Kritische Kulturtheorie

"Kritik der Gegenwart" ist ein Kulturwissenschaftsmaster mit dezidiert kritisch-politischer Ausrichtung. Empirische kulturwissenschaftliche Arbeit steht deutlich weniger im Fokus als Theoriearbeit. Philosophie, Soziologie, Geschichte und Kunsttheorie scheinen mir die methodischen Schwerpunkte darzustellen. Postkoloniale, queerfeministische, politisch-ökonomische und medientheoretische Ansätze werden zentral behandelt. Vor dem Hintergrund wie stark Theorien des französischen Poststrukturalismus und der Frankfurter Schule präsent sind, ist hervorzuheben, dass literaturwissenschaftliche und psychoanalytische Theorie keine großen Stärken des Standorts sind. Die Lehrenden sind kompetent, zugewandt und hilfsbereit. Wer die genannten Inhalte konzentriert und unter guter Anleitung studieren möchte, ist in Lüneburg richtig, insofern er*sie eine hohe Theorie-Affinität besitzt und offen für transdisziplinäres Arbeiten ist. In meinem Jahrgang wurde häufig eher das Abstraktionsniveau der Texte als die Workload beklagt.