Masterstudium Kulturwissenschaft an der HU

Nach dem Abschluss meines Bachelorstudiums der Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften habe ich zum Wintersemester 2012 das Masterstudium der Kulturwissenschaft an der HU aufgenommen. Die in der Studienbeschreibung propagierte Interdisziplinarität findet auch Ausdruck in der großen Unterschiedlichkeit der Bachelorstudiengänge meiner Kommilitonen. Ich bin umgeben von Ethnologen, Historikern, Literatur- und Sozialwissenschaftlern, Philosophen sowie Absolventen der Gender Studies. Dieses Vorhandensein sehr unterschiedlicher Backgrounds innerhalb der Studierendenschaft hat dazu geführt, dass sich mein Horizont wohl noch nie zuvor in meinem Leben so sehr erweitert hat, wie im ersten Semester dieses Studiums.
Allerdings hat diese Vielseitigkeit auch einen großen Nachteil: um gemeinsam diskutieren und eine Lehrveranstaltung gewinnbringend gestalten zu können, sind gemeinsame theoretische Grundlagen das A und O. Da diese aber häufig erst geschaffen werden müssen, kommt es beim Lesen von Seminartexten zu Situationen, in denen der eine Teil des Seminars gelangweilt vor Altbekanntem sitzt, während der andere Mühe hat, sich den neuen Stoff möglichst schnell anzueignen, um die Anderen nicht aufzuhalten. In einem viersemestrigen Masterstudium, das eigentlich zur vertiefenden Betrachtung wissenschaftlicher Zusammenhänge gedacht ist, ist dies ein ziemlich großes Hindernis.
Abgesehen davon sind das Engagement der Dozenten und die Organisation der Lehrveranstaltungen hervorragend. Die Seminare haben meist eine angenehme Größe von 15 bis 30 Teilnehmern, sodass ein enger Kontakt zum Dozenten möglich ist. Die Leistungen, die für den Erwerb von Teilnahmescheinen oder für Modulabschlussprüfungen gefordert werden, umfassen Referate, Thesenpapiere, Hausarbeiten oder mündliche Prüfungen und bieten so eine gute Vorbereitung für eine eventuell ans Studium anschließende wissenschaftliche Tätigkeit. Die Dozenten arbeiten außerdem eng mit den kulturellen Institutionen Berlins zusammen, sodass Museumsexkursionen oder die Teilnahme an international besetzten Konferenzen und Tagungen keine Seltenheit sind. Was die Berufsvorbereitung angeht, ist also auch für an der Praxis orientierte Studierende bestens gesorgt.