Berufsaussichten gleich null

Im Infoflyer werden jedem Studierenden glänzende Berufsperspektiven versprochen. Wer aber nicht extrem mobil ist und mal eben für ein kurzes Praktikum durch ganz Deutschland ziehen kann, hat schlechte Karten. Für die Abschlussarbeit wird es nochmal um ein Vielfaches schwerer und frustrierender. Unterstützung durch die Hochschule? Fehlanzeige.
Erschwerend kommt hinzu, dass das Studium null auf die Arbeitswelt vorbereitet. Die Mehrheit der Professoren legt ganz offen keinen Wert auf die Vermittlung der offiziellen Studieninhalte. Auch wenn mehrere dort schon langjährig oder sogar seit Jahrzehnten angestellt sind, werden oft keine Unterlagen bereitgestellt oder die Unterlagen sind quasi antik.
Auch die Klausuren prüfen nicht auf richtige Lernerfolge. Erst kommt eine seit Jahren immer gleiche Klausur dran, bei der alle die Lösungen schon kennen und mit einer Eins bestehen. Dann beschwert sich jemand bei der Hochschule über die geschenkten Noten und im nächsten Prüfungszeitraum stellt der Professor eine neue Klausur, die so schwer ist, dass selbst die Besten glatt durchfallen. Daraufhin gibt es neue Beschwerden und der Professor wechselt zurück zu seiner Standardklausur, bei der wieder alle mit einer Eins bestehen. Es gibt wirklich oft nur diese zwei Extreme. Die Professoren haben schlicht und ergreifend keine Lust, sich ernsthaft mit der Lehre auseinanderzusetzen und faire Lernziele zu erarbeiten, bei denen gute Studierende gut bestehen, durchschnittliche Studierende durchschnittlich bestehen, und Nichtszuer nicht bestehen.