ausschließlich Finance-Kurse belegen ("Mannheim Master of Finance"). Der Kurskatalog ist riesig und man kann komplett frei wählen, mit Ausnahme einer gewissen Zahl an Pflichtkursen. Die Pflichtkurse sind sehr mathematisch und anspruchsvoll, man sollte sich dabei gut vorbereiten. Kurse im Kurskatalog umfassen Economics, Finance, Accounting, Steuern, (Wirtschafts-)Informatik, Mathematik, Marketing, Strategisches/Internationales/HR Management, Operations Research, Recht sowie Geisteswissenschaften und Politikwissenschaften. Wünsche blieben bei mir keine mehr offen bei der Auswahl.
Die jeweilige Gruppengröße hängt von Kursen ab, die man wählt: In den Pflichtfächern sitzt man je nach Track (es gibt einen International Track in dem alles auf Englisch ist und einen German Track) mit bis zu 200 Leuten in einer Vorlesung. Die Vorlesungsräume sind aber zum Glück groß genug, sodass man immer einen Platz bekommt und es nicht überfüllt wirkt. In anderen Fächern und fortgeschrittenen Kursen sitzt man dann mit 15 bis 45 Leuten zusammen. Besonders Fächer in Finance und Marketing sind in Mannheim sehr beliebt, sodass in diesen oft mehr Studenten sitzen.
Zum Glück ist die Uni wirklich sehr gut organisiert und bereitet einem so relativ wenig Probleme, die Kurse überschneiden sich meistens nicht und Mannheim gibt sich wirklich viel Mühe es allen recht zu machen. Vor allem hinsichtlich der Klausuren wird versucht, dass mehrere Klausuren am gleichen Tag vermieden werden. Für die Pflichtfächer gibt es pro Semester sogar zwei Prüfungstermine, sehr angenehm.

Der Arbeitsaufwand in den Kursen selbst ist in den meisten Fächern sehr hoch, man muss sehr viel arbeiten, um am Ball zu bleiben. Blöderweise sind dazu so gut wie alle Studenten in Mannheim sehr fleißig, da bei den meisten Fächern bei der Benotung eine Normalverteilung angelegt wird, man muss ich also ins Zeug legen.

Zum Schwierigkeitsgrad: Die Inhalte an sich dürften wohl ziemlich ähnlich zu denen an jeder anderen guten Universität sein, ABER die Prüfungen sind teilweise verdammt hart, soll heißen, das, was man normalerweise ausschließt, weil zu abwegig oder komplex in Mannheim öfters auch drankommt. Dazu kommt, dass durch die Kurvenbenotung von vornerein ein Schnitt festgelegt ist, was natürlich dazu führt, dass z.B. auf jede 1.7 auch eine gewisse Zahl an schlechtere Noten kommen muss - und man sitzt da nicht mit schlechten Leuten in den Klausuren...aber obwohl sich das jetzt alles hart anhört, es ist definitiv machbar, auch mit guten Noten, vorausgesetzt man haut einfach rein ;). Der Schwierigkeitsgrad hängt daneben auch sehr von den Kursen ab, wenn man viel Management in den Master nimmt, wird das natürlich leichter sein, als die quantitativen Fächer.
Die Prüfungsform hängt auch vom Fach ab: In vielen Fächern schreibt man naturgegebenermaßen fast nur Klausuren am Ende des Semesters. Viele werden auch mit Midterms, vereinzelt Online-Papers, Quizzes oder Präsentationen ergänzt. In Finance geht viel deiner Zeit auch für unternehmensbezogene Case Studies drauf.

Anwesenheitspflicht in den Kursen hängt vom jeweiligen Prof. ab. Während meines Studiums hatte ich keine, aber von Kommilitonen habe ich bei manchen Fächern vereinzelt davon gehört.

Besonders gut finde ich die hohe Internationalität im Master, je nach Track hat man sehr viel mit Internationals zu tun. An der Uni sind generell sehr viele Austauschstudenten unterwegs, was den Campus sehr interessant macht. Wer ein Double Degree oder Auslandssemester machen will, kann das natürlich auch ohne Probleme machen. Mannheim hat ein riesiges Portfolio an Austauschunis und so gut wie jeder meiner Kommilitonen, der ins Ausland wollte, hat eine Uni in dem Land bekommen, in das er wollte.
Der Master in MA war für mich eine der besten Erfahrungen, ich hätte gerne auch den Bachelor hier gemacht, da mir die Stadt und die Uni sehr gut gefallen haben. Das Studieren hier war sehr cool, zwar muss man auch gut ackern, wenn man ne gute Note haben möchte, aber die Uni ist es wert.