Klasse Vorlesungsaufbau - Orga: 6, setzen

Kurze Bewertung der beworbenen "USPs" auf der Homepage:

"Anwendungsorientierte Lehre & Forschung
Hochwertiges Studium in Präsenz am Puls der Zeit mit anwendungsorientierten Fragestellungen für Praxis und Forschung im internationalen Kontext und Raum für dynamische Entwicklungen im Markt"

- Kann ich bestätigen: Am Zahn der Zeit und allumfassende Lehrinhalte.

"Smart Factory & End-2-End Supply Chain Anwendungen
Stark ausgeprägter Anwendungsbezug entlang der gesamten End-2-End Value Chain von Einkauf und Ausschreibungen, Lieferantenmanagement, Transportlogistik, daten-getriebener Netzwerk-Optimierung bis in die Smart Factory 4.0 und heute stark Technologie-gestützte Kontraktlogistik hinein"

- Kann ich auch bestätigen.

"Praxis starke Professoren & Lehrbeauftragte
Kleingruppen orientiertes Studieren mit persönlichem Betreuungscharakter von erfahrenen Professoren mit Leadership Erfahrung aus der Wirtschaft, breitem Industrie-Netzwerk und Lehrbeauftragten aus dem internationalen Management und vom Shopfloor

- Kann ich bestätigen. Von jungen Lehrbeauftragten bis alteingesessenen Dozenten mit wertvollem Erfahrungsschatz ist alles dabei.


"Handlungsorientierte Lehrformate & Business Soft Skills
Kompetenzfördernde Lernsettings mit dem erforderlichen Grad an individuellem Coaching zur Stärkung Deiner persönlichen Disposition und dem realitäts-nahen Aufbau erfolgsrelevanter Business Soft Skills auch für angehende Management Laufbahnen bereits während des Studiums"

- Kann ich nicht bestätigen. Leider fehlt durchgängig wie auch im Bachelor ein individuelles Feedback zu den erbrachten Leistungen.

"Praxis-Gastreferenten & Motivierendes Networking
Vielfältige Touch Points mit gestandenen Praktikern aus Industrie, Handel, Consulting, IT, Logistikdienstleistung und Profi-Sport für einen maximalen Erfahrungstransfer eingebettet in lebendige und interaktive Lehrveranstaltungen bis hin zu Exkursionen zu Automobilfabriken und Logistikzentren"

- Kann ich nicht bestätigen. Exkursionen: Fehlanzeige & Touchingpoints? Ist damit der eine Gastvortrag im gesamten Masterstudiengang gemeint. Das ist bei anderen Hochschulen deutlich näher am Markt.

"Branchen-spezifisches Know-How & Internationale Perspektive
Übergreifender Wissensaufbau rund um die spezifischen Anforderungen zu Transport, Kontraktlogistik, Supply Chain und IT für spätere Fach- und Führungsaufgaben in Automotive, Chemicals, Pharma, Electronics & Co. bis hin zu Logistikdienstleistung und Consulting"

- Kann ich nur teilweise bestätigen. Generalisierend ja; die branchenspezifische Betrachtung wird nur in einem Fach im 3. Semester vollzogen.

"Elektromobilität, Technologie & Daten
Fortlaufende Auseinandersetzung mit dem aktuellen Stand der Antriebstechnologien, die voll auf Nachhaltigkeit bis in die City Logistik einzahlen sowie profunde Kompetenzentwicklung rund um Business Intelligence, Data Analytics bis hin zu SAP (ERP)-Anwendungen für Nicht-Informatiker"

- Die ERP-Anwendungen beschränken sich nur auf das SAP Modul WM.

"Hochmoderner Neubau Campus & Kindertagesstätte
Studieren an einem hoch attraktiven, modernen Neubau-Campus für BWL, Wirtschaftsinformatik und Soziales mit Kommunikationsflächen, in leistungsstarken Kooperationen wie SAP, Mercedes-Benz, BASF, Amazon & Co. sowie einer angedockten Kindertagesstätte für Studierende und Beschäftigte"

- Der Neubau wird seit Jahren verschoben und ist zum aktuellen Zeitpunkt noch im Bau, womit der Campus zur Hälfte aus einer Baustelle besteht. Wie hier die Kommunikationsfläche eine Relevanz für Studierende hat, erschließt sich mir nicht.

Generell ist die Organisation eine reine Katastrophe. Man wird teilweise 2 Monate uninformiert sich selbst überlassen, ohne eine Nachricht zu bekommen, wie die letzte Prüfungsleistung abzuleisten ist und wann die Vorlesung überhaupt stattfindet. Vorlesungen fallen teilweise nach Vorlesungsbeginn aus oder eine Benachrichtigung über Ausfälle wird erst gar nicht übermittelt. Dann reist man morgen 1 h an die Hochschule und kann direkt wieder nach Hause pendeln. Ich glaube, das ist dieses "Campus-Leben", wovon die Hochschule immer spricht.

Was mich persönlich stört, ist die inkonsistente Verfolgung des Modulhandbuchs: Abweichende Prüfungsformen und Lehrbeauftragte, Wahlmodule die nicht gewählt werden können, weil man nicht frühzeitig einen Ersatz der Lehrbeauftragten anstellen konnte usw. Als Nachweis für Unternehmen ist das m.M.m. nicht repräsentativ.

Die Vereinbarkeit von Studium und Arbeit empfinde ich als kaum möglich. Entweder ihr habt nach dem Bachelor bereits ein Liquiditätspuffer angelegt oder euer Elternhaus unterstützt euch finanziell. Entscheidend ist hier der Workload über das gesamte Studium. Hervorheben möchte ich das dritte Semester, da hier 80+ Stundenwochen die Regel darstellen. Das ist auch gewollt, da der Studiengangsleiter konsequent die Überforderung der Studierenden anstrebt.

Warum sich die Lehrkräfte wundern, dass entsprechend die Teilnahmequote an den Vorlesungen gering ausfällt, verstehe ich nicht.