Tolles Studium, für einen anderen Beruf.

Grundschulbildung (B.Ed.)

  • Studieninhalte
    1.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    3.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    1.0
  • Digitales Studieren
    4.0
  • Gesamtbewertung
    2.4

Die Uni Koblenz hat leider eine ziemliche Bandbreite, was ihre Leistungen angeht. Ich berichte an dieser Stelle über den B. Ed. Vom Studienfortschritt her bin ich etwa im 4./5. Semester.

Zu den Studieninhalten: ihr werdet merken, dass der Bachelor nicht wirklich etwas mit der Grundschule zu tun hat. In den ersten vier Semestern studiert ihr eure beiden Fächer und Bildungswissenschaften. Bei evangelischer Religionslehre ergeben die Studieninhalte meiner Meinung nach Sinn, weil Religion ein sehr komplexes Thema ist. Englisch ergibt leider weniger Sinn. Lediglich in den Modulen 1 und 2 lernt man die Sprache selbst. Die Module 3-5 umfassen Landeskunde, KuWi-Theorien und wissenschaftliches Schreiben in Englisch. Für die so wichtige Aussprache steht nur ein Teilmodul zur Verfügung. Wenn ihr euch überlegt, was ihr später unterrichtet, sollte euch einleuchten, dass dies leider nicht sehr hilfreich ist.

Im 5. und 6. Semester wird es leider nicht besser. Hier studiert man dann andere Fächer, also je nachdem welche beiden Fächer man im Grundstudium hatte noch Mathe, Deutsch, Englisch, Grundschulbildung, Sachkunde und Musik/ Kunst. Das was ich davon bisher mitbekommen habe, hat nichts mit der GS zu tun. Im Grunde studiert man hier irgendwas, mit dem man Creditpoints verdienen kann. Es ist ärgerlich, weil es einem das Gefühl gibt, später unvorbereitet ins Referendariat geschickt zu werden.

Was mir im Bachelor aufgefallen ist, ist dass es keine Absprache zwischen den Instituten gibt. Letztes Semester musste ich mir in zwei Seminaren etwas zur Inklusion anhören. Nichts gegen Inklusion, aber das Thema ist jetzt nicht so schwer, dass ich es mir zwei Mal anhören muss. Es ist halt eher demotivierend, sich zwei Mal pro Woche dasselbe anhören zu müssen.

Die Dozenten, dich ich bisher hatte, waren überwiegend gut, bis sehr gut. Sehr engagiert, gut vorbereitet, nett und hilfsbereit. Hie und da gibt es mal jemanden, der das mit der Höflichkeit noch lernen muss, aber die gibt es überall. In Mathe habe ich gerade einen Professor, der schnell durch den Stoff huscht, weil der Stoff für ihn einfach ist und er daher wohl annimmt, dass dies auch für uns gilt. Dann habe ich noch einen Tutor, der das mit der Vorbereitung vor dem Tutorium nicht ganz so ernst nimmt. Im Grunde ging der letzte Stern wegen den beiden flöten, sonst hätte ich volle Punktzahl gegeben.

Zu Lehrveranstaltungen und Ausstattung kann ich nicht wirklich etwas sagen, weil ich bislang nur unter Coronabedingungen studiert habe. Daher drei Sterne.

Die Organisation ist eine absolute Katastrophe. Jedes Semester muss man bangen, ob man in die Kurse reinkommt. Manchmal muss man sogar mehrere Semester warten, wenn man Pech hat. Grundschulbildung darf man erst ab dem 5. Semester belegen. Das ist besonders frustrierend, wenn selbst flotter ist, weil man im Grunde für Content, der einem eh nichts für den Beruf bringt, Zeit vertrödeln muss. Ätzend. Grund für die o. g. Zustände ist, dass die Uni Koblenz mehr Studenten aufnimmt, als sie mit dem zur Verfügung stehenden Personal versorgen kann. Ich persönlich vermute, dass die Fördergelder der Uni an der Zahl der Studierenden bemessen wird. Ich muss leider auch sagen, dass ich das Verwaltungspersonal als nicht sehr höflich empfunden habe.

Die Bibliothek ist leider nicht sehr üppig ausgestattet. Das wird euch zu Beginn eures ersten Semesters aber auch so ziemlich jeder sagen. Allerdings lassen sich Bücher auch per Fernleihe ausleihen und es gibt die Landesbibliothek am Bahnhof in Koblenz.

Ich persönlich hatte mit dem digitalen Lernen gar keine Probleme. Bislang habe ich alle Prüfungen gut bestanden. Die Angebote variieren zwischen: "lies es dir durch und fass es zusammen" und digitalen Sitzungen über Skype o.ä. Ich persönlich mag beide Varianten, weil erstere Sehr flexibel ist (keine festen Zeiten mehr!) und zweitere wenigstens für etwas menschlichen Kontakt sorgt. Das Einzige, was die Uni hätte besser machen können, waren die Prüfungen. Mitten in der dritten Welle mussten viele Prüfungen unbedingt in Präsenz abgehalten werden, um zu gewährleisten, dass niemand betrügt. Das war meiner Meinung nach nicht angebracht, aber gut, das ist jetzt auch vorbei.

Wenn es euer Ziel ist, ein guter Grundschullehrer zu werden, würde ich das Studium nicht weiterempfehlen. Das liegt einfach daran, dass die Uni sich standhaft weigert, einem relevante Berufsinhalte zu vermitteln. Der Content an sich ist meistens gut, aber eben nicht der richtige für unseren Wunschberuf.

Wenn ihr aber:

-aus der Nähe von Koblenz kommt und unbedingt in der Heimat bleiben wollt,
-es euch egal ist, ob/wann ihr in eure Kurse kommt, weil ihr euer Studentenleben genießen wollt,
-ihr sonst nirgendwo angenommen wurdet,

dann wählt ruhig die Uni Koblenz. Koblenz ist bei weitem nicht die einzige Uni, deren Curriculum nichts mit dem Wunschberuf zu tun hat. Und es gibt wesentlich schlechtere Orte, an denen man seine Unizeit verbringen kann.

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.3
Katja , 02.05.2024 - Grundschulbildung (B.Ed.)
4.6
Katharina , 06.04.2024 - Grundschulbildung (B.Ed.)
2.9
Lea , 23.03.2024 - Grundschulbildung (B.Ed.)
4.6
Lara , 20.03.2024 - Grundschulbildung (B.Ed.)
4.1
Svenja , 23.02.2024 - Grundschulbildung (B.Ed.)
3.4
Irene , 07.11.2023 - Grundschulbildung (B.Ed.)
3.0
Alexander , 13.09.2023 - Grundschulbildung (B.Ed.)
3.9
Rusu , 31.08.2023 - Grundschulbildung (B.Ed.)
2.3
Lisa , 30.07.2023 - Grundschulbildung (B.Ed.)
3.3
Katharina , 24.07.2023 - Grundschulbildung (B.Ed.)

Über Oliver

  • Alter: 30-32
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 3
  • Studienbeginn: 2020
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Universität Koblenz
  • Schulabschluss: Abitur
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 17.11.2021
  • Veröffentlicht am: 22.11.2021