Chaos pur!

Das Studium entpuppte sich für mich persönlich als Alptraum. Es beginnt mit zahlreichen Pflichtkursen, die nicht auf dem aktuellen Forschungsstand unterrichtet werden, da die Dozenten ja dann ihre eigenen Bücher nicht mehr verkaufen könnten. Kommt man dann zu den Wahlkursen wird es etwas besser, wenn man denn mit Glück die drei Dozenten in Wü erwischt, die die akademische Lehre Ernst nehmen. Im Regelfall gerät man jedoch an Dozenten, die einfach nur wollen, dass man ohne Murren die Literatur zu einem Thema zusammenfasst - das ist dann eine Hausarbeit (eigenständiges Denken ist AUSDRÜCKLICH nicht gewünscht, und ja, es gibt genug Dozenten, die das wortwörtlich so gesagt haben).
Die Organisation ist für jeden halbwegs organisierten Menschen unerträglich, da sie schlichtweg nicht existiert. Keiner weiß, was eigentlich zu tun ist, wann etwas zutun ist, wer welche Kurse belegen muss,... die Liste könnte ich hier noch fortsetzen.
Insgesamt ist es einfach Schade, dass ein so zukunftsrelevantes Fach so sehr in der Vergangenheit festhängt und einfach zu faul ist, produktiv und aktiv am Fortschritt teilzuhaben.
Auch unangenehm, je nach Fachausprägung aber nicht spürbar: Die Human- und die physische Geo haben NICHTS, aber auch wirklich GAR NICHTS miteinander zutun, obwohl das eine ohne das andere nicht gedacht werden kann. Die Dozenten finden sich gegenseitig lächerlich, was dazu führt, dass man als Student/Hiwi immer in einer merkwürdigen Dilemmasituation festhängt, wenn man sich für beides interessiert und seinen Horizont gerne erweitert, anstatt einfach Fachidiot zu werden.