Vorheriger Bericht
Wirtschaftslastiger Studiengang
Zwischenfazit nach 2 Semestern: Ing. TOP/BWL FLOPP
Ich kam als Wiwi an die Leuphana, um dort einen Master mit Schwerpunkt Produktion zu machen. Gründe waren die Zulassung zum WING Master als WiWi, das interdisziplinäre Konzept der Leuphana (Vorlesungen mit Studenten aus anderen Fachrichtungen) und der ansprechende Aufbau des Studiengangs.
Allgemeines
Allgemein hat der Zulassungsprozess gut geklappt, man wurde ausreichend mit Informationen versorgt. Man muss laut Zulassungsordnung eine 2,5 oder besser im Bachelor nachweisen, Englischkenntnisse von mindestens B2 (muss mit einem Test nachgewiesen werden, z.B. TOEFL, IELTS. Kann man mit Kosten von 200 Euro rechnen). Es gab eine Opening Week, um seine Kommilitonen kennen zu lernen. Der Campus ist eine alte Bundeswehrkasserne mit einem neu gebauten Zentralgebäude und ist gut mit Fahrrad, Bus oder Auto zu erreichen. An sich kann man in Lüneburg gut leben. Wenn man die Möglichkeit hat sollte man auf Grund der hohen Mietpreise auf jeden Fall ins Wohnheim. Es war sehr schwierig hier eine Wohnung zu finden (nur über Kontakte, ~ 550 Euro warm für ~40qm ist hier normal).
Studium:
Das Studium ist aufgeteilt in Ing. Module, BWL Module (heißt an der Leuphana „Management- Module“) und Komplementärmodule (i.d.r. Gruppenarbeit mit Masterstudies aus verschiedenen Studiengängen)
Im Folgenden gehe ich detaillierter auf die verschiedenen Fächer der ersten 2 Semester ein.
1. Semester:
Organisation,Strategy and Innovation (Management): , welches von 3 verschiedenen Professoren in einem Mix auf Online Vorlesung und Präsenzvorlesung (alles vor Corona) auf Englisch gehalten wird. Klausur ist eine Mischung aus Text und Multiple Choice Klausur. Ein Großteil der Studenten hat sich über den ungerecht hohen Workload beklagt. Kann ich bestätigen. Durchschnittsnote 3,0, >20% durchgefallen. Viele haben das Fach geschoben, weil die Arbeitsbelastung einfach zu groß war. Das wird seit Jahren scheinbar auch in der Evaluation der Studies an die Dozenten gemeldet. Zu ändern scheint sich nichts.
Komplementärfach: Hier hat man die Möglichkeit mit Master Studenten aus verschiedenen Fachrrichtungen eine Gruppenarbeit zu unterschiedlichsten Themen (Nachhaltigkeit, Gender / Diversity etc) durchzuführen. Am Anfang des Semesters gibt es die Möglichkeit zwischen verschiedenen Themen (Modulen) zu wählen. Dann wird gelost. Wenn man kein Glück bei der Losung hatte, muss man neu wählen (die Plätze die dann noch in anderen Themen bzw. Modulen frei sind). Hat man bei der zweiten Losung kein Glück muss nochmal wählen und bekommt dann einen Platz in einem Modul, was nur Wenige besuchen wollten. Qualität des Moduls hängt sehr vom Dozenten ab. Tipp: Bei höheren Semestern sich umhören, welche Dozenten gut sind. Nicht nach Interesse, sondern nach Dozent wählen. Musste ich im ersten Semester schmerzhaft lernen ^^
Ing Fächer (Produktionsmanagement, Ingenieurmathe, Technische Mechanik, Fertigungstechnik). Sind alles Klausuren die geschrieben werden, keine Hausarbeiten oder Gruppenarbeiten. Grundlagenvermittlung erfolgt dort in 1. Linie. Hier gibts kaum etwas auszusetzen. Die Prof's sind super hilfreich, kleine Gruppen, keine "Aussortierfächer". Habt keine Angst vor Mathe, Prof. Mercorelli stellt faire Klausuren und macht ne gute Vorbereitung. Technische Mechanik ist anspruchsvoll aber nicht unfair. Hier sollte man während des Semesters sich eine Lerngruppe suchen und regelmäßig die VL vorbereiten. Produktionsmanagemt & Fertigungstechnik auch super Dozenten, besucht auf jeden Fall die Vorlesungen. Der Workload ist bei den beiden Fächern angemessen und machbar.
2. Semester (digitales Semester wegen Corona).
Obwohl die Leuphana medial mit ihrem Online Konzept für dieses Semester wirbt und alle Vorlesungen online waren, finden die Prüfungen als Präsenzveranstaltung statt. Das heißt, viele Studenten die ihre Wohnungen auf Grund finanzieller Engpässe gekündigt haben und wieder überall in der Republik wohnen, müssen quer durch Deutschland eiern und 2 Stunden im Hörsaal mit einer Vielzahl von Studenten verbringen. Die Leuphana hat ein Online Konzept für Prüfungen entwickelt (Prüfung von zuhause), aber scheinen nur wenige anbieten zu wollen. Auch gibt es keine Freiversuche wie an anderen Studies. Der gesamte Support und die Regelungen während des Semesters für Studies sind bescheiden.
Digitalization: In diesem Fach sollen Professoren aus unterschiedlichen Disziplinen (IT, BWL, VWL, Psychologie, Rechts etc) Vorträge zu Digitalisierung halten. Alles auf englisch. Komplette Multiple Choice Klausur. Das müsst ihr euch nochmal auf der Zunge zergehen lassen: Das Fach wird von 8! unterschiedlichen Profs gehalten. Ihr könnt euch den Workload vorstellen. Wir sind dieses Semester reihenweise verzweifelt, zum 1. Versuch hat sich kaum einer angemeldet.
Komplementär: kann ich keine Angabe machen. Hab weder in der 1. Losung noch in der zweiten Losung war gutes erhalten und was übrig blieb war Schrott. Habe mich daher entschlossen, das im 4. Semester zu machen (parallel zu Masterarbeit)
Ing. Fächer: Wieder traumhaft gut umgesetzt von den Professoren. Materials&Engineering war eine Gruppenarbeit zu erledigen. Workload war angemessen, sehr interessantes Fach. Produktionssimulation war auch klasse, man hatte trotz digitalem Semester praktische Übungen (zuhause) in verschiedenen Programmen (Plant Simulation, Anylogic etc) und Prüfungsleistung war ein Mix aus Analyse einer Simulation und Bearbeitung von Aufgaben. Produktionslogistik baut auf Produktionsmanagement aus dem 1. Semester auf. Gruppenarbeit in der man grob gesagt eine Fabrik Planen muss (außerdem noch Business Plan machen, Produkt entwerfen). Sehr aufwendiges Fach, jedoch lernt man hier auch was und Professor Schmidt ist absolut kompetent. Macht Spaß! Elektro&Automatisierungstechnik (Klausur) hatte ich am meisten Respekt vor, doch Frau Dr. Block liefert hier auch. Absolut studentenfreundlich, interessante Vorlesung, gute Übungen.
Zusammengefasst lässt sich als Zwischenfazit folgendes formulieren:
-Lüneburg als Studentenstadt ist super, wenn man über die finanziellen Mittel verfügt
-Die Uni hat einen sehr alternativen Touch, welcher sich in unterschiedlichster Form auf das Leben in ganz Lüneburg auswirkt, muss man mögen
- Habe (Leuphana nicht mitgerechnet) an 3 Universitäten bzw. Hochschulen (Ausland + Inland) studiert und Leuphana ist was studentenfreundlichkeit angeht absolutes Schlusslicht. Wenns um mehr Schein als Sein geht, ist die Leuphana jedoch absolute Spitze. Bestätigt euch jedes höhere Semester.
-Man sollte der englischen Sprache mächtig sein fürs Studium
-Ingenieursfächer Top, Managementfächer flopp, Komplementär: Lostrommel mit Glück
Empfehlung:
Wer bereit ist im Master nochmal viele Klausuren zu schreiben und im Gegensatz zum Bachelor nochmal deutlich mehr Workload zu haben, ist hier richtig. Ansonsten besser ne TH oder TU suchen und dort glücklich werden.
Allgemeines
Allgemein hat der Zulassungsprozess gut geklappt, man wurde ausreichend mit Informationen versorgt. Man muss laut Zulassungsordnung eine 2,5 oder besser im Bachelor nachweisen, Englischkenntnisse von mindestens B2 (muss mit einem Test nachgewiesen werden, z.B. TOEFL, IELTS. Kann man mit Kosten von 200 Euro rechnen). Es gab eine Opening Week, um seine Kommilitonen kennen zu lernen. Der Campus ist eine alte Bundeswehrkasserne mit einem neu gebauten Zentralgebäude und ist gut mit Fahrrad, Bus oder Auto zu erreichen. An sich kann man in Lüneburg gut leben. Wenn man die Möglichkeit hat sollte man auf Grund der hohen Mietpreise auf jeden Fall ins Wohnheim. Es war sehr schwierig hier eine Wohnung zu finden (nur über Kontakte, ~ 550 Euro warm für ~40qm ist hier normal).
Studium:
Das Studium ist aufgeteilt in Ing. Module, BWL Module (heißt an der Leuphana „Management- Module“) und Komplementärmodule (i.d.r. Gruppenarbeit mit Masterstudies aus verschiedenen Studiengängen)
Im Folgenden gehe ich detaillierter auf die verschiedenen Fächer der ersten 2 Semester ein.
1. Semester:
Organisation,Strategy and Innovation (Management): , welches von 3 verschiedenen Professoren in einem Mix auf Online Vorlesung und Präsenzvorlesung (alles vor Corona) auf Englisch gehalten wird. Klausur ist eine Mischung aus Text und Multiple Choice Klausur. Ein Großteil der Studenten hat sich über den ungerecht hohen Workload beklagt. Kann ich bestätigen. Durchschnittsnote 3,0, >20% durchgefallen. Viele haben das Fach geschoben, weil die Arbeitsbelastung einfach zu groß war. Das wird seit Jahren scheinbar auch in der Evaluation der Studies an die Dozenten gemeldet. Zu ändern scheint sich nichts.
Komplementärfach: Hier hat man die Möglichkeit mit Master Studenten aus verschiedenen Fachrrichtungen eine Gruppenarbeit zu unterschiedlichsten Themen (Nachhaltigkeit, Gender / Diversity etc) durchzuführen. Am Anfang des Semesters gibt es die Möglichkeit zwischen verschiedenen Themen (Modulen) zu wählen. Dann wird gelost. Wenn man kein Glück bei der Losung hatte, muss man neu wählen (die Plätze die dann noch in anderen Themen bzw. Modulen frei sind). Hat man bei der zweiten Losung kein Glück muss nochmal wählen und bekommt dann einen Platz in einem Modul, was nur Wenige besuchen wollten. Qualität des Moduls hängt sehr vom Dozenten ab. Tipp: Bei höheren Semestern sich umhören, welche Dozenten gut sind. Nicht nach Interesse, sondern nach Dozent wählen. Musste ich im ersten Semester schmerzhaft lernen ^^
Ing Fächer (Produktionsmanagement, Ingenieurmathe, Technische Mechanik, Fertigungstechnik). Sind alles Klausuren die geschrieben werden, keine Hausarbeiten oder Gruppenarbeiten. Grundlagenvermittlung erfolgt dort in 1. Linie. Hier gibts kaum etwas auszusetzen. Die Prof's sind super hilfreich, kleine Gruppen, keine "Aussortierfächer". Habt keine Angst vor Mathe, Prof. Mercorelli stellt faire Klausuren und macht ne gute Vorbereitung. Technische Mechanik ist anspruchsvoll aber nicht unfair. Hier sollte man während des Semesters sich eine Lerngruppe suchen und regelmäßig die VL vorbereiten. Produktionsmanagemt & Fertigungstechnik auch super Dozenten, besucht auf jeden Fall die Vorlesungen. Der Workload ist bei den beiden Fächern angemessen und machbar.
2. Semester (digitales Semester wegen Corona).
Obwohl die Leuphana medial mit ihrem Online Konzept für dieses Semester wirbt und alle Vorlesungen online waren, finden die Prüfungen als Präsenzveranstaltung statt. Das heißt, viele Studenten die ihre Wohnungen auf Grund finanzieller Engpässe gekündigt haben und wieder überall in der Republik wohnen, müssen quer durch Deutschland eiern und 2 Stunden im Hörsaal mit einer Vielzahl von Studenten verbringen. Die Leuphana hat ein Online Konzept für Prüfungen entwickelt (Prüfung von zuhause), aber scheinen nur wenige anbieten zu wollen. Auch gibt es keine Freiversuche wie an anderen Studies. Der gesamte Support und die Regelungen während des Semesters für Studies sind bescheiden.
Digitalization: In diesem Fach sollen Professoren aus unterschiedlichen Disziplinen (IT, BWL, VWL, Psychologie, Rechts etc) Vorträge zu Digitalisierung halten. Alles auf englisch. Komplette Multiple Choice Klausur. Das müsst ihr euch nochmal auf der Zunge zergehen lassen: Das Fach wird von 8! unterschiedlichen Profs gehalten. Ihr könnt euch den Workload vorstellen. Wir sind dieses Semester reihenweise verzweifelt, zum 1. Versuch hat sich kaum einer angemeldet.
Komplementär: kann ich keine Angabe machen. Hab weder in der 1. Losung noch in der zweiten Losung war gutes erhalten und was übrig blieb war Schrott. Habe mich daher entschlossen, das im 4. Semester zu machen (parallel zu Masterarbeit)
Ing. Fächer: Wieder traumhaft gut umgesetzt von den Professoren. Materials&Engineering war eine Gruppenarbeit zu erledigen. Workload war angemessen, sehr interessantes Fach. Produktionssimulation war auch klasse, man hatte trotz digitalem Semester praktische Übungen (zuhause) in verschiedenen Programmen (Plant Simulation, Anylogic etc) und Prüfungsleistung war ein Mix aus Analyse einer Simulation und Bearbeitung von Aufgaben. Produktionslogistik baut auf Produktionsmanagement aus dem 1. Semester auf. Gruppenarbeit in der man grob gesagt eine Fabrik Planen muss (außerdem noch Business Plan machen, Produkt entwerfen). Sehr aufwendiges Fach, jedoch lernt man hier auch was und Professor Schmidt ist absolut kompetent. Macht Spaß! Elektro&Automatisierungstechnik (Klausur) hatte ich am meisten Respekt vor, doch Frau Dr. Block liefert hier auch. Absolut studentenfreundlich, interessante Vorlesung, gute Übungen.
Zusammengefasst lässt sich als Zwischenfazit folgendes formulieren:
-Lüneburg als Studentenstadt ist super, wenn man über die finanziellen Mittel verfügt
-Die Uni hat einen sehr alternativen Touch, welcher sich in unterschiedlichster Form auf das Leben in ganz Lüneburg auswirkt, muss man mögen
- Habe (Leuphana nicht mitgerechnet) an 3 Universitäten bzw. Hochschulen (Ausland + Inland) studiert und Leuphana ist was studentenfreundlichkeit angeht absolutes Schlusslicht. Wenns um mehr Schein als Sein geht, ist die Leuphana jedoch absolute Spitze. Bestätigt euch jedes höhere Semester.
-Man sollte der englischen Sprache mächtig sein fürs Studium
-Ingenieursfächer Top, Managementfächer flopp, Komplementär: Lostrommel mit Glück
Empfehlung:
Wer bereit ist im Master nochmal viele Klausuren zu schreiben und im Gegensatz zum Bachelor nochmal deutlich mehr Workload zu haben, ist hier richtig. Ansonsten besser ne TH oder TU suchen und dort glücklich werden.
- Kleine Gruppen, Mensa mittags UND abends (und lecker), ING-Dozenten
- Umsetzung der Managementfächer, schlechte Organisation, kein Zugang zu Laboren