Toller Studientag - wenig Praxis - ein Konflikt

Die Dozenten sind nett und kompetent, die Veranstaltungen kann man fast immer ohne Wartezeiten belegen, die Ausstattung ist ok. Aber was passiert, wenn man wirklich - und da kann ich nur vom Lehramtsstudium reden - in der Berufswelt ankommt? Dann hat man das Gefühl 5 Jahre lang Löcher in die Luft geschaut zu haben. Ich habe zwar eine didaktisch wertvolle Veranstaltung zur Kommunikationstheorie in der Tierwelt gehabt, kann aber nicht einen Stundenlangentwurf schreiben, ohne nochmal genau nachlesen zu müssen. Ich kann hochwissenschaftliche Artikel schreiben, aber wie eine zieldifferente Leistungsbewertung erfolgt weiß ich nicht.
Ich denke, dass das Lehramtsstudium eine Revolution braucht, eine Umstrukturierung - meiner Meinung nach in Richtung Duales Studium. Manche Studentinnen und Studenten stehen im 7./8. Semester das erste Mal vor Schülern. Zum Wechseln, falls man nun doch feststellt, dass das Studium nichts für einen ist, ist es zu spät. Also zieht man das Studium durch und versucht dann in anderen Sparten unterzukommen: Dissertation, Museum, ect. Und das ist kein Einzelfall. 30% aller derjenigen, die ein Lehramtsstudium beginnen, werden am Ende auch wirklich Lehrer?! Da kann doch etwas nicht stimmen! Das ist jedoch ein Deutschland weites Problem und kein schlechtes Aushängeschild der Uni Greifswald - und genau deswegen empfehle ich auch den Studientag weiter. Hier kann man zusammenhängende Veranstaltungen belegen (im Gegensatz zu Berlin, wo man bis zu 60 min von einer zur anderen Veranstaltung fährt), man ist nahe am Meer (auch wenn man hier eh nicht so häufig hinfährt, wie man es sich vorher vorstellt), man hat eine schöne Innenstadt und die Menschen richtig nett. Ich möchte nach dem Studium hier leben, ich möchte nicht mehr weg, denn in Greifswald, so ein alter Spruch, weint man zweimal: einmal, wenn man ankommt und einmal, wenn man geht. Also dann, kommt weinen :-)